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[14] Tulpe / Sonn des Erden-Himmels /
Fürstin in dem Garten-Flur /
schönes Sinnbild der Natur /
Herzogin des Blum-Gewimmels /
Ach! wie manches Wetter-Ubel
Nässe / Kälte / Windes-Sturm /
Bisse von dem Regen-Wurm /
fühlet deine theure Zwiebel:
eh sie in dem lauen Lenzen
breitet aus das Pfauen-Rad /
und mit bunt-gestriemtem Blat
zeiget ein gestirntes Glänzen.
So ein Tulpe ist die Liebe.
Da sie noch verborgen war /
bey Dir / Tugend-edles Paar /
must sie fühlen manches Trübe.
Ihre Wurzel ware bitter /
angenagt vom Neides Wurm /
hart bestürmt vom Unglück-Sturm
und dem Threnen-Ungewitter.
Jetzund hat die Himmel-Sonne
sie mit Freuden angelacht /
und zur Blüte reif gemacht:
daß sie weiset lauter Wonne.[14]
Nunmehr steht sie ausgebreitet
mit dem Kunst-gezierten Blat.
Auf sie werde deine Gnad /
Himmel / ferner fortgeleitet!
Wie herzlich wünschet
Magdalis.