Beziers.

[193] Den 2ten März.


Wie freute ich mich, als ich diesen Morgen Agde verließ, auf den Ort, den ich nun erreicht habe.

Jeder unsrer Geographen, die ich über meine Reise zu Rathe zog, zeichnet ihn durch eine Sentenz aus, die, wäre sie erwiesen, Jerusalem und alle Hauptstädte der Welt demüthigen müßte. Wenn Gott, sagen sie, auf Erden wohnen wollte, würde er Beziers zu seinem Aufenthalt wählen. Die Herren, welche in ihre auf gut Glück zusammengestoppelten Nachrichten diese französische Hyperbel mit deutscher Arglosigkeit aufnahmen, können sie, in den neuen Ausgaben ihrer Handbücher, auf mein Wort weglassen.

Ich erkläre sie geradezu für eine Gotteslästerung, indem ich nicht nur dem höchsten Wesen alle die Eigenschaften, die ihm unser Katechismus beilegt, sondern auch guten Geschmack in einer Vollkommenheit zutraue, die so sehr, als jeder andere Gedanke von seiner Größe, weit über unsere Vernunft geht.

Langmüthiger! vergieb dem kleinstädtischen Gesindel ihren Bürgerstolz, so einfältig sie ihn auch an den Tag geben.

Der Weg, den ich von meinem Nachtlager bis zu dem wackeligen Schreibtisch zurückgelegt habe, vor dem ich alleweile auf einer breternen Bank sitze, verdient jedoch eine ehrenvolle Erwähnung.

Die treffliche Chaussée, die sich durch eine dürre undankbare Landschaft schlängelt, kommt dem Reisenden – Fußgänger nehm' ich aus – aufs beste zu Statten. Er hat nicht Zeit, Langeweile zu haben. Sein fortrollender Wagen hat schon alle unangenehme[193] Gegenstände überflogen, ehe das Auge sie fassen kann. So gelangt er – zwar mit drehendem Kopfe, doch ehe er sich umsieht, an das Stadtthor, das nicht nur gerade nach dem zweiten, zu dem man wieder hinausfährt, sondern auch nach dem einzigen Wirthshause hinweist, das Fremde aufnimmt. Diese kluge Anlage befördert die Uebersicht des schönen Ganzen in einem Augenblick. Meine Neugier war auch schon vollkommen befriediget, als ich den Gasthof zum Ortolan am Ende des Städtchens erreicht hatte.

Hier lag nun die Aussicht auf den fortlaufenden Steinweg der nächsten Station zu offen da, um mir nicht Lust zu machen, meine Morgenreise sogleich fortzusetzen.

Da rückte mich aber der Wirth aus meiner bequemen Lage und lud mich zum Frühstück auf einen Spieß der seltenen Vögel ein, von denen einer auf seinem Schilde gemalt stand. So etwas läßt sich nun freilich nicht ausschlagen. Der Mund lief mir voll Wasser. Ich stieg aus und bestellte die Postpferde nach Verlauf einer Stunde. Diese Eile, kann ich mir nicht anders vorstellen, muß den spitzbübischen Kerl beleidiget haben, denn ohne zu entscheiden, ob er mir Sperlinge oder Finken vorgesetzt hat, wollte ich doch, wenn es Noth hätte, vor Gerichte beschwören, daß es keine Ortolane waren. Ich hatte an dem Versuche eines einzigen Flügels genug, schob die Schüssel mit Ekel von mir und, »Glaubt der Herr Wirth,« fuhr ich ihn an, als er mit schrumpfigen Mandeln zum Nachtisch hereintrat, »daß man einem Deutschen alles weiß machen kann? Hol' Euch dieser und jener mit Euren Ortolanen und Eurem gotteslästerlichen Städtchen!« Ich hätte gern meine Worte wieder zurückgehabt, denn kein elender Skribler, der heißhungrigen Lesern unter dem Titel eines komischen Romans ein Buch in die Hände spielt, bei dem ihnen das Lachen vergeht, kann sich ungeberdiger gegen die gelehrten Verräther seines Betrugs benehmen, als sich der Mann gegen meine unpartheiische Recension seines Geflügels auflehnte.

