253. Der kostbare Stein.

[241] Hinter dem Burgberge bei Dassel ist eine kleine Quelle, der Silberborn genannt. Dahin soll früher alle Jahre in einem bestimmten Monate (Juli oder August) ein Mann aus Italien gekommen sein und vor der Quelle ein Tuch ausgebreitet haben. Auf diesem Tuche fing er den Silbersand, den das Wasser mit sich führt, auf und ging damit fort. Einst warf ein Hirt, der da hütete, mit einem Steine nach einer Kuh; als der Italiener, welcher gerade da war, das sah, sprach er zu dem Hirten: »der Stein ist mehr werth, als deine Kuh.«

Quelle:
Georg Schambach / Wilhelm Müller: Niedersächsische Sagen und Märchen. Göttingen 1855, S. 241.
Lizenz:
Kategorien:
Ausgewählte Ausgaben von
Niedersächsische Sagen und Märchen
Niedersächsische Sagen und Märchen : Aus dem Munde des Volkes gesammelt und mit Anmerkungen und Abhandlungen herausgegeben. Nachdruck 1979 d. Ausgabe Göttingen 1855.