Zweiter Akt

[239] Zimmer Christinens. Bescheiden und nett.

Christine kleidet sich eben zum Weggehen an. Katharina tritt auf, nachdem sie draußen angeklopft hat.


KATHARINA. Guten Abend, Fräulein Christin'.

CHRISTINE die vor dem Spiegel steht, wendet sich um. Guten Abend.

KATHARINA. Sie wollen grad weggehn?

CHRISTINE. Ich hab's nicht so eilig.

KATHARINA. Ich komm' nämlich von meinem Mann, ob Sie mit uns nachtmahlen gehen wollen in' Lehnergarten, weil heut dort Musik ist.

CHRISTINE. Danke sehr, Frau Binder ... ich kann heut nicht ... ein anderes Mal, ja? – Aber Sie sind nicht bös?

KATHARINA. Keine Spur ... warum denn? Sie werden sich schon besser unterhalten können als mit uns.

CHRISTINE Blick.

KATHARINA. Der Vater ist schon im Theater? ...

CHRISTINE. O nein; er kommt noch früher nach Haus. Jetzt fangt's ja erst um halb acht an!

KATHARINA. Richtig, das vergess' ich alleweil. Da werd' ich gleich auf ihn warten, weil ich ihn schon lang bitten möcht' wegen Freikarten zu dem neuen Stück ... Jetzt wird man s' doch schon kriegen? ...

CHRISTINE. Freilich ... es geht ja jetzt keiner mehr hinein, wenn einmal die Abende so schön werden.

KATHARINA. Unsereins kommt ja sonst gar nicht dazu ... wenn man nicht zufällig Bekannte bei einem Theater hat ... Aber halten Sie sich meinetwegen nicht auf, Fräulein Christin', wenn Sie wegmüssen. Meinem Mann wird's freilich sehr leid sein ... und noch wem andern auch ...

CHRISTINE. Wem?

KATHARINA. Der Cousin vom Binder ist mit, natürlich ... Wissen Sie, Fräulein Christin', daß er jetzt fix angestellt ist?

CHRISTINE gleichgültig. Ah. –

KATHARINA. Und mit einem ganz schönen Gehalt. Und so ein honetter junger Mensch. Und eine Verehrung hat er für Sie –

CHRISTINE. Also – auf Wiedersehn, Frau Binder.

KATHARINA. Dem könnt' man von Ihnen erzählen, was man will – der möcht' kein Wort glauben ...[240]

CHRISTINE Blick.

KATHARINA. Es gibt schon solche Männer ...

CHRISTINE. Adieu, Frau Binder.

KATHARINA. Adieu ... Nicht zu boshaft im Ton. Daß Sie nur zum Rendezvous nicht zu spät kommen, Fräul'n Christin'!

CHRISTINE. Was wollen Sie eigentlich von mir? –

KATHARINA. Aber nichts, Sie haben ja recht! Man ist ja nur einmal jung.

CHRISTINE. Adieu.

KATHARINA. Aber einen Rat, Fräulein Christin', möcht' ich Ihnen doch geben: Ein bissel vorsichtiger sollten Sie sein!

CHRISTINE. Was heißt denn das?

KATHARINA. Schaun Sie – Wien ist ja eine so große Stadt ... Müssen Sie sich Ihre Rendezvous grad hundert Schritt weit vom Haus geben?

CHRISTINE. Das geht wohl niemanden was an.

KATHARINA. Ich hab's gar nicht glauben wollen, wie mir's der Binder erzählt hat. Der hat Sie nämlich gesehn ... Geh, hab' ich ihm gesagt, du wirst dich verschaut haben. Das Fräulein Christin', die ist keine Person, die mit eleganten jungen Herren am Abend spazieren geht, und wenn schon, so wird's doch so gescheit sein und nicht grad in unserer Gassen! Na, sagt er, kannst sie ja selber fragen! Und, sagt er, ein Wunder ist's ja nicht – zu uns kommt sie gar nimmermehr, aber dafür läuft sie in einer Tour mit der Schlager Mizi herum, ist das eine Gesellschaft für ein anständiges junges Mädel? – Die Männer sind ja so ordinär, Fräul'n Christin'! – Und dem Franz hat er's natürlich auch gleich erzählen müssen, aber der ist schön bös' worden, – und für die Fräul'n Christin' legt er die Hand ins Feuer, und wer was über sie sagt, der hat's mit ihm zu tun. Und wie Sie so für's Häusliche sind und wie lieb Sie alleweil mit der alten Fräul'n Tant' gewesen sind – Gott schenk' ihr die ewige Ruh – und wie bescheiden und wie eingezogen als Sie leben und so weiter ... Pause. Vielleicht kommen S' doch mit zur Musik?

CHRISTINE. Nein ...


