g.

[391] Ein Mann ging in der Nacht nach Hagstedt, Ksp. Visbek. Als er zu den Hagsteder Kämpen kam, wo mehrere Schafställe sind, hörte er Musik. Er horchte auf, woher sie komme, und vernahm, daß sie in einem Schafstalle war. Leise ging er hin und sah durch die Tür, da erblickte er mehrere, auch vornehme Personen, welche daselbst tanzten und sehr schöne Musik bei sich hatten. Er dachte gleich, daß es wohl Hexen sein würden, und lief davon. Am folgenden Morgen ging er mit anderen hin zu dem Schafstall, da konnten sie noch die Spuren sehen, wie sie im Kreise getanzt hatten, fanden daselbst auch eine Scheere. – Als nachher die Leute nach Holland gingen zum Grasmähen, fragte sie dort eine Dame, ob sie zu Hagstedt nicht eine Scheere gefunden hätten, sie habe dort eine verloren, es sei eine silberne. Und als sie später nachsahen, war wirklich die Scheere, die sie im Schafstall gefunden hatten, eine silberne. Also war die Frau aus Holland in jener Nacht zu Hagstedt gewesen, um zu tanzen.

Quelle:
Ludwig Strackerjan: Aberglaube und Sagen aus dem Herzogtum Oldenburg 1–2, Band 1, Oldenburg 21909, S. CCCXCI391.
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