e.

[371] Als die Johanniter zu Bokelesch umgebracht waren, lag alles Land auf der Kommende dreihundert Jahre lang brach und wüst, und keine Menschenseele wohnte dort. Nun war einmal ein deutscher Fürst aus seinen Landen vertrieben und irrte heimatlos umher. Da tat er ein Gelübde, wenn er wieder zur Regierung komme, wolle er alle zerstörten Klöster und Kirchen, von denen noch eine Mauer stehe, wieder aufbauen lassen. Und das Glück wandte sich ihm wieder zu. Er ward in sein Land wieder eingesetzt und betrat den deutschen Boden zuerst in Bokelesch. Da baute er, seinem Gelübde getreu, die jetzige Kapelle zu Bokelesch wieder auf und ließ einen Knecht und eine Magd dabei zurück, die waren aus Coersfeld (Coesfeld). Die beiden bauten sich ein Haus bei der Kapelle, das heißt noch bis auf den heutigen Tag Coers Hus, aus welchem alle Bewohner von Bokelesch herstammen. Darum mußten auch noch bis auf die letzte Zeit alle Bokelescher an Coers Haus gewisse Dienste leisten.

Die Pest zu Strücklingen: 428b. Im Busche zu Bokelesch ein spukender Schimmel: 186b, der Teufel: 196c, das schreiend Ding: 186r. Auch soll sich dort auf einer alten Graft früher ein verwünschter Schwan aufgehalten haben. – Spukgesicht einer Eisenbahn da selbst: 158p. – Wiedergänger: 176s. Besessener: 195e, Spuk am Kolkwege: 172. – Vgl. 181e, 204v, 258m.

Quelle:
Ludwig Strackerjan: Aberglaube und Sagen aus dem Herzogtum Oldenburg 1–2, Band 2, Oldenburg 21909, S. 371.
Lizenz:
Kategorien:
Ausgewählte Ausgaben von
Aberglaube und Sagen aus dem Herzogtum Oldenburg
Aberglaube Und Sagen Aus Dem Herzogtum Oldenburg (Paperback)(German) - Common
Aberglaube und Sagen aus dem Herzogtum Oldenburg: Erster Band