Achtzehnter Auftritt.

[78] Pamina, Vorige.


PAMINA freudig. Du hier? – Gütige Götter! Dank euch, daß ihr mich diesen Weg[78] führtet. – Ich hörte deine Flöte – und so lief ich pfeilschnell dem Tone nach. – Aber du bist traurig? – Sprichst nicht eine Silbe mit deiner Pamina?

TAMINO seufzt. Ah! Winkt ihr fortzugehen.

PAMINA. Wie? ich soll dich meiden? liebst du mich nicht mehr?

TAMINO seufzt. Ah! Winkt wieder fort.

PAMINA. Ich soll fliehen, ohne zu wissen, warum. – Tamino, holder Jüngling! hab ich dich beleidigt? – O kränke mein Herz nicht noch mehr. – Bey dir such ich Trost – Hülfe – und du kannst mein liebevolles Herz noch mehr kränken? – Liebst du mich nicht mehr?


Tamino seufzt.


PAMINA. Papageno, sage du mir, sag, was ist meinem Freund?


Papageno hat einen Brocken in dem Mund, hält mit beyden Händen die Speisen zu, winkt fortzugehen.


PAMINA. Wie? auch du? – Erkläre mir wenigstens die Ursache eures Stillschweigens. – –

PAPAGENO. St! Er deutet ihr fortzugehen.

PAMINA. O das ist mehr als Kränkung – mehr als Tod! Pause. Liebster, einziger Tamino! –


[79] Arie.


Ach ich fühls, es ist verschwunden –

Ewig hin der Liebe Glück!

Nimmer kommt ihr, Wonnestunden,

Meinem Herzen mehr zurück.

Sieh Tamino, diese Thränen

Fließen Trauter, dir allein.

Fühlst du nicht der Liebe Sehnen,

So wird Ruh im Tode seyn.


Ab.


Quelle:
Wolfgang Amadeus Mozart: Die Zauberflöte, von Emanuel Schikaneder, Wien 1791, S. 78-80.
Lizenz:
Kategorien: