2.

[68] Ein Fuhrmann war einst mit seinem Wagen stecken geblieben und alle Mühe denselben wieder loszumachen hatte keinen Erfolg, so tief war er gesunken. Die sechs Pferde, welche den Wagen zogen, waren in eine Reihe gespannt; von diesen nahm er nun zwei und spannte sie an die eine Seite, an jeden schinkel eins. Auf diese Weise gelang es ihm endlich den Wagen wieder herauszuschaffen. Dabei hatte er gesagt, er wolle für sein Theil am Himmelreiche ewig fahren (hei wolle vor sîn dël des himmelrîkes êwig fören). So ist er denn mit seinem Wagen an den Himmel versetzt, um da ewig zu fahren. Vor Mitternacht kommt er herauf, nach Mitternacht fährt er zurück (Vor middernacht kümt he rup, nâ middernacht mâkt he wêer torüe).

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Georg Schambach / Wilhelm Müller: Niedersächsische Sagen und Märchen. Göttingen 1855, S. 68.
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Niedersächsische Sagen und Märchen
Niedersächsische Sagen und Märchen : Aus dem Munde des Volkes gesammelt und mit Anmerkungen und Abhandlungen herausgegeben. Nachdruck 1979 d. Ausgabe Göttingen 1855.