434. Wie Benediktbeuern seinen Ursprung nahm.

[455] Nach Andr. Presb. Chronik von Bayrn in Freyberg's Samml. II, 389. Bayer. Chronik eines Ung. ebend. I., 16. Hund metrop. II., 143. Brunner P.I., l. 5 p. 170. – Dieselbe Sage von Maidenbeth, bei Panzer Beitrag S. 49 und von Beyrberg im Parnass. boic. VII., 5.


Zu den Zeiten Sankt Bonifazii sind gewesen drei fromme Männer, das ist Landfrid, Waldraban und Ellilant, Schwesterkinder Karoli, der Pipins und Karlmanns Vater war. Die waren eines Tages nach ihrer Gewohnheit auf der Jagd und unter den dicken Bäumen in dem Wald da seufzten sie und gedachten an die ewige Lustbarkeit des Paradeis und sogleich ließen sie bei dem Wasser Kolomanbach die Hecken ausreuten und bauten ihnen da eine Wohnung und darzu eine Kirche. Nun war das an der Stelle unserm Herrn kein Wohlgefallen, wie er auch mit seinem Zeichen offenbarte. Denn wann die Arbeiter sich beim Hauen der Bäume verwundeten, so flogen die Tauben zu und trugen die blutigen Scharten von dannen und führten sie an die Statt, da nun ist der würdige Altar zu Beuren, und legten sie daselbst zusammen in eines Kreuzes Form. Da die Diener Gottes das göttlich Geschick also von den Vögeln sahen, da stifteten sie ein kostbares Kloster und bauten darnach mit großem Fleiß auch noch drei andere Klöster, Chochalsee, Schlechdorff und Schefflarn.

Quelle:
Alexander Schöppner: Sagenbuch der Bayer. Lande 1–3. München 1852–1853, S. 455-456.
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