Katharina, Christine, Weiring tritt auf. Er hat einen Fliederzweig in der Hand.


WEIRING. Guten Abend ... Ah, die Frau Binder. Wie geht's Ihnen denn?[241]

KATHARINA. Dank' schön.

WEIRING. Und das Linerl? – Und der Herr Gemahl? ...

KATHARINA. Alles gesund, Gott sei Dank.

WEIRING. Na, das ist schön. – Zu Christine. Du bist noch zu Haus bei dem schönen Wetter –?

CHRISTINE. Grad hab' ich fortgehn wollen.

WEIRING. Das ist gescheit! – Eine Luft ist heut draußen, was, Frau Binder, das ist was Wunderbars. Ich bin jetzt durch den Garten bei der Linie gegangen – da blüht der Flieder – es ist eine Pracht! Ich hab' mich auch einer Übertretung schuldig gemacht! Gibt den Fliederzweig der Christine.

CHRISTINE. Dank' dir, Vater.

KATHARINA. Sein S' froh, daß Sie der Wächter nicht erwischt hat.

WEIRING. Gehn S' einmal hin, Frau Binder – es riecht noch genau so gut dort, als wenn ich das Zweigerl nicht abgepflückt hätt'.

KATHARINA. Wenn sich das aber alle dächten –

WEIRING. Das wär' freilich g'fehlt!

CHRISTINE. Adieu, Vater!

WEIRING. Wenn du ein paar Minuten warten möchtest, so könntest du mich zum Theater hinbegleiten.

CHRISTINE. Ich ... ich hab' der Mizi versprochen, daß ich sie abhol' ...

WEIRING. Ah so. – Ist auch gescheiter. Jugend gehört zur Jugend. Adieu, Christin' ...

CHRISTINE küßt ihn. Dann. Adieu, Frau Binder! – Ab; Weiring sieht ihr zärtlich nach.


Katharina, Weiring.


KATHARINA. Das ist ja jetzt eine sehr intime Freundschaft mit der Fräul'n Mizi.

WEIRING. Ja. – Ich bin wirklich froh, daß die Tini eine Ansprach' hat und nicht in einem fort zu Hause sitzt. Was hat denn das Mädel eigentlich von ihrem Leben! ...

KATHARINA. Ja freilich.

WEIRING. Ich kann Ihnen gar nicht sagen, Frau Bin der, wie weh mir's manchmal tut, wenn ich so nach Haus komm', von der Prob' – und sie sitzt da und näht – und Nachmittag, kaum stehn wir vom Tisch auf, so setzt sie sich schon wieder hin und schreibt ihre Noten ...[242]

KATHARINA. Na ja, die Millionäre haben's freilich besser wie unsereins. Aber was ist denn eigentlich mit ihrem Singen? –

WEIRING. Das heißt nicht viel. Für's Zimmer reicht die Stimme ja aus, und für ihren Vater singt sie schön genug – aber leben kann man davon nicht.

KATHARINA. Das ist aber schad'.

WEIRING. Ich bin froh, daß sie's selber einsieht. Werden ihr wenigstens die Enttäuschungen erspart bleiben. – Zum Chor von unserm Theater könnt' ich sie natürlich bringen –

KATHARINA. Freilich, mit der Figur!

WEIRING. Aber da sind ja gar keine Aussichten.

KATHARINA. Man hat wirklich Sorgen mit einem Mädel! Wenn ich denk', daß meine Linerl in fünf, sechs Jahren auch eine große Fräul'n ist –

WEIRING. Aber was setzen Sie sich denn nicht, Frau Binder?

KATHARINA. Oh, ich dank' schön, mein Mann holt mich gleich ab – ich bin ja nur heraufgekommen, die Christin' einladen! ...

WEIRING. Einladen –?

KATHARINA. Ja, zur Musik im Lehnergarten. Ich hab' mir auch gedacht, daß sie das ein bissel aufheitern wird – sie braucht's ja wirklich.

WEIRING. Könnt' ihr wahrhaftig nicht schaden – besonders nach dem traurigen Winter. Warum geht sie denn nicht mit Ihnen –?

KATHARINA. Ich weiß nicht ... Vielleicht weil der Cousin vom Binder mit ist.

WEIRING. Ah, schon möglich. Den kann s' nämlich nicht ausstehn. Das hat sie mir selber erzählt.

KATHARINA. Ja warum denn nicht? Der Franz ist ein sehr anständiger Mensch – jetzt ist er sogar fix angestellt, das ist doch heutzutag ein Glück für ein ...

WEIRING. Für ein ... armes Mädel –

KATHARINA. Für ein jedes Mädel ist das ein Glück.

WEIRING. Ja, sagen Sie mir, Frau Binder, ist denn so ein blühendes Geschöpf wirklich zu nichts anderem da, als für so einen anständigen Menschen, der zufällig eine fixe Anstellung hat?

