15.

[284] Ich will dich erretten, und du sollst den Leuten nicht zuteil werden, vor welchen du dich fürchtest; denn du hast auf mich vertraut. Jer. 39, 17. 18


Herr, schau die Seel' gefangen sitzen,

Der Teufel und das Fleisch versperren Tür und Ritzen;

Da du mich so geliebet, ach,

Erlöse mich, weil's keiner sonst vermag!


Gott, den mein Geist anbetend ehret,

Machst du mich hievon frei, wird mein Gebet erhöret,

Dann mach durch deine Wahrheit doch

Mich alle Tage freier noch!


Entreißt du mich des Feindes Ketten,

Laß nimmer, nimmer mich ins Netz zurücke treten,

Daß ich erliege, laß nicht zu!

Nicht halb, ganz selig machest du.


Halt mich dir nahe unabwendig,

Es liebe dich mein Herz, es bete an beständig,

Du bist mein Bräutigam allein,

Nur du flößt solche Gnaden ein!

Quelle:
Gerhard Tersteegen: Geistliches Blumengärtlein. Stuttgart 1956, S. 284.
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Geistliches Blumen-Gärtlein Inniger Seelen; Oder kurtze Schluß-Reimen, Betrachtungen und Lieder uber allerhand Warheiten des Inwendigen Christenthums ...: [Reprint of the Original from 1735]