8. Scene.

[46] MAUREGATO.

Weh' mir, sein Geist! laß' ab, verschone!

Wie foltert mich Dein Blick,

Nimm die geraubte Krone,

O nimm sie Dir zurück!


Stürzt sich zu Troilas Füßen.
[46]

TROILA.

Kein Geist, ich bin am Leben,

Steh' auf und sieh' mich an,

Ich komme zu vergeben,

Der Haß ist abgethan.

MAUREGATO.

O Herr, ich bin nicht werth,

Die Blicke zu erheben,

Nie kannst Du mir vergeben,

Dein Glück hab' ich zerstört.

TROILA.

Die Vorsicht ist gerecht,

So wie sie gnädig ist,

Ich bin genug gerächt,

Du hast genug gebüßt.

MAUREGATO.

Wie faß' ich Dein Gemüth,

Du bist so groß und gut.

TROILA.

Die Liebe ist erblüht,

O fasse neuen Muth.

TROILA.

Recitativ.


Empfange nun aus meiner Hand

Des neuen Bundes Unterpfand.

Führt Estrella aus seiner Hütte.
[47]


Quelle:
Franz Schubert: Alfonso und Estrella. Wien 1881, S. 46-48.
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