KATHARINA. Ist doch das Gescheiteste! Auf einen Grafen kann man ja doch nicht warten, und wenn einmal einer kommt, so empfiehlt er sich dann gewöhnlich, ohne daß er einen geheiratet hat ... Weiring ist beim Fenster. Pause. Na ja ... Deswegen sag' ich auch immer, man kann bei einem jungen Mädel nicht[243] vorsichtig genug sein – besonders mit dem Umgang –

WEIRING. Ob's nur dafür steht, seine jungen Jahre so einfach zum Fenster hinauszuwerfen? – Und was hat denn so ein armes Geschöpf schließlich von ihrer ganzen Bravheit, wenn schon – nach jahrelangem Warten – richtig der Strumpfwirker kommt!

KATHARINA. Herr Weiring, wenn mein Mann auch ein Strumpfwirker ist, er ist ein honetter und ein braver Mann, über den ich mich nie zu beklagen gehabt hab' ...

WEIRING begütigend. Aber, Frau Binder – geht denn das auf Sie! ... Sie haben ja auch Ihre Jugend nicht zum Fenster hinausgeworfen.

KATHARINA. Ich weiß von der Zeit nichts mehr.

WEIRING. Sagen S' das nicht – Sie können mir jetzt erzählen, was Sie wollen – die Erinnerungen sind doch das Beste, was Sie von Ihrem Leben haben.

KATHARINA. Ich hab' gar keine Erinnerungen.

WEIRING. Na, na ...

KATHARINA. Und was bleibt denn übrig, wenn eine schon solche Erinnerungen hat, wie Sie meinen? ... Die Reu'.

WEIRING. Na, und was bleibt denn übrig – wenn sie – nicht einmal was zum Erinnern hat –? Wenn das ganze Leben nur so vorbeigegangen ist Sehr einfach, nicht pathetisch. ein Tag wie der andere, ohne Glück und ohne Liebe – dann ist's vielleicht besser?

KATHARINA. Aber, Herr Weiring, denken Sie doch nur an das alte Fräul'n – an Ihre Schwester! ... Aber es tut Ihnen noch weh, wenn man von ihr redt, Herr Weiring ...

WEIRING. Es tut mir noch weh, ja ...

KATHARINA. Freilich ... wenn zwei Leut' so aneinander gehängt haben ... ich hab's immer gesagt, so einen Bruder wie Sie findt man nicht bald.

WEIRING abwehrende Bewegung.

KATHARINA. Es ist ja wahr. Sie haben ihr doch als ein ganz junger Mensch Vater und Mutter ersetzen müssen.

WEIRING. Ja, ja –

KATHARINA. Das muß ja doch wieder eine Art Trost sein. Wenn man so weiß, daß man immer der Wohltäter und Beschützer von so einem armen Geschöpf gewesen ist –

WEIRING. Ja, das hab' ich mir früher auch eingebildet, – wie sie noch ein schönes junges Mädel war, – und bin mir selber weiß[244] Gott wie gescheit und edel vorgekommen. Aber dann, später, wie so langsam die grauen Haar' gekommen sind und die Runzeln, und es ist ein Tag um den andern hingegangen – und die ganze Jugend – und das junge Mädel ist so allmählich – man merkt ja so was kaum – das alte Fräulein geworden, – da hab' ich erst zu spüren angefangen, was ich eigentlich getan hab'!

KATHARINA. Aber, Herr Weiring –

WEIRING. Ich seh' sie ja noch vor mir, wie sie mir oft gegenübergesessen ist am Abend, bei der Lampe, in dem Zimmer da, und hat mich so angeschaut mit ihrem stillen Lächeln, mit dem gewissen gottergebenen, – als wollt' sie mir noch für was danken; – und ich – ich hätt' mich ja am liebsten vor ihr auf die Knie hingeworfen, sie um Verzeihung bitten, daß ich sie so gut behütet hab' vor allen Gefahren – und vor allem Glück! Pause.

KATHARINA. Und es wär' doch manche froh, wenn sie immer so einen Bruder an der Seite gehabt hätt' ... und nichts zu bereuen ...


Katharina, Weiring, Mizi tritt ein.


MIZI. Guten Abend! ... Da ist aber schon ganz dunkel ... man sieht ja gar nichts mehr. – Ah, die Frau Binder. Ihr Mann ist unten, Frau Binder, und wart' auf Sie ... Ist die Christin' nicht zu Haus? ...

WEIRING. Sie ist vor einer Viertelstunde weggegangen.

KATHARINA. Haben Sie sie denn nicht getroffen? Sie hat ja mit Ihnen ein Rendezvous gehabt?

