Biographie

nach 1500

Wolfgang Schmeltzl wird bei Kemnat in der Oberpfalz geboren.


1523

Oktober: Er wird an der Universität Wien immatrikuliert, wo er vermutlich auch den Magistergrad erwirbt.


1535

In die Oberpfalz zurückgekehrt, nimmt er eine Tätigkeit an der Benediktinerabtei Kastl an.


1536

Schmeltzl wirkt als Kantor in Weiden.


1538

Er verläßt die Oberpfalz, weil diese protestantisch wird und geht nach Wien.


1540

Schmeltzl ist Schulmeister am Schottenstift und Sänger an der Salvator-Kapelle des Rathauses. In der Zeit an der Klosterschule ist er als dramatischer Dichter aktiv. Aus dieser Periode sind sieben deutsche Spiele überliefert worden.


1542

Schmeltzl verfaßt die Werke »Aussendung der Zwelffpoten« und »Comoedia Judith«.


1543

Die lutherische Ehelehre erfährt in der »Comoedia der Hochzeit Cana Galilee«, die sich gegen das Keuschheitsgebot der alten Kirche richtet, subtile Kritik. Im selben Jahr entsteht auch »Ein schöne kurtze und Christliche Comedi von dem plintgeborn Sonn«.


1544

Schmeltzl sammelt Wiener Volkslieder und publiziert sie in der Sammlung »Guter seltzamer un künstreicher teutscher Gesang«. Es ist das einzige 4-stimmige Liederbuch der 1. Hälfte des 16. Jahrhunderts.


1545

Die »Comedia des verlornen Sohns« steht in deutlicher Abkehr von Luthers Grundsatz der ›sola gratia‹ und wird zu einem Plädoyer für die katholische Rechtfertigungslehre.


1547

Ein bedeutendes Werk der Wiener Kulturgeschichte stellt der »Lobspruch der Hochlöblichen weitberümbten Khünigklichen Stat Wienn in Osterreich« dar.


1551–1552

Er scheidet aus den Diensten der Schottenmönche aus, widmet sich fortan seelsorgerlichen Aufgaben.


1554

Schmeltzl wird als Pfarrer von St. Lorenzen bezeugt.


1556

Er beteiligt sich am Feldzug Erzherzog Ferdinands gegen die Türken. Er schildert dieses militärische Unternehmen in der epischen Dichtung »Der Christlich und Gewaltig Zug in das Hungerland«. Schmeltzl kehrt nach St. Lorenzen zurück, wo er weiterhin publizistisch tätig bleibt.


1557

In seinem »Pasquillus Germanico-latinus« erweist er sich als entschiedener Verteidiger des katholischen Glaubens.


um 1561

Schmeltzl stirbt bei St. Lorenzen am Steinfeld in Niederösterreich.