[43] Vorige, Monostatos.
MONOSTATOS.
Ha, hab ich euch noch erwischt!
Nur herbey mit Stahl und Eisen;
Wart, man will euch Mores weisen.
Den Monostatos berücken!
Nur herbey mit Band und Stricken;
He, ihr Sclaven kommt herbey!
Die Sclaven kommen mit Fesseln.
PAMINA UND PAPAGENO.
Ach nun ists mit uns vorbey.
PAPAGENO.
Wer viel wagt, gewinnt oft viel,
Komm du schönes Glockenspiel!
Laß die Glöckchen klingen, klingen,
Daß die Ohren ihnen fingen.
Er schlägt auf sein Instrument, sogleich singt Monostatos und die Sclaven, und gehen unter dem Gesang marschmäßig ab.
MONOSTATOS UND SCLAVEN.
Das klinget so herrlich, das klinget so schön!
Tralla lalala Trallalala![43]
Nie hab ich so etwas gehört und geseh'n!
Trallalalala Tralla lalala.
Ab.
PAPAGENO, PAMINA.
Ha ha ha! ha ha ha!
Könnte jeder brave Mann
Solche Glöckchen finden,
Seine Feinde würden dann
Ohne Mühe schwinden.
Und er lebte ohne sie
In der besten Harmonie
Nur der Freundschaft Harmonie
Mildert die Beschwerden;
Ohne diese Sympathie
Ist kein Glück auf Erden.
Ein starker Marsch mit Trompeten und Paucken fällt ein.
Von innen.
Es lebe Sarastro! Sarastro lebe!
PAPAGENO.
Was soll dieß bedeuten? Ich zittre, ich bebe.
PAMINA.
O Freund, nun ists um uns gethan!
Dieß kündigt den Sarastro an.
PAPAGENO.
O wär ich eine Maus![44]
Wie wollt ich mich verstecken,
Wär ich so klein wie Schnecken,
So kröch ich in mein Haus. –
Mein Kind, was werden wir nun sprechen?
PAMINA.
Die Wahrheit! sey sie auch Verbrechen.
BEYDE.
Die Wahrheit ist nicht immer gut,
Weil sie den Großen wehe thut;
Doch wär sie allezeit verhaßt,
So wär mein Leben mir zur Last.
Buchempfehlung
In elf Briefen erzählt Peter Schlemihl die wundersame Geschichte wie er einem Mann begegnet, der ihm für viel Geld seinen Schatten abkauft. Erst als es zu spät ist, bemerkt Peter wie wichtig ihm der nutzlos geglaubte Schatten in der Gesellschaft ist. Er verliert sein Ansehen und seine Liebe trotz seines vielen Geldes. Doch Fortuna wendet sich ihm wieder zu.
56 Seiten, 3.80 Euro
Buchempfehlung
1799 schreibt Novalis seinen Heinrich von Ofterdingen und schafft mit der blauen Blume, nach der der Jüngling sich sehnt, das Symbol einer der wirkungsmächtigsten Epochen unseres Kulturkreises. Ricarda Huch wird dazu viel später bemerken: »Die blaue Blume ist aber das, was jeder sucht, ohne es selbst zu wissen, nenne man es nun Gott, Ewigkeit oder Liebe.« Diese und fünf weitere große Erzählungen der Frühromantik hat Michael Holzinger für diese Leseausgabe ausgewählt.
396 Seiten, 19.80 Euro