MIZI. Nein ... wir haben uns jedenfalls verfehlt ... Sie gehn mit Ihrem Mann zur Musik, hat er mir gesagt –?

KATHARINA. Ja, er schwärmt so viel dafür. Aber hören Sie, Fräulein Mizi, Sie haben ein reizendes Hüterl auf. Neu, was?

MIZI. Aber keine Spur. – Kennen Sie denn die Form nimmer? Vom vorigen Frühjahr; nur aufgeputzt ist er neu.

KATHARINA. Selber haben Sie sich ihn neu aufgeputzt?

MIZI. Na, freilich.

WEIRING. So geschickt!

KATHARINA. Natürlich – ich vergess' immer, daß Sie ein Jahr lang in einem Modistengeschäft waren.

MIZI. Ich werd' wahrscheinlich wieder in eins gehn. Die Mutter will's haben – da kann man nichts machen.[245]

KATHARINA. Wie geht's denn der Mutter?

MIZI. Na gut – ein bissel Zahnweh hat s' – aber der Doktor sagt, es ist nur rheumatisch ...

WEIRING. Ja, jetzt ist es aber für mich die höchste Zeit ...

KATHARINA. Ich geh' gleich mit Ihnen hinunter, Herr Weiring ...

MIZI. Ich geh' auch mit ... Aber nehmen Sie sich doch den Überzieher, Herr Weiring, es wird später noch recht kühl.

WEIRING. Glauben Sie?

KATHARINA. Freilich ... Wie kann man denn so unvorsichtig sein.


Vorige – Christine.


MIZI. Da ist sie ja ...

KATHARINA. Schon zurück vom Spaziergang?

CHRISTINE. Ja. Grüß' dich Gott, Mizi ... Ich hab' so Kopfweh ... Setzt sich.

WEIRING. Wie? ...

KATHARINA. Das ist wahrscheinlich von der Luft ...

WEIRING. Geh, was hast denn, Christin'! ... Bitt' Sie, Fräulein Mizi, zünden S' die Lampe an.

MIZI macht sich bereit.

CHRISTINE. Aber das kann ich ja selber.

WEIRING. Ich möcht' dein Gesicht sehn, Christin'! ...

CHRISTINE. Aber Vater, es ist ja gar nichts, es ist gewiß von der Luft draußen.

KATHARINA. Manche Leut' können grad das Frühjahr nicht vertragen.

WEIRING. Nicht wahr, Fräulein Mizi, Sie bleiben noch bei der Christin'?

MIZI. Freilich bleib' ich da ...

CHRISTINE. Aber es ist ja gar nichts, Vater.

MIZI. Meine Mutter macht nicht so viel Geschichten mit mir, wenn ich Kopfweh hab' ...

WEIRING zu Christine, die noch sitzt. Bist du so müd'? ...

CHRISTINE vom Sessel aufstehend. Ich steh' schon wieder auf. Lächelnd.

WEIRING. So – jetzt schaust du schon wieder ganz anders aus. – Zu Katharina. Ganz anders schaut sie aus, wenn sie lacht, was ...? Also Adieu, Christin' ... Küßt sie. Und daß der Kopferl nimmer weh tut, wenn ich nach Haus komm'! ... Ist bei der Tür.[246]

KATHARINA leise zu Christine. Habt's Ihr euch gezankt?


Unwillige Bewegung Christinens.


WEIRING bei der Tür. Frau Binder ...!

MIZI. Adieu! ...


Weiring und Katharina ab.

Mizi, Christine.


MIZI. Weißt, woher die Kopfweh kommen? Von dem süßen Wein gestern. Ich wunder' mich so, daß ich gar nichts davon gespürt hab' ... Aber lustig ist's gewesen, was ...?

CHRISTINE nickt.

MIZI. Sind sehr fesche Leut', beide – kann man gar nichts sagen, was? – Und schön eingerichtet ist der Fritz, wirklich, prachtvoll! Beim Dori ... Unterbricht sich. Ah nichts ... – Geh, hast noch immer so starke Kopfschmerzen? Warum redst denn nichts? ... Was hast denn? ...

CHRISTINE. Denk' dir, – er ist nicht gekommen.

MIZI. Er hat dich aufsitzen lassen? Das geschieht dir recht!

CHRISTINE. Ja, was heißt denn das? Was hab' ich denn getan? –

MIZI. Verwöhnen tust du ihn, zu gut bist du zu ihm. Da muß ja ein Mann arrogant werden.

CHRISTINE. Aber du weißt ja nicht, was du sprichst.

MIZI. Ich weiß ganz gut, was ich red'. – Schon die ganze Zeit ärger' ich mich über dich. Er kommt zu spät zu den Rendezvous, er begleit' dich nicht nach Haus, er setzt sich zu fremden Leuten in die Log' hinein, er läßt dich einfach aufsitzen – das läßt du dir alles ruhig gefallen und schaust ihn noch dazu Sie parodierend. mit so verliebten Augen an. –

CHRISTINE. Geh, sprich nicht so, stell' dich doch nicht schlechter als du bist. Du hast ja den Theodor auch gern.

