[Ihr, die Ihr schwatzt von Winkeln, Polygonen]

[82] Ihr, die Ihr schwatzt von Winkeln, Polygonen

Und regelrechten Parallelogrammen,

Die Ihr berechnet des Gedankens Flammen

Nach mathematischen Dimensionen;


Die Ihr festnagelt alle Himmelszonen

Und abdrescht in Broschüren und Programmen:

So zirkelt fort und baut und brecht zusammen,

Nur mögt Ihr mich mit Eurem Quark verschonen.


Ich kann mich einmal nicht daran gewöhnen,

Ich will mich einmal nicht damit befassen:

Was will die Zahl in meinen wilden Tönen?


Stets werd' ich Eure eck'gen Formen hassen

Und regellos im Labyrinth des Schönen

Mich ohne Faden freudig gehen lassen.

Quelle:
Moritz von Strachwitz: Sämtliche Lieder und Balladen, Berlin 1912, S. 82.
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