862. 's Herrgottsruaklöasterli.

[398] Mündlich. – Lauinger Sage. Von dem Klostergebäude sind nur mehr die Grundmauern vorhanden. Die Zerstörung fällt in frühere Zeit, als jene des 30jährigen Krieges, an welche die Sage hält. Vgl. Sagenbuch I., 393.


'S ischt a mol a bildschöas Mädli z'Lauinga gwea, dia ischt a Klostarfro woara, weil ihr ihr Vater ihran Schatz öt zuam Maa gea hott. 's Kloastr wo sie Nonn woara ischt, ischt dau dusa gstau, wo ma da Berg ins Weihgoi nah gat. Sellmol hat der wild Schwed im Land ghaust u. ihr Schatz ischt beiam Soldat woara u. hat's bis zum Offizirer braucht. Er ischt wiedar int Gegat komma u. hat se mit der Nonn verschwoara, sie ausm Klostar zholla u. älles Gold u. Silber so im Gotteshaus drina lieg mit se znehma. Der Offizirer ischt richti in dr Nacht komma, aber 's Ding hatn Lärm geba u. Dianstbota im Klostar hant se gwehrt u. durch a Ungschick hat der Offizirer sein oigana Schatz, die sell Nonn, verschossa, u. wie er fürchti jomarat hat, hant seine Leut 's Kloastar in Brand gsteckt u. dös ist verbronna.[398]

Sei Lebtag hat ma vom Offizirer öx meh ghört; d'Nonn aber hot ma oft gseha, den se got als Goischt um, und der waus erlösa thuat, griegt a ganza Truha voll Geld.

Quelle:
Alexander Schöppner: Sagenbuch der Bayer. Lande 1–3. München 1852–1853, S. 398-399.
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