364. Altenburg bei Neuburg a.D.

[364] Neuburger Wochenblatt 1819 N. 31. S. 122.


Auf der alten Burg bei Neuburg hausten vor Zeiten Grafen von Altenburg. Sie lebten in Saus und Braus von dem Raube der am Fuße ihrer Burg vorübersegelnden Schiffe. Das trieben sie lange fort und häuften unermeßliche Schätze im Schooße des Berges, auf welchem die Burg stand. Endlich machte der Kaiser dem Raubunfug ein Ende, ließ die Veste zerstören und die im Berge bewahrten Reichthümer erheben. Wie es aber in der Verwirrung geht, das Beste ward übersehen, eine Kiste voll gediegenen Goldes, welche im Innern des Burgberges zurückblieb. Dieser Schatz ist bis auf den heutigen Tag nicht erhoben, weil er von einem schwarzen Hunde mit feurigen Augen bewacht wird.

Quelle:
Alexander Schöppner: Sagenbuch der Bayer. Lande 1–3. München 1852–1853, S. 364.
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