Neunter Absatz

[113] Die Schäfer / des Landherrn Unterthanen / der Melopharmis erdichteter und offentlich-angeschlagener Weissagung gläubend /bereden ihn / daß er die Gefangnen ledig gibet. Macarie klaget über ihr Verhängnis / redet von ihrem Lautenspiel / empfähet des Polyphilus Schreiben /und beantwortet dasselde. Dessen Freude / als er diese[113] Antwort empfangen. Schluß-Gedichte dieses Ersten Buchs.


Dem Agapistus kam ihre Erlösung noch zweiffelhafft vor / weil ihm die Halsstarrigkeit des Landherrn wohl bewust war: Welche seine Meynung ihn auch nicht betrogen. Dann / als der Bot / des andern Tages /seine Werbung abgeleget / und der Königin Brief überlieffert / gab ihme der Landherr zur Antwort: Er müste sich etwas gedulten / biß er diese Sache vornehmen / die warheit untersuchen / und sodann der Königin eine Antwort ertheilen könte. Als der Bot mit diesem Bericht wieder zum Polyphilus kame / fiele dieser in neue Betrübnus / fürchtend / daß dieses ein Hof-Bescheid seye / und die Sache / nach heutiger Manier / in die lange Bank gespielet werden möchte. Es würkte aber indessen / der Melopharmis Anschlag / viel kräfftiger; in dem ein Schäfer selbiger Gegend / diesen Zettel ersehen / und weil er die Schrifft nicht verstanden / solches dem Marcellio / als ihrem damaligen Vorsteher / angezeigt. Dieser / als er den Innhalt der Schrifft / mit Zuziehung eines gelehrten Priesters erlernet / und es vor eine Göttliche Warnung hielte / ließ die gantze Gemeine der Schäfer /über die er die Aufsicht hatte / versamlen / und legte ihnen diese Wunder Begebnis vor: mit Befehl / daß ein jeder / das jenige / was ihm von dieser Sache bekant / offenbaren / und wie diesem Unheil vorzukommen / sein Bedenken geben solte. Lysias / einer von den vornemsten und verständigsten Schäfern / ließe sich hierauf vernehmen: Es würde diese Schrifft ohne Zweifel / die vier Reisende[114] betreffen / welche / als vermeinte Mörder ihrer Weidgenossen / angehalten worden / und nun eine lange Zeit gefangen lägen; aber / allem Ansehen nach / an dieser Mordthat so unschuldig wären / daß der Himmel selbsten davon zeuge / und ihre fernere Verhafftung / mit seiner gerechten Strafe / an ihnen zu rächen drohe. Diese Meynung / bekam von vielen Beyfall / und wolte es Marcellio / mit dem Priester / der dieses erkläret / dem Landherrn alsobald eröffnen / auch um die Freyheit dieser Gefangnen anhalten.

Lysias aber / welchem die Härtigkeit ihres Oberherrn bekant war / hielte vor rahtsamer / daß die gantze Gesellschafft aller Schäfer und Schäferinnen / diese Bitte zugleich anbringen solte: damit er / durch die Menge / die er heimlich fürchten müste / bewogen /desto eher einwilligen möchte. Als dieser Ratschlag von allen beliebet ward / giengen sie sämtlich auf das Schloß / vor den Herrn des Landes / und brachte Marcellio den Handel an / mit diesen Worten: Gnädiger Herr! E. Gd. werden sich nicht wundern / daß wir in solcher Menge vor ihr erscheinen / wann sie vernehmen das Göttliche Wunder / welches wir in einer ungewönlichen Schrifft / deren Erklärung E. Gd. wir hiemit vorlegen / an der Thür unsers Tempels gefunden. Uns befihlet diese himmlische Offenbarung / die jenige Reisende / welche als vermeinte Mörder unserer Mit-Schäfer gefangen ligen / weil sie solcher Missethat unschuldig / loß zu bitten / oder widrigs falls /Göttliche Rache und unsern gäntzlichen Untergang zu erwarten. Diesemnach bitten wir E. Gd. unterthänig und demütig / diesen unschuldig[115] Gefangnen ihre Freyheit zu schenken / und dadurch uns arme Unterthanen / und die gantze Gesellschaft von der Göttlichen gerechten Straffe und gantzlichen Zerstörung zu befreyen. Wir versprechen / solche gnädige Willfahrung mit demütigem Dank zu verdienen / und E. Gd. als unsern gnädigsten Gebieter jederzeit unterthänigen Gehorsam zu leisten.

