Neunzehnter Auftritt.

[80] Tamino, Papageno.


PAPAGENO ißt hastig. Nicht wahr Tamino, ich kann auch schweigen, wenns seyn muß. – Ja, bey so einem Unternehmen da bin ich Mann. – Er trinkt. Der Herr Koch, und der Herr Kellermeister sollen leben. –


Dreymaliger Posaunenton.


Tamino winkt Papageno, daß er gehen soll.


PAPAGENO. Gehe du nur voraus, ich komm schon nach.


Tamino will ihn mit Gewalt fortführen.


PAPAGENO. Der Stärkere bleibt da!


Tamino droht ihm, und geht rechts ab; ist aber links gekommen.[80]


PAPAGENO. Jetzt will ich mirs erst recht wohl seyn lassen. – Da ich in meinem besten Appetit bin, soll ich gehen. – Das lass' ich wohl bleiben. – Ich gieng' jetzt nicht fort, und wenn Herr Sarastro seine sechs Löwen an mich spannte. Die Löwen kommen heraus, er erschrickt. O Barmherzigkeit, ihr gütigen Götter! – Tamino, rette mich! die Herrn Löwen machen eine Mahlzeit aus mir. – Tamino bläst sein Flöte, kommt schnell zurück; die Löwen gehen hinein.


Tamino winkt ihm.


PAPAGENO. Ich gehe schon! heiß du mich einen Schelmen, wenn ich dir nicht in allem folge. Dreymaliger Posaunenton. Das geht uns an. – Wir kommen schon. – Aber hör einmal, Tamino, was wird denn noch alles mit uns werden?


Tamino deutet gen Himmel.


PAPAGENO. Die Götter soll ich fragen?


Tamino deutet ja.


PAPAGENO. Ja, die könnten uns freylich mehr sagen, als wir wissen! Dreymaliger Posaunenton.


Tamino reißt ihn min Gewalt fort.


PAPAGENO. Eile nur nicht so, wir kommen noch immer zeitlich genug, um uns braten zu lassen. Ab.[81]


Quelle:
Wolfgang Amadeus Mozart: Die Zauberflöte, von Emanuel Schikaneder, Wien 1791, S. 80-82.
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