MIZI. Gern – freilich hab' ich ihn gern. Aber das erlebt der Dori nicht, und das erlebt überhaupt kein Mann mehr, daß ich mich um ihn kränken tät' – das sind sie alle zusamm' nicht wert, die Männer.

CHRISTINE. Nie hab' ich dich so reden gehört, nie! –

MIZI. Ja, Tinerl – früher haben wir doch überhaupt nicht so miteinander geredt. – Ich hab' mich ja gar nicht getraut. Was glaubst denn, was ich für einen Respekt vor dir gehabt hab'! ... Aber siehst, das hab' ich mir immer gedacht: Wenn's einmal über dich kommt, wird's dich ordentlich haben. Das[247] erste Mal beutelt's einen schon zusammen! – Aber dafür kannst du auch froh sein, daß du bei deiner ersten Liebe gleich eine so gute Freundin zum Beistand hast.

CHRISTINE. Mizi!

MIZI. Glaubst mir's nicht, daß ich dir eine gute Freundin bin? Wenn ich nicht da bin und dir sag': Kind, er ist ein Mann wie die andern und alle zusammen sind's nicht eine böse Stund' wert, so setzt du dir weiß Gott was für Sachen in den Kopf. Ich sag's aber immer! Den Männern soll man überhaupt kein Wort glauben.

CHRISTINE. Was redst du denn – die Männer, die Männer – was gehn mich denn die Männer an! – Ich frag' ja nicht nach den anderen. – In meinem ganzen Leben werd' ich nach keinem andern fragen!

MIZI.... Ja, was glaubst du denn eigentlich ... hat er dir denn ...? Freilich – es ist schon alles vorgekommen; aber da hättest du die Geschichte anders an fangen müssen ...

CHRISTINE. Schweig endlich!

MIZI. Na, was willst denn von mir? Ich kann ja nichts dafür, – das muß man sich früher überlegen. Da muß man halt warten, bis einer kommt, dem man die ernsten Absichten gleich am Gesicht ankennt ...

CHRISTINE. Mizi, ich kann solche Worte heute nicht vertragen, sie tun mir weh. –

MIZI gutmütig. Na, geh –

CHRISTINE. Laß mich lieber ... sei nicht bös' ... laß mich lieber allein!

MIZI. Warum soll ich denn bös' sein? Ich geh' schon. Ich hab' dich nicht kränken wollen, Christin', wirklich ... Wie sie sich zum Gehen wendet. Ah, der Herr Fritz.


Vorige – Fritz ist eingetreten.


FRITZ. Guten Abend!

CHRISTINE aufjubelnd. Fritz, Fritz! Ihm entgegen, in seine Arme.

MIZI schleicht sich hinaus, mit einer Miene, die ausdrückt: Da bin ich überflüssig.

FRITZ sich losmachend. Aber –

CHRISTINE. Alle sagen, daß du mich verlassen wirst! Nicht wahr, du tust es nicht – jetzt noch nicht – jetzt noch nicht ...

FRITZ. Wer sagt denn das? ... Was hast du denn ... Sie streichelnd.[248] Aber Schatz! ... Ich hab' mir eigentlich gedacht, daß du recht erschrecken wirst, wenn ich plötzlich da hereinkomme. –

CHRISTINE. Oh – daß du nur da bist!

FRITZ. Geh, so beruhig' dich doch – hast du lang auf mich gewartet?

CHRISTINE. Warum bist du denn nicht gekommen?

FRITZ. Ich bin aufgehalten worden, hab' mich verspätet. Jetzt bin ich im Garten gewesen und hab' dich nicht gefunden – und hab' wieder nach Haus gehen wollen. Aber plötzlich hat mich eine solche Sehnsucht gepackt, eine solche Sehnsucht nach diesem lieben süßen Gesichtel ...

CHRISTINE glücklich. Is' wahr?

FRITZ. Und dann hab' ich auch plötzlich eine so unbeschreibliche Lust bekommen zu sehen, wo du eigentlich wohnst – ja im Ernst – ich hab' das einmal sehen müssen – und da hab' ich's nicht ausgehalten und bin da herauf ... es ist dir also nicht unangenehm?

CHRISTINE. O Gott!

FRITZ. Es hat mich niemand gesehn – und daß dein Vater im Theater ist, hab' ich ja gewußt.

CHRISTINE. Was liegt mir an den Leuten!

FRITZ. Also da –? Sieht sich im Zimmer um. Das also ist dein Zimmer? Sehr hübsch ...

