25. Der Altmühlfluß und die [27] Fossa Carolina.

Nach Aventin, Chron. Ursp., Falkenstein in Verh. des hist. V.f.O.u.R. 1838, 2. u. 3. H. S. 332.


Der heilige Willibald nennt die Altmühl in seinem Schreiben an den Papst einen heiligen Fluß, und Wägemann schreibt: Die Altmühl, Alchmona, war vor Alters ein heiliger Fluß.

Die Altmühl ist auch aus den Zeiten Karls des Großen berühmt. Dieser wollte die Donau mit dem Rhein verbinden und diese Verbindung sollte durch die Altmühl und Rezat bewerkstelligt werden. Es wurde mit vielen Arbeitern der Anfang gemacht, allein stark eingefallenes Regenwetter und sumpfiges Erdreich sollen die Ausführung verhindert haben. Aventin gibt noch eine andere Ursache an. Es sollen sich nämlich wunderliche Dinge während der Arbeit zugetragen haben; ganze Haufen Getreidkörner wurden auf den Feldern gefunden, und wenn das Vieh davon genoß, so starb es augenblicklich. Das daraus gemachte Mehl verschwand unter den Händen; zur Nachtszeit wurden die Arbeiter durch Gespenster erschreckt;[27] man hörte schreien und lärmen und schreckliches Geräusch, wie wenn das wüthende Heer im Anzug wäre und Alles zu Grunde gehen wollte.

In der Nähe von Weissenburg am Sand sieht man noch die Spuren des Unternehmens.

Quelle:
Alexander Schöppner: Sagenbuch der Bayer. Lande 1–3. München 1852–1853, S. 27-28.
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