2.

[98] Ein Mann aus Fredelsloh war Nachts nach dem Grubenhagen gegangen, um daselbst Bucheckern zu fegen. Es war gerade Mitternacht und er hatte seine Laterne vor sich auf den Boden gestellt, als er mit einem Male einen furchtbaren Lärm und ein entsetzliches Geschrei hörte. Zu gleicher Zeit sah er aus der Gegend, woher das Geschrei kam, weiße Gestalten, wie kleine[98] Jungfrauen oder Puppen, mit großer Schnelligkeit daher kommen. In Todesangst lief er fort. – Ein anderes Mal war derselbe Mann mit seinem Vater wieder dahin gegangen, um Bucheckern zu fegen, und es wiederholte sich genau dasselbe, was das erste Mal vorgekommen war.

Quelle:
Georg Schambach / Wilhelm Müller: Niedersächsische Sagen und Märchen. Göttingen 1855, S. 98-99.
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Niedersächsische Sagen und Märchen
Niedersächsische Sagen und Märchen : Aus dem Munde des Volkes gesammelt und mit Anmerkungen und Abhandlungen herausgegeben. Nachdruck 1979 d. Ausgabe Göttingen 1855.