Nun setzt wohl nichts mehr die Galle in Bewegung, als wenn solch ein Unverschämter, dessen elende Kost wir eben erprobt haben, den Stein, der ihn treffen sollte, nach uns zurückschleudert und zu[194] seiner Rechtfertigung unsern Geschmack verdächtig zu machen sucht, wie es sich dieser Sudelkoch gegen meine feine Zunge herausnahm. Bitter und böse über seine so beleidigende Gegenrede, wollte ich eben Bastianen rufen und noch einmal auf die Post jagen, als ich in der Thüre einem Quidam entgegen rennte, der im Begriff war, anzuklopfen. »Um Vergebung – ich habe mich geirrt,« stotterte er, »ich sah vor dem Hause eine Berline stehen und dachte, sie gehöre einem Herrn zu, den ich täglich und stündlich erwarte, dem Sekretär des Herzogs von Bedfort, für dessen Gallerie ich ihm – Lassen Sie Sich nicht stören, mein Herr! – einen Titian verkauft habe.«

»Ich weiß nicht, was ich von seinem Ausbleiben denken soll. Er hat mir nichts auf den Handel gegeben und die Zahlungsfrist ist nun schon vor drei Wochen verlaufen.« Meine runzlige Stirn klärte sich auf. »Treten Sie doch näher, mein Herr!« nöthigte ich ihn in das Zimmer, »mit wem habe ich denn die Ehre zu sprechen? Handeln Sie mit Gemälden?« »Nein,« sagte der freundliche Mann, »ich bin hier geschworner Notarius.« »Einen Titian sagen Sie?« – »Ja,« erwiederte er, »eine Venus von ihm und sicher aus seiner besten Zeit. Sie ist als Fideikommiß auf mich gekommen; ob sie aber, nach einer alten Tradition, dieselbe ist, vor der Karl der Fünfte den Pinsel aufhob, will ich nicht mit Gewißheit behaupten, ungeachtet schon mehrere Kenner die warme Stelle haben angeben wollen, wo er dem Maler von allzustarkem Enthusiasmus entschlüpft sei.« »Der erste Umstand,« sagte ich lächelnd, »würde für den Werth des Bildes auch wenig beweisen. Große Herren heben oft Pinsel aus dem Staube, die es nicht verdienen, und lassen bessere liegen, die sie aufheben sollten. Das sind zufällige Dinge, auf die sich ein wahres Genie nichts zu Gute thut, und die selbst als Anekdote in der Geschichte der Kunst von keinem Belang sind. Die Gemüthsbewegung des Künstlers hingegen, von der Sie sprachen, wäre schon bedeutender. Aber dürfen Sie denn, mein Herr! ein Fideikommiß veräußern?«

»Die Verbindlichkeit seiner Erhaltung,« erklärte er mir etwas weitschweifig, »hört, den Gesetzen gemäß, bei dem letzten Nachkommen[195] des Erblassers auf. Nun kann ich zwar die Familie noch nicht für erloschen ausgeben, da mir eine Tochter geblieben ist, die den besten Willen hätte, sie fortzusetzen, wäre ihrem Freier nur mit einer bloß gemalten Ausstattung gedient. Indem ich aber von dem wenigen Meinen, außer diesem Kunstwerke, durchaus nichts entübrigen kann, so tritt die Rechtsfrage ein, ob ein Vater in meinem Falle seine einzige Tochter der Gefahr, ihren Bräutigam zu verlieren, aussetzen, oder ihrem nicht unbilligen Verlangen nachgeben soll, das Bild der Liebe der Wirklichkeit aufzuopfern? Ich habe den Zweifelsknoten als Rechtsgelehrter erst auf allen Seiten betrachtet und ihn endlich als ein zärtlicher Vater gelöst.«

»Denn kann auch, sage ich, das herrliche Gemälde nach seinem Verkauf nicht auf die künftigen Leibeserben meiner Tochter übergehen, so müßten sie doch, sage ich, vor den Kopf geschlagen seyn, wenn sie mich deßhalb in Anspruch nehmen wollten, da ich doch ehrlicher Weise ihnen zu ihrem Daseyn nicht anders verhelfen kann.«

