823. Die Erzgrube im Langenthal.

[348] Mündlich.


Vor mehren Jahrhunderten war das waldige Langenthal still und öde, und unter seinem Boden hatten die Berggeister gute Ruhe. Da entstand einst ein wüthender Sturm. Wahrscheinlich fuhr das wilde Heer, das man nicht selten um die Burg Hohenfels rasen hört, durch die Schluchten des Donnersberges. Der Wald sah am andern Morgen übel zugerichtet aus. Der Sturm hatte sogar eine uralte mächtige Eiche niedergeworfen. An den Wurzeln dieses Baumes aber fand man Erz. Alsbald wurde an der Stelle, wo die Eiche gestanden, ein Schacht niedergeschlagen, und noch heutiges Tags liefert die Grube dem Freiherrn von Gienanth viel treffliches Eisen.

Quelle:
Alexander Schöppner: Sagenbuch der Bayer. Lande 1–3. München 1852–1853, S. 348.
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