Aufgegebener Neujahrswunsch,

der die Sinne bezeichnen, und mit einer Anwendung auf sie endigen sollte

[242] Wenn Geist um Geist, und Herz um Herz sich windet,

Mit dem Gefühl sich die Vernunft verbindet,

Der Sinne Lust veredelt uns entzückt;

Dann eilt auf sanften blumenreichen Wegen

Die Freude hold dem Sterblichen entgegen,

Er träumt sich schon dem Nebelthal' entrückt,

Und trinkt mit unentweihten langen Zügen

Das seligste der irdischen Vergnügen.

So hochbeglückend müsse immer rein

Der Sinne Lust von dir empfunden seyn;

So muss sie dich in diesem Jahre segnen,

Dir überall nach deinem Wunsch begegnen!

Quelle:
Elise Sommer: Gedichte, Frankfurt a.M. 1813, S. 242-243.
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