Ich machte dem schwatzhaften Mann so viele schmeichelhafte Komplimente über die Bündigkeit seiner Deduktion, und wußte zugleich meine in Geheim aufsteigenden Wünsche so geschickt durch die sehr wahrscheinlichen der bedrängten Schönen zu unterstützen, daß ich ihm bald genug die Erklärung, an der mir am meisten lag, abgelockt hatte: »er wolle nun auch keinen Tag länger auf den saumseligen Bezahler lauern, wenn sich ein Liebhaber fände, der in seinen Kauf träte.« »Und auf wie hoch, wenn ich fragen darf, haben sie ihn abgeschlossen?« »Auf tausend kleine Thaler,« erwiederte er, »eine mäßige Summe für einen Titian, der so gut erhalten ist, als es ein Fideikommiß nur seyn kann; aber, wie gesagt, die bängliche Lage meines armen Kindes« ... »O, diese« fiel ich ihm ins Wort, »könnte wohl selbst einen so zärtlichen Vater vermögen, noch etwas von jenem Preise nachzulassen, wenn er baares Geld sieht. Nicht wahr?« Er zuckte mit den Achseln. »Nun darüber,« fuhr ich fort, »läßt sich noch sprechen, wenn Sie mir erlauben, Ihnen und der Venus meine Aufwartung zu machen.« »Viel Ehre für beide!« verneigte er sich. »So darf ich Ihnen wohl folgen?« fragte ich, »denn länger, als eine gute halbe Stunde kann ich mich hier[196] nicht aufhalten.« »Das thut mir leid,« entgegnete er, »und ich kann sonach Ihnen nur noch eine glückliche Reise wünschen, weil ich vor drei Uhr nicht wieder zu Hause seyn kann – nöthiger Geschäfte wegen.« »Das,« besann ich mich, »läßt sich wohl noch vergleichen. Die meinigen sind nicht so dringend, um darüber einen schönen Anblick aufzugeben. Ich darf ja nur die Postpferde später bestellen. Nach drei Uhr also, lieber Herr Notar, will ich mich einstellen.«

Er nickte mir bloß mit dem Kopfe zu, ergriff verdrießlich seinen Hut und ging. Unter der Thür drehte er sich noch einmal nach mir um. »Wenn Sie lange Weile haben, und wollen unterdeß, bis ich zurückkomme, meiner Tochter zusprechen, so steht es bei Ihnen. Die Venus aber kann Ihnen freilich ein Mädchen nicht aufdecken. Der Kellner weiß, wo wir wohnen.« Er war schon auf der Treppe, ehe ich antworten konnte. Das ist ein wunderlicher Heiliger, dachte ich; erst so gesprächig und nun so kurz abgebrochen! Sollte er denn aus den paar Worten, die ich über den Preis seines Gemäldes fallen ließ, einen Knauser in mir vermuthen, der erst den Vater treuherzig gemacht hätte, um durch jüdischen Handel die Verlegenheit der Tochter zu benutzen, und ihren ohnehin geringen Brautschatz noch zu schmälern? Das möchte, wohl bei andern Käufern der Fall seyn. Nein, ich will nicht zur Ungebühr so preßhafte Personen noch mehr pressen. Das schwör' ich bei dem Andenken des unsterblichen Titian.

Es wäre doch drollig, Eduard, wenn das abgeschmackte Beziers mir zu einem Kleinod verhülfe, nach welchem ich, seit ich denken und fühlen kann, vergebens geangelt habe. Zum Glück – auch in dem Falle sogar, wenn die mißlichen Umstände eines einzigen Sprößlings den Vater auch nicht zu einem Sous Nachlaß bewegen könnten, – bleibt meiner Kasse noch hinlänglich Kraft, den gebannten Geist des großen Malers aus dem verfallenen Bau des Notars zu erlösen, ohne daß mir, wie gewöhnlich den Schatzgräbern, weitern Fortkommens wegen bange seyn darf. Reiche ich mit meiner Baarschaft nur bis Leyden! Bei einem Freunde, wie mir Jerome ist, habe ich keine Verlegenheit zu fürchten, wenn ich ihm nichts leereres verrathe, als meine Geldbörse![197]

Wie hat mich doch in diesem Augenblick eine Postchaise erschreckt, ehe ich sahe, daß sie durchfuhr!

Es müßte aber auch wunderlich zugehen, wenn der Zufall eben jetzt den erwarteten Sekretär in die Quere brächte. Sein Termin ist verlaufen. Es hat drei geschlagen; ich fliege nun meiner Schutzgöttin entgegen.


Den 3ten März.


Du siehst mich immer noch hier, Eduard, und kannst leicht denken, daß sich, außer meinem wichtigen Handel von gestern, noch andere Dinge eingemischt haben müssen, die meine Abreise von diesem fatalen Ort verzögerten. Die Sache hängt so zusammen. Ich fand den Notar und seine einzige Tochter vor einem großen Topf Chokolate à double Vanille, zu meiner Bewillkommnung. Die Liebesgöttin lauschte hinter einem grünlichen Vorhang, gerade über dem abgenutzten Sopha, auf welchem die Braut saß, deren Jugend und Farbe mir einen sehr billigen Kauf versprach, wenn ich ja in Versuchung käme, bei einem Meisterstücke der Kunst an gute Wirthschaft zu denken. Das gute Kind, bemerkte ich mit heimlichem Vergnügen, hatte ihre Blüthenzeit schon so weit hinter sich, daß es toll und thöricht vom Vater wäre, wenn er noch einen Tag anstände, vermittelst des älteren Fideikommisses dem jüngern Luft zu machen.

