27. Der Kobold in Kloster Mansfeld.

[31] Mündlich.


Im Dorfe Kloster Mansfeld hat eine Frau einen Kobold, der sie alle Sonntage besucht. Wenn zur Kirche geläutet wird, deckt sie den Tisch, stellt zwei Teller hin und setzt sich dazu. Wenn die Predigt in der Kirche beginnt, kommt der Kobold durch den Schornstein geflogen, bringt Speisen und Getränke, und nun sitzen sie zusammen und halten ein köstliches Mahl bis die Predigt aus ist. Dann fliegt der Kobold wieder durch den Schornstein hinweg. Er ist anzusehen wie helles, loderndes Feuer.

Quelle:
Emil Sommer: Sagen, Märchen und Gebräuche aus Sachsen und Thüringen 1. Halle 1846, S. 31-32.
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Sagen, Märchen und Gebräuche aus Sachsen und Thüringen 1845: Mit Sagen aus Halle