CHRISTINE. Du siehst ja gar nichts. Will den Schirm von der Lampe nehmen.

FRITZ. Nein, laß nur, das blendet mich, ist besser so ... Also da? Das ist das Fenster, von dem du mir erzählt hast, an dem du immer arbeitest, was? – Und die schöne Aussicht! Lächelnd. Über wieviel Dächer man da sieht ... Und da drüben – ja, was ist denn das, das Schwarze, das man da drüben sieht?

CHRISTINE. Das ist der Kahlenberg!

FRITZ. Richtig! Du hast's eigentlich schöner als ich.

CHRISTINE. Oh!

FRITZ. Ich möchte gern so hoch wohnen, über alle Dächer sehn, ich finde das sehr schön. Und auch still muß es in der Gasse sein?

CHRISTINE. Ach, bei Tag ist Lärm genug.

FRITZ. Fährt denn da je ein Wagen vorbei?

CHRISTINE. Selten, aber gleich im Haus drüben ist eine Schlosserei.

FRITZ. O, das ist sehr unangenehm. Er hat sich niedergesetzt.

CHRISTINE. Das gewöhnt man! Man hört's gar nicht mehr.[249]

FRITZ steht rasch wieder auf. Bin ich wirklich zum erstenmal da –? Es kommt mir alles so bekannt vor! ... Genau so hab' ich mir's eigentlich vorgestellt. Wie er Miene macht, sich näher im Zimmer umzusehn:

CHRISTINE. Nein, anschaun darfst du dir da nichts. –

FRITZ. Was sind denn das für Bilder? ...

CHRISTINE. Geh! ...

FRITZ. Ah, die möcht' ich mir ansehn. Er nimmt die Lampe und beleuchtet die Bilder.

CHRISTINE ... Abschied – und Heimkehr!

FRITZ. Richtig – Abschied und Heimkehr!

CHRISTINE. Ich weiß schon, daß die Bilder nicht schön sind. – Beim Vater drin hängt eins, das ist viel besser.

FRITZ. Was ist das für ein Bild?

CHRISTINE. Das ist ein Mädel, die schaut zum Fenster hinaus, und draußen, weißt, ist der Winter – und das heißt »Verlassen«. –

FRITZ. So ... Stellt die Lampe hin. Ah, und da ist deine Bibliothek.


Setzt sich neben die kleine Bücherstellage.


CHRISTINE. Die schau' dir lieber nicht an –

FRITZ. Warum denn? Ah! – Schiller ... Hauff ... Das Konversationslexikon ... Donnerwetter! –

CHRISTINE. Geht nur bis zum G ...

FRITZ lächelnd. Ach so ... Das Buch für Alle ... Da schaust du dir die Bilder drin an, was?

CHRISTINE. Natürlich hab' ich mir die Bilder angeschaut.

FRITZ noch sitzend. – Wer ist denn der Herr da auf dem Ofen?

CHRISTINE belehrend. Das ist doch der Schubert.

FRITZ aufstehend. Richtig –

CHRISTINE. Weil ihn der Vater so gern hat. Der Vater hat früher auch einmal Lieder komponiert, sehr schöne.

FRITZ. Jetzt nimmer?

CHRISTINE. Jetzt nimmer. Pause.

FRITZ setzt sich. So gemütlich ist es da! –

CHRISTINE. Gefällt's dir wirklich?

FRITZ. Sehr ... Was ist denn das? Nimmt eine Vase mit Kunstblumen, die auf dem Tisch steht.

CHRISTINE. Er hat schon wieder was gefunden! ...

FRITZ. Nein, Kind, das gehört nicht da herein ... das sieht verstaubt aus.

CHRISTINE. Die sind aber gewiß nicht verstaubt.[250]

FRITZ. Künstliche Blumen sehen immer verstaubt aus ... In deinem Zimmer müssen wirkliche Blumen stehn, die duften und frisch sind. Von jetzt an werde ich dir ... Unterbricht sich, wendet sich ab, um seine Bewegung zu verbergen.

CHRISTINE. Was denn? Was wolltest du denn sagen?

FRITZ. Nichts, nichts ...

CHRISTINE steht auf, zärtlich. Was? –

FRITZ. Daß ich dir morgen frische Blumen schicken werde, hab' ich sagen wollen ...

CHRISTINE. Na, und reut's dich schon? – Natürlich! Morgen denkst du ja nicht mehr an mich.

FRITZ abwehrende Bewegung.

CHRISTINE. Gewiß, wenn du mich nicht siehst, denkst du nicht an mich.

FRITZ. Aber was redst du denn?

CHRISTINE. O ja, ich weiß es. Ich spür's ja.

FRITZ. Wie kannst du dir das nur einbilden.