Mit was Ungedult und Zorn diese Bitte der Schäfer aufgenommen worden / ist nicht zu beschreiben. Er brannte vom innerlichen Grimm / daß er seine Rache gegen den Polyphilus verhintert sahe. Und fürwar / es hätte / weder der Atychintide Brief / noch der angedrohete Zorn des Himmels / noch das Verderben seines Landes / seine Boßheit hintertrieben: wann nicht die Furcht der Aufruhr seiner Unterthanen / die in solcher Menge zugegen waren / ihn gezwungen hätte /vor dißmal die Löwenhaut mit einem Fuchsbalg zu bedecken / und ihrer Bitte etwas nachzugeben. Doch suchte er allerhand Ausflüchte / und zweifelte bald an dem Berlauf dieser Geschicht / welchen sie doch einmütig bezeugten / bald an deren warhaffter Erklärung. Endlich / als er nicht weiter kunte / versuchte er /diese Fürbittende / gleich dem Sophoxenischen Boten / mit List abzuweisen / und sagte: Sie solten sich zu frieden geben / er wolte sich der Sache erkundigen / und alsdann ihrem Begehren ein Genügen thun.

Wie aber die Schäfer mit dieser Antwort nicht vergnügt seyn wolten / sondern einwendeten / daß diese Schrifft eine eilende Erlösung der Gefangnen fordere /und vor derselben kein Glück noch Wolfart zu hoffen sey: muste er endlich sich darin ergeben[116] / wiewol nicht ohne merklichen Widerwillen / wie aus dem Schluß zu sehen / welchen er ihnen / mit diesen Worten gab: Wann ihr dann diese Gefangne mit Gewalt ledig haben wollet / so erlasset sie selber; Wisset aber / daß / wann künfftig dieser Mord auf sie solte erwiesen werden / ihr selbst an ihrer Stelle seyn / und als Todschläger sollet gestrafft werden. Die Schäfer /welche die Schrifft der Melopharmis vielmehr / als den Grimm ihres Oberherrn fürchteten / bedankten sich vor diese gnädige Einwilligung / und nachdem sie Abschied genommen / gieng Marcellio mit dem Priester ins Gefängnus / die Gefangnen wegen ihres Zustands zu befragen / und hernach frey zu machen. Als nun Polyphilus und Agapistus ihre Unschuld / mit so beteuerlichen Worten ihnen vorlegten / daß sie weiter keine Ursach zu zweiffeln hatten / gaben sie ihnen Erlaubnus / heraus zu gehen. Unsere Gefangene über dieser geschwinden Befreyung / welche ihnen als ein Traum vorkam / zum höchsten erfreuet / dankten den Schäfern zu tausendmalen / vor ihre getreue Hülffe / und wünschten ihnen alles das Wolergehen / das einen Hirten glückseelig machen kan. Polyphilus zweifelte bey sich selber / ob die Freude der Freyheit /oder das erlittene Unglück vor grösser zu halten sey. Nun erkenne ich / (gedachte er bey sich selbst) was vor ein Wolgefallen der Himmel an meinem Schäfer-Gelübde hat / weil er mir so gnädige Hülffe nach demselben sendet. Ich habe mich an den Schäfern versündiget / wurde um der Schäfer willen gestraffet /und werde nun durch die Schäfer befreyet. Das ist die Weißheit des gerechten Himmels / welchem ich / nach der Züchtigung /[117] billich danke / und künfftig in dem erwählten Hirtenstand eiferig dienen werde. Unter solchen Gedanken machte sich Polyphilus wegfärtig: deßgleichen thäte auch Agapistus und Tycheno / mit dem Servetus und dem Boten von Sophoxenien. Als sie nun Speise zu sich genommen / baten die Schäfere / sie möchten doch mit dem Abzug eilen / weil sie vor demselben nicht ruhen könten / auch zu befürchten wäre / daß nicht etwan der Landherr seinen Schluß ändern / und sie aufs neue anhalten dörffte. Die Gefangne / ob sie wohl der Furcht der Schäfer heimlich lachten / weil ihnen der Betrug Melopharmis bekant war / wolten ihnen doch nicht zuwider leben /sondern giengen / nach einem freundlichen Abschied /gantz frölich aus dem Gefängnus.

