a.

[424] Das Haus des Gerd Kruse zu Grabstede, Ksp. Bockhorn, wurde beständig von Hexen heimgesucht, so daß die Bewohner desselben kein Tier am Leben behalten konnten; auch wurde des Nachts in den Betten gerasselt wie mit Ketten, so daß sie keine Nacht schlafen konnten. Da hörte die Frau des Kruse von einer Pullenlene in Leer, welche Rat gegen dergleichen wisse, machte sich auf den Weg dahin und erhielt von der Pullenlene ein Glas mit Salbe, womit sie, ohne ein Wort zu sprechen, die Betten bestreichen solle. Als nun die Frau Kruse wieder zu Hause und eifrig mit dem Bestreichen der Betten beschäftigt war, machte die Hausuhr mit einem Male ein fürchterliches Gerassel. Die Frau glaubte, die Uhr falle von der Wand, ließ ihren Salbentopf stehen und eilte, um nachzusehen: aber die Uhr hing ruhig an ihrem Platze. Der Salbentopf aber war inzwischen verschwunden, und mit dem Spuk blieb es beim Alten.

Quelle:
Ludwig Strackerjan: Aberglaube und Sagen aus dem Herzogtum Oldenburg 1–2, Band 1, Oldenburg 21909, S. CDXXIV424.
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