Im Sturm am Winterabend.

[83] Hu! wie er sauset,

Und schnaubet und brauset,

Der wüthige Sturm!

Wie jagt er die Flocken,

Bewegt selbst die Glocken

Am hohen Kirchthurm.


Laßt, Brüder, ihn rasen

Und schnauben und blasen,

So viel ihm beliebt.

Was scheert uns sein toben?

Wir wollen ihn loben,

Wenn fort er sich giebt.


Wir spielen und schmausen,

Und lassen ihn brausen;

Nun sei er so gut,

Geh bald er nach Hause,

In einsamer Klause,

Verschlaf' er die Wuth.
[84]

Nun fröhlich, ihr Brüder!

Und taget es wieder

Gehn wir, wie sich's schickt,

Zur Schule und lernen,

Bis wieder mit Sternen

Der Himmel sich schmückt.

Quelle:
Karoline Stahl: Fabeln, Mährchen und Erzählungen für Kinder. Nürnberg 21821, S. 83-85.
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