f.

[386] In N. lebte ein Mann, der wenn er drosch, kein Korn unter dem ausgedroschenen Stroh fand. Er hatte als Nachbarn einen Menschen, der im Rufe stand, hexen zu können, und beschloß, diesen auf die Probe zu stellen. Er begab sich eines Tages in dessen Wohnung und fragte so beiläufig, was er am folgenden Tage zu machen gedenke. Dreschen, war die Antwort. Was er denn dreschen wolle. Hafer, kam es heraus. Am anderen Tage drosch unser Bauer Roggen, ging dann in das Haus des Hafer dreschenden Nachbars, untersuchte das auf der Tenne liegende Haferstroh und fand darunter Hafer untermischt mit Roggen. Nun wußte er, wo sein Korn geblieben war. (Münsterland.)

Quelle:
Ludwig Strackerjan: Aberglaube und Sagen aus dem Herzogtum Oldenburg 1–2, Band 1, Oldenburg 21909, S. CCCLXXXVI386.
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