Vierter Auftritt

[736] Andreas Doria. Teutsche.


TEUTSCHER. Der Sturm zog sich dorthin. Werft Euch zu Pferd, Herzog.

ANDREAS. Laßt mich noch einmal Genuas Türme schauen und den Himmel. Nein, es ist kein Traum, und Andreas ist verraten.

TEUTSCHER. Feinde um und um. Fort! Flucht über der Grenze!

ANDREAS wirft sich auf den Leichnam seines Neffen. Hier will ich enden. Rede keiner von Fliehen. Hier liegt die Kraft meines Alters. Meine Bahn ist aus. Calcagno fern mit Verschwornen.

TEUTSCHER. Mörder dort! Mörder! Flieht, alter Fürst!

ANDREAS da die Trommeln wieder anfangen. Höret, Ausländer! Höret! Das sind die Genueser, deren Joch ich brach. Verhüllt sich. Vergilt man auch so in euerm Lande?

TEUTSCHER. Fort! Fort! Fort! indes unsre teutsche Knochen Scharten in ihre Klingen schlagen. Calcagno näher.

ANDREAS. Rettet euch! Laßt mich! Schröckt Nationen mit der Schauerpost: die Genueser erschlugen ihren Vater –

TEUTSCHER. Mord! Zum Erschlagen hats noch Weile – Kameraden steht! – Nehmt den Herzog in die Mitte. Ziehen. Peitscht diesen welschen Hunden Respekt für einem Graukopf ein –

CALCAGNO ruft an. Wer da? Was gibts da?

TEUTSCHE hauen ein. Teutsche Hiebe! Gehen fechtend ab. Gianettinos Leichnam wird hinweggebracht.[736]


Quelle:
Friedrich Schiller: Sämtliche Werke, Band 1, München 31962, S. 736-737.
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