170. Die Zerstörung der Luxburg.

[175] Nach Zeidler u. Pertsch die Ausf. Beschr. d. Fichtelbergs, S. 64. C.v. Falkenstein a.a.O. S. 98.


Die Luxburg oder Losburg war vor Alters ein berufenes Raubnest, von wo aus die ganze Umgegend bis nach Eger beunruhigt wurde. Nun dachten die Herren von Eger schon lange mit Ernst darauf, wie solchem höchst schädlichen Unwesen möchte abgeholfen werden. Da war indessen guter Rath theuer, denn die Losburg war durch steile Felsen gegen jeden[175] Angriff geschützt. Endlich gerieth man auf einen guten Einfall. Denn als einstmals die Ritter der Losburg auf Raub ausgezogen waren und Niemanden als die Wachen zurückgelassen hatten, wurde Solches den Egerischen Herrn durch Kundschafter heimlich zu wissen gethan. Diese ließen alsbald eine bewehrte Mannschaft ausrücken und am Fuße des Berges sich zum Angriff stellen. Alsdann ließen sie gerade so viel Mann mit eben dergleichen Waffen, Röcken und Pferden, als welche die ausgezogenen Raubritter hatten, gegen den Berg vorrücken und sich dem Schlosse nähern. Die Wachen meinten nicht anders, als es wären die ihrigen und kämen mit guter Beute wieder. Also ließen sie solche ohne Bedenken einrücken, wurden aber in selbem Augenblick niedergestoßen, wornach auf ein gegebenes Zeichen der ganze Hinterhalt nachrückte, Alles niedermachte und das Raubnest zerstörte.

In dem Keller der Luxburg unweit des Thores, nach dessen verfallenem Eingang noch einige Stufen führen, liegt ein großer Schatz vergraben, worüber es in einem an den Markgrafen Friedrich gemachten Berichte also lautet:

»Gold, Silber und Edelgeschmeide in einem kupfernen Kessel einer Elle hoch und breit voll gemünzter Gulden. Auf demselben steht ein kupfern Gefäß, darinnen ist eine Krone von Gold und dabei schöne Kleinodien und Edelgestein, so von den Luxburgern etwa einem König räublich genommen, durch ein Mönchlein, hat schwarze Kleider, das klein ist und hinkt, zu erheben. Das soll geschehen in Epiphania 1504 per conjurationes.«

Quelle:
Alexander Schöppner: Sagenbuch der Bayer. Lande 1–3. München 1852–1853, S. 175-176.
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