834. Der Hohenlohe Herkunft.

[358] Bensen a.a.O.


Es war ein armer Wagner im Dorfe Holbach – Hohenlohe – der hatte eine Anzahl hübscher Knaben. Wie nun von ungefähr der Kaiser durch das Ort ritt und jene sah, rief er verwundert aus: »Mein Gott! wem gehören die schönen Knaben?« sollte ein Landesherr solche Kinder haben, er könnte stolz darauf sein. Als er nun hörte, sie seien des Wagners im Dorfe, ließ er den Vater zu sich kommen und bat ihn um seine Söhne: er wolle sie an seinen Hof nehmen, allwo sie Zucht und Ehre erlernen sollten. Also ließ der Wagner seine Söhne dem Kaiser über, der sie vor allen andern Kindern lieb und theuer hielt. Da sie aber kräftig aufwuchsen und dem Kaiser in vielen Dingen gute Hilfe leisteten, begnadigte er sie mit einem Wappen, einem Rädlein in weißem Felde und einem aufgeschwungenen halben Adler.

Quelle:
Alexander Schöppner: Sagenbuch der Bayer. Lande 1–3. München 1852–1853, S. 358-359.
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