Die gar zu höflichen Leutchen verschwendeten einen Schwall ihres Getränkes an mich, das ich, während meine Gedanken hinter dem Vorhange schwebten, aus Zerstreuung hinunter – und dagegen in allem meinem Geäder eine gewaltige Hitze aufjagte.

Um indeß dem Strom einigermaßen entgegen zu arbeiten, der mich, seiner Natur nach, mit jeder Tasse viel weiter nach Paphos zu treiben drohte, als es für den Vortheil meines vorhabenden Geschäfts gut war, benutzte ich jede Gelegenheit, dem vergilbten Mädchen das Glück der Ehe und die Seligkeit verbundener Seelen aufs reizendste vorzumalen. Meine Poesie blieb nicht ohne Wirkung. Ihre Wangen flammten stärker noch, als die meinigen, und sicher ließ sie in ihrem pochenden Herzen jedesmal[198] hundert Livres von dem geforderten Preise nach, so oft ich mich geneigt fühlte, mein Gegengebot um funfzig zu erhöhen. Dieser stillschweigende Handel um ein verdecktes Gemälde ward mir jedoch je länger, je lästiger. Ich mußte alle meine Artigkeit zusammennehmen, um im Beiseyn der verschämten Braut den Vorhang nicht ein wenig zu lüften. Endlich – auf einen bittenden Wink des Vaters, setzte sie die Tasse aus der Hand, rückte den Tisch und entschloß sich, die beiden Herren mit der Venus allein zu lassen. Ich hätte sie, und das will viel sagen, umarmen mögen, als sie mit der dritten und letzten Verbeugung an der Thür, meiner Ungeduld ein Ende machte. Welch eine Erwartung, welch ein köstlicher Augenblick! Der Notar ergreift die Schnur – ich zittere am ganzen Leibe – der grüne Vorhang fliegt seitwärts – meine feurigen Augen, wie Lichter, die schnell in das Dunkle treten, stürzen nach und umfassen nun mit Erstaunen das Gebild, das mich so lange durch seine schamhafte Verhüllung gequält hat. Es liegt vor mir in seiner ganzen weitläuftigen Nacktheit. Und ich – wie vor den Kopf geschlagen stehe ich da, habe nicht das Herz, noch einmal hinzublicken, lache bitter und befrage mich:


Dieß wäre Sie, die jedes Herz erweichet,

Den Wachenden entzückt, den Schlafenden erweckt,

Die Göttin, die mir noch den besten Kelch gereichet,

Nachdem ich alle durchgeschmeckt?

Bei allen Heiligen, die jemals mich geneckt,

Bei Lady Baltimor, die der Madonna gleichet,

Bei Margots Reiz, der sich nicht minder unbefleckt,

Gleich einer Lilie, die Zephyr aufgedeckt,

Stolz aus dem Nebel hebt, der nach den Thälern streichet,

Schwör' ich – Es ist die Braut! vielleicht nur zu korrekt

Nach der Natur gemalt, – denn was hier strotzt und bleichet,

Hält Venus zu Florenz mit scheuer Hand versteckt;

Die Braut ist's, die im Drang, der aus der Brust ihr keuchet,

Matt wie der Tauben Paar, das ihr zu Füßen schleichet,

Die Arme nach Erlösung streckt.

Getroffner hat noch nie mich ein Portrait verscheuchet

Und ein Original erschreckt.

Doch, daß verständlicher noch die Verlockung werde,

Winkt, so wie ehedem dem Wandrer zur Gefährde,[199]

Zu ihrem Räthselspiel, die frevelhafte Sphinx,

Hier zu fast gleichem Zweck mit listiger Geberde

Ein blinder Junge dir, dem links

Die Rüstung Amors liegt – und nun mit gelber Erde

Gleich drunter: Titianus pinx.


