So gefällig sind Deutsche Damen nicht

[229] »Wollen Sie mir eine Gefälligkeit erweisen, mein lieber H.«, sagte einst, mit aller Zärtlichkeit, meine Marquise.

»Sie dürfen befehlen.«[229]

»Morgen soupieren wir bekanntlich bei der Duchesse. Sie würden mich verbinden, wenn Sie ihr mehr Süßigkeiten sagten, als gewöhnlich.«

»Und wenn ich so frei sein darf, zu fragen, warum?«

(Sie lächelte.) »Haben Sie denn noch nichts bemerkt? – Sie liebt Sie unsterblich und hat sich sehr bitter gegen mich über Ihre Kälte beklagt.«

»Allein, schönste Marquise, wenn man das Glück genießt, Sie so nahe, so genau zu kennen.«

»Ein Franzose denkt, wie man es nennt, billig, er ist einer jeden Dame gefällig.«

»Der Deutsche hingegen nennt das treulos.«

»Sie sind jetzt in Frankreich, die Duchesse ist meine Freundin, daher werden Sie mich unendlich verbinden, wenn Sie ihr einen Monat die Aufwartung machen. Aber – dann kehren Sie doch wieder in diese Arme zurück, die Sie jetzt umschließen?«

»Und welche Meinung wird sie von mir bekommen, wenn ich auf einmal abbreche?«

»Sie wird Sie einen Flüchtling schelten und darauf schwören, daß sie von väterlicher und mütterlicher Seite her aus französischem Geblüte abstammen.«

»Ich bleibe bei Ihnen.«

»Nein, lieber H., ich habe es der Herzogin versichert, daß sie Ihnen unendlich teuer wäre, bloß eine, den Deutschen eigentümliche Ehrfurcht für Damen Sie bisher zurückgehalten hätte, ihr Ihre Liebe zu gestehen. Sie versprach mir also –«

»Ich verliere zu viel, schöne Frau.«[230]

»Wenn Sie wahr reden, so wird die Rückkehr mit um so größerem Vergnügen verbunden sein.«

Ich mußte es versprechen.

Die Duchesse war in jeder Hinsicht ein sehr reizendes Frauenzimmer. Jung und blühend, wohlgenährt; aus ihren Augen blitzte wildes Feuer.

Ich saß beim Abendessen an ihrer Seite. Sie war außerordentlich wollüstig gekleidet. Ihre Milchhügel, die unaufhörlich über die enge Schnürbrust schäumten, verrieten gewaltiges Feuer in ihrem Busen. Ich nahm alle meine Artigkeit zusammen und bemerkte, welche Wirkung mein Betragen auf sie machte. Wie von ungefähr schob ich mein Knie unter ihren Schenkel, als ich mich einmal etwas gegen sie wendete. Sie drückte mich sanft und eine Feuerröte überzog ihr Gesicht. Ich strich mit meiner Hand ihre wohlgenährten Schenkel, fand die Öffnung im Rocke, und zog ohne Wiederstand das Hemd in die Höhe, um die weiche samtene Haut zu reiben. Gern wäre ich bis zu der Venus geheiligtem Hain gedrungen, allein es konnte nicht unbemerkt geschehen.

Die Gesellschaft war ziemlich zahlreich, und nach der Tafel wurde gespielt. Ein korpulenter Abt machte Bank und die Duchesse schlug meiner Marquise und mir ein l'hombre vor. Als wir uns setzten, klagte sie über große Hitze. Die Marquise winkte mir mit den Augen. Ich verstand es und fragte, ob ich so glücklich sein dürfte, sie in ein Nebenzimmer zu führen, wo sie frische Luft schöpfen könnte. Mein Vorschlag wurde sehr willig angenommen.

Wir setzten uns auf ein Sofa. Nach einigem Händeküssen[231] schlang ich meinen Arm um ihren Nacken, küßte ihren Rosenmund und spielte an ihren Wollusthügeln.

»So werden Sie mich nicht abkühlen, lieber H.!«

Ich bog sie also nieder und kam mit meiner Hand unter ihren Rock. Die Quelle im Myrthenhain schäumte. Sie leckte die Lippen, wie mein Finger das Innere berührte, atmete sehr schwer und ihre Augen waren voller Begier.

Ich machte mich fertig und stellte meinen Amor an den Eingang des Tempels der Wollust. Ihre Drüsen waren so angelaufen, daß ich Gewalt anwenden mußte, um einzudringen. Mit wollüstigem Girren empfing sie den lieben Gast und hüpfte vor Freude so unter mir, daß sie in einigen Momenten den Wollustbecher verschütte. Es war, als ob es ihr das Herz abstoßen wollte, ihre Milchhügel glichen stürmenden Wellen.

In einem fort stöhnte sie, bald hielt sie den Opferaltar wieder ganz hoch, bewegte sich heftiger und immer heftiger, und als ich spendete, da brach ein reißender Strom aus ihrer Quelle, der den ganzen Myrthenhain überschwemmte.

Vergnügt kehrten wir wieder zur Gesellschaft zurück und erst um zwei Uhr trennten wir uns.

Quelle:
Gustav Schilling: Die Denkwürdigkeiten des Herrn v. H., Paris 1966, S. 229-232.
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