CHRISTINE. Du selbst bist schuld daran. Weil du immer Geheimnisse vor mir hast! ... Weil du mir gar nichts von dir erzählst. – Was tust du so den ganzen Tag?

FRITZ. Aber Schatz, das ist ja sehr einfach. Ich geh' in Vorlesungen – zuweilen – dann geh' ich ins Kaffeehaus ... dann les' ich ... manchmal spiel' ich auch Klavier – dann plauder' ich mit dem oder jenem – dann mach' ich Besuche ... das ist doch alles ganz belanglos. Es ist ja langweilig, davon zu reden. – Jetzt muß ich übrigens gehn, Kind ...

CHRISTINE. Jetzt schon –

FRITZ. Dein Vater wird ja bald da sein.

CHRISTINE. Noch lange nicht, Fritz. – Bleib noch – eine Minute bleib noch –

FRITZ. Und dann hab' ich ... der Theodor erwartet mich ... ich hab' mit ihm noch was zu sprechen.

CHRISTINE. Heut?

FRITZ. Gewiß heut.

CHRISTINE. Wirst ihn morgen auch sehn!

FRITZ. Ich bin morgen vielleicht gar nicht in Wien.

CHRISTINE. Nicht in Wien? –

FRITZ ihre Ängstlichkeit bemerkend, ruhig – heiter. Nun ja, das kommt ja vor? Ich fahr' übern Tag weg – oder auch über zwei, du Kind. –

CHRISTINE. Wohin?[251]

FRITZ. Wohin! ... Irgendwohin – Ach Gott, so mach' doch kein solches Gesicht ... Aufs Gut fahr' ich zu meinen Eltern ... na, ... ist das auch unheimlich?

CHRISTINE. Auch von denen, schau', erzählst du mir nie!

FRITZ. Nein, was du für ein Kind bist ... Du verstehst gar nicht, wie schön das ist, daß wir so vollkommen mit uns allein sind. Sag', spürst du denn das nicht?

CHRISTINE. Nein, es ist gar nicht schön, daß du mir nie was von dir erzählst ... Schau', mich interessiert ja alles, was dich angeht, ach ja ... alles – ich möcht' mehr von dir haben als die eine Stunde am Abend, die wir manchmal beisammen sind. Dann bist du ja wieder fort, und ich weiß gar nichts ... Da geht dann die ganze Nacht vorüber und ein ganzer Tag mit den vielen Stunden – und nichts weiß ich. Darüber bin ich oft so traurig.

FRITZ. Warum bist du denn da traurig?

CHRISTINE. Ja, weil ich dann so eine Sehnsucht nach dir hab', als wenn du gar nicht in derselben Stadt, als wenn du ganz woanders wärst! Wie verschwunden bist du da für mich, so weit weg ...

FRITZ etwas ungeduldig. Aber ...

CHRISTINE. Na schau', es ist ja wahr!

FRITZ. Komm daher, zu mir Sie ist bei ihm. Du weißt ja doch nur eins, wie ich – daß du mich in diesem Augenblicke liebst ... Wie sie reden will. Sprich nicht von Ewigkeit. Mehr für sich. Es gibt ja vielleicht Augenblicke, die einen Duft von Ewigkeit um sich sprühen. – ... Das ist die einzige, die wir verstehen können, die einzige, die uns gehört ... Er küßt sie. – Pause. – Er steht auf. – Ausbrechend. O, wie schön ist es bei dir, wie schön! ... Er steht beim Fenster. So weltfern ist man da, mitten unter den vielen Häusern ... so einsam komm' ich mir vor, so mit dir allein ... Leise. so geborgen ...

CHRISTINE. Wenn du immer so sprächst ... da könnt' ich fast glauben ...

FRITZ. Was denn, Kind?

CHRISTINE. Daß du mich so lieb hast, wie ich's mir geträumt hab' – an dem Tag, wo du mir den ersten Kuß gegeben hast ... erinnerst du dich daran?

FRITZ leidenschaftlich. Ich hab' dich lieb! – Er umarmt sie; reißt sich los. Aber jetzt laß mich fort –

CHRISTINE. Reut's dich denn schon wieder, daß du mir's gesagt[252] hast? Du bist ja frei, du bist ja frei – du kannst mich ja sitzen lassen, wann du willst, ... Du hast mir nichts versprochen – und ich hab' nichts von dir verlangt ... Was dann aus mir wird – es ist ja ganz einerlei – ich bin doch einmal glücklich gewesen, mehr will ich ja vom Leben nicht. Ich möchte nur, daß du das weißt und mir glaubst: Daß ich keinen lieb gehabt vor dir, und daß ich keinen lieb haben werde – wenn du mich einmal nimmer willst –

FRITZ mehr für sich. Sag's nicht, sag's nicht – es klingt ... zu schön ...


Es klopft.