Es kam eben ein Bote von Soletten ihnen entgegen / welcher dem Polyphilus einen Brief von Macarien einhändigte. Diese lebte / nachdem sie an den Polyphilus den vorigen Brief geschrieben / voll Betrübnus / wegen seiner Gefängnus / und verbrachte die meinste Malzeiten ohne Speise / und die meinsten Nächte ohne Schlaffen. Aller Freude war bey ihr so gäntzlich vergessen / daß sie trauriger zu seyn schiene / als der Gefangne selber. Ach! (sagte sie) unseeliger Polyphilus! warum habt ihr doch meiner ersten Warnung nicht gefolget / und die arbeitselige Liebe gegen Macarie verlassen? so würdet ihr jetzo glückseeliger zu nennen seyn. Wollet ihr dann lieber mit mir in Widerwärtigkeit / als ohne mich / im Wolstande / leben? Verändert doch noch eure Liebe / und verlasset mich / und zugleich das Unglück / welches mit mir geboren[118] ist. Ach Himmel! wilst du mich ja verfolgen / so schone doch dieses Unschuldigen / dessen Betrübnus mich vielmehr / als meine eigne / kränket! Was soll ich nun machen? oder wo soll ich Hülffe suchen / in dem Kummer / welchen ich auch nicht öffentlich beklagen / noch andern eröffnen darff? Wo ich mich hinwende / finde ich zwar Erinnerung meines Unglücks / aber nirgend keinen Trost. Verlasse ich meine Einsamkeit / so schrecket mich die verliebte Bezeugung des Eusephilistus / und die Hülffe / welche er von allen Inwohnern dieser Insul geniesset. Bleibe ich aber zu Hause / so erlaubet mir / das Gedächtnus meiner verfolgten Liebe / so gar keine Ruhe / daß auch die stille Nacht / welche doch sonst eine Linderung der Sorgen genennet wird / diesen Namen an mir verlieret / und mich / wachend / mit vielem Nachsinnen / schlaffend aber / durch ihre Schattenbilder / zu quälen pfleget.

Meine Laute / die Verkürtzerin meiner Einsamkeit /scheinet / gleich mir / erstorben zu seyn / oder gibt nur einen kläglichen Thon von sich. Wäre sie so mächtig / als jene viel-vermögende Leyr des Orfeus /oder hätte ich so süsse griffe gelernet / als selbiger Künstler / der dadurch sein Ehgemal aus der schwartzen Höllen wieder geholet: so glaubet mir / Polyphilus! ich wolte sie diese Stunde ergreiffen / und damit eure Gefängnus öffnen. Aber nun ist sie in meinen Händen ein stummes Holtz / und liget / wegen meiner Traurigkeit / ganz entseitet.


Und hätt ich / gleich zuvor / die Säiten können zwingen /

Und spielen einen Thon / mit Kunst-erfüllter Hand:

So würd ich doch jetzund das Leiden nur besingen /

Das meine Liebe drückt / mit diesem harten Stand.[119]

Mir liget fort und fort Polyphilus im Hertzen /

Der so ein schweres Joch von meinet wegen trägt.

Nur seine Freyheit könt verbinden meine Schmertzen /

Und wenden die Gefahr / die mich zu Boden schlägt.


