447.

[201] Die Kinder werden nach dem Kinderglauben vom Storche gebracht. »Der Storch hat dir eine kleine Schwester gebracht und Mutter ins Bein gebissen.« Wo die Verhältnisse es gestatten, bringt den bereits vorhandenen Kindern der Storch eine Düte mit Kuchen und Zuckerwerk mit. Der Storch holt die Kinder aus einem hohlen Baum, aus dem Wasser, bald aus dem Brunnen, bald aus einem bestimmten Teiche oder Flusse, einzeln auch aus dem Moore, an der Weser auch aus den zur Bezeichnung des Fahrwassers dienenden Tonnen, und zwar die Knaben aus den schwarzen und roten, die Mädchen aus den weißen.

Quelle:
Ludwig Strackerjan: Aberglaube und Sagen aus dem Herzogtum Oldenburg 1–2, Band 2, Oldenburg 21909, S. 201.
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