[61] Belmonte und Konstanze.
Recitativ.
BELMONTE.
Welch Geschick! o Qual der Seele!
Hat sich denn alles wider mich verschworen!
Ach! Konstanze! durch mich bist du verloren!
Welch eine Pein!
KONSTANZE.
Laß, ach Geliebter, laß dich das nicht quälen!
Was ist der Tod? ein Uebergang zur Ruhe,
Und dann, an deiner Seite
Ist er Vorgeschmack der Seligkeit.
BELMONTE.
Meinetwegen sollst du sterben!
Ach Konstanze! kann ich's wagen,
Noch die Augen auszuschlagen?
Ich bereite dir den Tod!
KONSTANZE.
Belmont! du stirbst meinetwegen,
Ich nur zog dich ins Verderben,
Und ich soll nicht mit dir sterben?
Wonne ist mir dies Geboth![61]
BEYDE.
Edle Seele! dir zu leben
War mein Wunsch und all mein Streben.
Ohne dich ist mirs nur Pein,
Länger auf der Welt zu seyn.
KONSTANZE.
Ich will alles gerne leiden,
BELMONTE.
Ruhig sterb' ich, und mit Freuden,
BEYDE.
Da ich dir zur Seite bin.
KONSTANZE.
Um dich, Geliebter!
BELMONTE.
Um dich, Geliebte!
BEYDE.
Geb' ich gern mein Leben hin!
BEYDE.
O welche Seligkeit!
Mit der Geliebten / dem Geliebten sterben
Ist seliges Entzücken!
Mit wonnevollen Blicken
Verläßt man da die Welt.[62]