FRITZ schrickt zusammen. Es wird Theodor sein ...

CHRISTINE betroffen. Er weiß, daß du bei mir bist –?


Christine, Fritz, Theodor tritt ein.


THEODOR. Guten Abend. – Unverschämt, was?

CHRISTINE. Haben Sie so wichtige Dinge mit ihm zu besprechen?

THEODOR. Gewiß – und hab' ihn schon überall gesucht.

FRITZ leise. Warum hast du nicht unten gewartet?

CHRISTINE. Was flüsterst du ihm zu?

THEODOR absichtlich laut. Warum ich nicht unten gewartet habe? ... Ja, wenn ich bestimmt gewußt hätte, daß du da bist ... Aber da ich das nicht habe riskieren können, unten zwei Stunden auf und ab zu spazieren ...

FRITZ mit Beziehung. Also ... du fährst morgen mit mir?

THEODOR verstehend. Stimmt! ...

FRITZ. Das ist gescheit ...

THEODOR. Ich bin aber so gerannt, daß ich um die Erlaubnis bitten muß, mich auf zehn Sekunden niederzusetzen.

CHRISTINE. Bitte sehr – Macht sich beim Fenster zu schaffen.

FRITZ leise. Gibt's was Neues? – Hast du etwas über sie erfahren?

THEODOR leise zu Fritz. Nein. Ich hol' dich nur da herunter, weil du leichtsinnig bist. Wozu noch diese überflüssigen Aufregungen? Schlafen sollst du dich legen ... Ruhe brauchst du! ... Christine wieder bei ihnen.

FRITZ. Sag', findest du das Zimmer nicht wunderlieb?

THEODOR. Ja, es ist sehr nett ... Zu Christine. Stecken Sie den ganzen Tag da zu Haus? – Es ist übrigens wirklich sehr wohnlich. Ein bißchen hoch für meinen Geschmack.

FRITZ. Das find' ich grad so hübsch.[253]

THEODOR. Aber jetzt entführ' ich Ihnen den Fritz, wir müssen morgen früh aufstehn.

CHRISTINE. Also du fährst wirklich weg?

THEODOR. Er kommt wieder, Fräulein Christin'!

CHRISTINE. Wirst du mir schreiben?

THEODOR. Aber wenn er morgen wieder zurück ist –

CHRISTINE. Ach, ich weiß, er fährt auf länger fort ...

FRITZ zuckt zusammen.

THEODOR der es bemerkt. Muß man denn da gleich schreiben? Ich hätte Sie gar nicht für so sentimental gehalten ... Dich will ich sagen – wir sind ja per Du ... Also ... gebt euch nur den Abschiedskuß, da ihr auf so lang ... Unterbricht sich. Na, ich bin nicht da.


Fritz und Christine küssen einander.


THEODOR nimmt eine Zigarettentasche hervor und steckt eine Zigarette in den Mund, sucht in seiner Überziehertasche nach einem Streichholz. Wie er keines findet. Sagen Sie, liebe Christine, haben Sie kein Zündholz?

CHRISTINE. O ja, da sind welche! Auf ein Feuerzeug auf der Kommode deutend.

THEODOR. Da ist keins mehr. –

CHRISTINE. Ich bring' Ihnen eins. Läuft rasch ins Nebenzimmer.

FRITZ ihr nachsehend, zu Theodor. O Gott, wie lügen solche Stunden!

THEODOR. Na, was für Stunden denn!

FRITZ. Jetzt bin ich nahe dran zu glauben, daß hier mein Glück wäre, daß dieses süße Mädel – Er unterbricht sich. aber diese Stunde ist eine große Lügnerin ...

THEODOR. Abgeschmacktes Zeug ... Wie wirst du darüber lachen. –

FRITZ. Dazu werd' ich wohl keine Zeit mehr haben.

CHRISTINE kommt zurück mit Zündhölzchen. Hier haben Sie!

THEODOR. Danke sehr ... Also adieu. – Zu Fritz. Na, was willst du denn noch? –

FRITZ sieht im Zimmer hin und her, als wollte er noch einmal alles in sich aufnehmen. Da kann man sich kaum trennen.

CHRISTINE. Geh, mach' dich nur lustig.

THEODOR stark. Komm. – Adieu, Christine.

FRITZ. Leb' wohl ...

CHRISTINE. Auf Wiedersehn! – Theodor und Fritz gehen.

CHRISTINE bleibt beklommen stehen, dann geht sie bis zur Tür, die offen steht; halblaut. Fritz ...[254]

FRITZ kommt noch einmal zurück und drückt sie an sein Herz. Leb' wohl! ...


Vorhang.


Quelle:
Arthur Schnitzler: Die Dramatischen Werke. Band 1, Frankfurt a.M. 1962, S. 239-255.
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