Mit diesen und dergleichen Gedanken vertriebe / oder vielmehr verderbte Macarie ihre Zeit / biß sie die Antwort des Polyphilus / und damit eine kleine Linderung erhielte. Und ob ihr wol sein Brief / wegen seiner Schärffe anfänglich gar fremd vorkame / also daß sie nicht willens war zu antworten: bezwang sie doch letzlich die Liebe / ein Brieflein zu schreiben / und ihre endliche Meynung darinn zu eröffnen; welches sie auch / so gut es die Eile gestattete / mit diesen Worten verrichtet.


Mein Schatz!


Ich habe sein angenehmes Brieflein wohl erhalten /und daraus / eines theils seine unbillige Verschliessung mitleidig verstanden / anders theils aber gelesen / wie er sich noch immer bemühet / sein Recht gegen mich zu behaupten / mir List und Betrug aufzubürden / und also (weil die Tugend weder Betrug noch List leidet) mich eines lasterhafften Gemüts zu überführen: welche Worte er zwar mit Schrecken gelesen / aber gantz behertzt geschrieben. Ermesset aber auch / das lasterhaffte Beginnen / damit ihr meine Seele gedenket zu tödten. Vermeinet man nun dieses mit der angemasten Vergessenheit meiner Zusage zu behaubten / so hat es zwar einen Schein / aber keinen Grund. Dann ob ich gleich nach meiner Verheissung gefraget / zu[120] welcher Frage mich sein Brief / mit seiner Klage / veranlasset: so folget doch daraus keines wegs / daß ich meiner Zusage vergessen / weil / nicht allein die Vergessenheit / sondern auch andere Umstände / zu solcher Frage Ursach geben können. Es ist aber mein Versprechen / nach eurer Aussage / dieses /daß ich euch lieben / ausser euch sonst keinen lieben /und euch biß in den Tod lieben wolle. Gesezt nun /daß ich dieses verheissen / so streitet doch mein Brief nicht dagegen. Dann wann ich sage / Ich will noch zur Zeit keinen Liebsten erwählen; Ich bitte / meine Gegenwart / zu Verbütung böser Nachreden / zu meiden / und meiner Vergessenheit / nicht eurer Liebe /sondern meiner selbst / in so unvorsichtigem Verfahren / zu vergeben; Ich bedanke mich / vor alle Liebe /Ehre und Freundschafft: so heisset das noch lang nicht / Ich will euch nicht lieben / oder ich will einen andern lieben / und euch verlassen. Dann / ich kan bey allen solchen Umständen / welche die Liebe zwar hintern / aber nicht verletzer / dennoch euch lieben. Sehet ihr also / mein Freund! wie euer Zeugnus ungerecht / und solches aus meinem Brief nicht zu erzwingen sey. Aber worzu dient dieses Streiten / als das Papier unnützlich zu füllen: Wären wir so leicht vergnüget / als vertragen / würden die Juristen von dieser Kechtfärtigung wenig gewinnen. Es mangelt uns nicht an aufrichtiger / sondern nur an glückseeliger Liebe. Dann / daß ich euch ohn alle Falschheit / Betrug und Untreu /[121] von gantzer Seele liebe / das weiß GOtt / der aller Menschen Hertzen kennet. Es lassen euch auch die Bezeugungen / welche ich euch jederzeit mehr verliebt / als vorsichtig erwiesen / keines wegs zweiffeln / und mir bezeugen es gnugsam, so viel betrübte Stunden / unruhige Tage / und schlaflose Nächte /welche ich von dem Tage an / da ich eure schöne Augen zum erstenmahl gesehen / mehr empfunden /als gezehlet. Ob ich aber an solcher Liebe recht / vorsichtig / und vernünfftig handle / da saget die Welt nein darzu; und finden sich / von eurer Seite / ja so viel Widersprecher / als von der meinen. Damit ihr aber sehet / daß meine Liebe / nicht so wohl auf zierlichen / als festen Seulen stehet / so fordert alles / was euch in Ehren vergnügen / und begehret / was ich leisten kan: Ich bin bereit / euren Befehl / durch alles Unglück / biß an den Tod zu erfüllen. Ich erbiete mich auch / allen den Frevel / dadurch ich euch zu lieben / und eurer Gegen-Liebe zu geniessen / habe begehren dörffen / nach euren Urtheil und Straffe zu büssen: und will viel lieber den Namen einer unglückseeligen / als untreuen Liebhaberin führen. Aber /mein Hertz! bedenket doch eure und meine Wolfart: Ich weiß / ihr werdet mich dann so lieben / daß weder ich über euch / noch ihr über mich zu klagen habet. Dann widriges falls / würdet ihr meinen Tod / welchen ich ohne das / als das Ende meines Unglücks /über alles andere wünsche / bald befördern. Unterdessen betrübet euch nicht![122] Ihr würdet sonst meinen Kummer häuffen: sondern lebet glückseelig / und geniesset aller der Freude / welche mir das neidische Glück versaget: erinnert euch aber darinn öffters /

