Gesegnete Mahlzeit

[140] Sie haben wundervoll diniert;

Warm und behaglich rollt ihr Blut,

Voll Menschenliebe ist ihr Herz,

Sie sind der ganzen Welt so gut.


Sie schütteln zärtlich sich die Hand,

Umwandelnd den geleerten Tisch,

Und wünschen, daß gesegnet sei

Der Wein, der Braten und der Fisch.


Die Geistlichkeit, die Weltlichkeit,

Wie sie so ganz verstehen sich!

Ich glaube, Gott verzeihe mir,

Sie lieben sich herzinniglich.
[140]

Quelle:
Theodor Storm: Sämtliche Werke in vier Bänden. Band 1, Berlin und Weimar 41978, S. 140-141.
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