232. Kitzingen.

[224] Mündlich. – Die Ableit. von Kitz bestätigt F.A. Reuß Chron. Abriß. d. Gesch des vormal. Frauenklosters zu Kitzingen S. 5.


Auf dem Schwanberger Hofe bei Kitzingen soll der König Pipin Hof gehalten haben. Da geschah es eines Tages, daß ihn seine Tochter Hadeloga bat, ihr ein Stück Landes in der Gegend zu schenken, um ein Kloster zu bauen. Pipin erfüllte ihren Wunsch. Da zog Hadeloga ihren Handschuh aus, um dem Könige die Hand zum Danke zu reichen. So ergriff der Wind den Handschuh und führte ihn durch die Lüfte über den Main hinüber. An dem Ufer des Flusses weidete Kitz, ein Hirt des[224] Königs, seine Heerde. Der hob den Handschuh auf und brachte ihn der Königstochter. Hadeloga erkannte dieses für einen Wink des Himmels, an der Stelle, wo der Handschuh niedergefallen war, ein Kloster zu bauen, wie Solches denn geschehen im Jahre des Herrn 745.

Quelle:
Alexander Schöppner: Sagenbuch der Bayer. Lande 1–3. München 1852–1853, S. 224-225.
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