251. Stift Haug.

[246] B. Baader bei Mone, Anz. IV., 411.


Als die Hauger Stiftskirche in Würzburg erbaut werden sollte, machte sich der Baumeister verbindlich, ein schönes Gotteshaus mit hoher Kuppel, ähnlich der Peterskirche in Rom, herzustellen, auch wollte er, wenn das Werk mißlänge, durchaus keinen Lohn dafür. Mit Hülfe des Teufels vollendete er das Gebäude. Als man das Gerüst vom Gewölbe nahm, senkte sich der Bau mit solchem Krachen, daß der Baumeister glaubte, Alles stürze zusammen. Eilends schwang er sich auf sein Pferd und sprengte den Galgenberg hinauf; wurde aber hier vom bösen Feinde geholt. Bis zum heutigen Tag ist die Kirche noch nicht bezahlt. So oft etwas an der Kuppel ausgebessert wird, muß ein Arbeiter dabei das Leben verlieren; was auch im Jahre 1827 wieder der Fall gewesen ist.

Quelle:
Alexander Schöppner: Sagenbuch der Bayer. Lande 1–3. München 1852–1853, S. 246.
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