Eurer beständigen

Macarie.


Diesen Brief / welchen Macarie durch den Uberbringer zu rück sendete / ward dem Polyphilus / wie allbereit erwehnet / eben eingehändigt / als er aus dem Gefängnus gienge. Dahero seine Freude nicht wenig vermehret wurde / als er selbigen gelesen / und seiner Macarie Aufrichtigkeit dadurch versichert worden. Er überreichte ihn dem Agapistus / und sagte: Hier sehet / mein Freund! wie sich das Glück / nach so langer Verfolgung / bey mir zuschmeichelt / und mich so lieblich küsset / daß ich / aller Schläge vergessend /seine Freundlichkeit dennoch rühmen muß / sonderlich / wann ich erwege / daß es / durch seinen Widerwillen / nur meine Beständigkeit geprüfet / und seine Errettung angenehmer gemacht. Es kan doch / eine unbillige Schmach den Namens-Ruhm nicht verletzen / und ein unverdientes Leiden die Tugend nicht beflecken: sondern es ist vielmehr eine Artzney des Gemüts / dadurch die Unreinigkeit der Laster ausgefeget / und die verlorne Tugend wieder eingeführet wird. Die Großmütigkeit lässet sich von keinem Unglück überwinden / und bleibet in allen Zufällen sieghafft. Das lautet viel anderst / (sagte Agapistus) als die Klage bey meiner ersten Besuchung / da ihr noch verschlossen waret. Der Himmel erhalte uns allezeit[123] in solchen Gedanken. Ich freue mich vielmehr / Polyphilus! eurer und unsrer Befreyung / und wünsche Glück zu Macarien verneurter Liebe. Wir wollen all unser Unglück / in diesem Gefängnus / dem Landherrn / vor seine Bewirtung / zur Bezahlung hinterlassen / und nun von neuen anfangen zu leben.


Alles / was uns / biß auf heut /

Mit Verfolgung hat gekränket /

Alle Noth und Traurigkeit /

Bleib in diesem Schloß versenket:

Dessen Herrscher uns so lang

Ohne Schuld verschliessen lassen /

Dessen harter Fessel-Zwang

Hat verhintert unsre Strassen.

Wird die Tugend schon gedrückt /

Bleibt sie doch nicht unten liegen:

Wann sie scheinet gantz erstickt /

Wird sie neue Kräffte kriegen.

Lebten wir schon biß daher

In dem Finstern sonder Wonne:

So erfreut uns jetzt vielmehr

Das vergüldte Liecht der Sonne.

Alles Unglück wird zu lezt

Von der Tugend überwunden;

Und die Ruh / so uns ergezt /

wird nach langem Streit gefunden.


Quelle:
Maria Katharina Stockfleth: Die Kunst- und Tugend-gezierte Macarie, 2 Bände, Band 2, Nürnberg 1673, S. 113-124.
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