Hätte mich nicht Zeit und Erfahrung gelehrt, Meister meiner ersten Hitze und meines spanischen Rohrs zu werden, ich weiß nicht, wie es dem geschwornen Notar ergangen wäre. So aber ließ ich es bei einem verächtlichen Blicke bewenden, den ich von der Betrachtung dieser untergeschobenen Venus ausdrücklich für ihren leiblichen Vater aufgehoben hatte. Der Betrug ist zwar grob, berechnete ich in der Geschwindigkeit, den der Unverschämte dir zu spielen gedachte, dafür ist er aber auch, genugsam zwar noch lange nicht, durch den Aufwand von der theuern Chokolate bestraft, um die er sich nun aufs kläglichste in seiner Bettelwirthschaft geprellt sieht. Wohl gar, ging mir ein schreckliches Licht auf, stellte er dir nur darum frei, einige Stunden allein mit dem verschossenen Original zuzubringen, um gegen ein tüchtiges Schaugeld die Aehnlichkeit der Kopie desto besser vergleichen zu können; denn der Kerl ist gewiß jeder Bosheit fähig. In zornigem Stillschweigen nahm ich meinen Hut von der Wand, stäubte ihn ab, während er, ohne daß ich darauf achtete, den Kaufpreis seines Ungeheuers von einem Tausend Livres zum andern heruntersetzte, und eilte, weniger über seinen doppelt mißlungenen scheußlichen Versuch, als über meine Leichtgläubigkeit aufgebracht, die Treppe hinab, denn ich hätte mir doch wohl vorstellen können, daß unsere Stubengelehrten ein solches Fideikommiß, wenn eins hier vorhanden gewesen wäre, wenigstens eben so gern einer Anzeige würden gewürdiget haben, als jene ruchlose Sentenz. Am längsten schlug sich meine bittere Laune mit dem Tüncher herum, der sich erfrecht hatte, den Namen jenes glorreichen Malers auf seinen Schmierlappen zu prägen.

»Du,« rief ich mit geballter Faust in die Luft:


»Du, der des Löwen Haut gleich jenem Esel stahl,

Der dennoch blieb, was er gewesen,

Du Schöpfer meiner Augenqual,

Wird je dein Name laut, so sei's im Hospital,[200]

Wo du für dein Gebild die Farben aufgelesen.

Es leihe als Symbol von ihrem Hochzeittag

So lange Trost der männertollen Dirne,

Bis ein verschobenes Gehirne

Den ekeln Brautschatz heben mag.

Erwarte nicht, o Thor! daß deine kranken Tauben,

Die man zu gut an ihren Federn kennt,

Ein Körnchen je des süßen Weihrauchs rauben,

Der auf dem Herd der Liebe brennt!

Wird wohl ein Wurm wie du, der nach Cytherens Insel

Verweht, ein welkes Blatt aus ihrem Kranz erschleicht,

Ein Genius, dem gern und aus Gefühl vielleicht

Sein Kaiser tief gebückt, den leicht entschlüpften Pinsel

Zum letzten Schattenstrich des Kleinods wieder reicht,

Das alle andre hebt, wenn's gleicht?« –


That ich wohl klug, daß ich noch Galle zu dem Höllengetränke mischte, mit dem der Fidei-Kommissar und seine, zu einigem Trost der Durchreisenden, einzige Tochter meine Augen zu bestechen hofften?

Mein armes, dießmal wider Verschulden, gepeitschtes Blut war darüber in eine Wallung gerathen, die mir keine Ruhe verstattete.

Schon seit einer Stunde außer dem Thore meiner unglücklichen Einfahrt hatte ich bereits einen halben Cirkel um das dumme Städtchen geschlagen, als ich gegen alle Erwartung auf einen Punkt stieß, der mich fest hielt.

Ein großer menschlicher Gedanke mit genialischer Kraft ausgeführt – eins der vielen Wunder des Kanals von Languedoc, lag gerade vor mir. Ich sah ein Postschiff unter meinen Füßen anschwimmen, das, um seinen Lauf in der höhern Landschaft fortzusetzen, zwei und siebenzig Ellen bis zu meinem Standpunkte heraufsteigen mußte, welches durch sieben Schleußen, die das Wasser zu so viel Stufen anschwellten, in wenig Minuten bewerkstelliget wurde. Während ich nun zusah, wie viele verdrießliche Gesichter die Barke aussetzte und wie vergnügt die schienen, die sie dagegen einnahm, und bei einem Hinblick auf die Stadt, das eine wie das andere Phänomen sehr begreiflich fand, fuhr mir die Frage durch[201] den Kopf, ob ich nicht auch klüger thäte, die Verdauung der doppelten Vanille auf einem schaukelnden Schiffchen, als in einer Kneipe abzuwarten, wo man Sperlinge für Ortolane giebt? Ich hatte nichts triftiges dawider einzuwenden, als etwa die Besorgniß Bastians, wenn ich über Nacht ausbliebe.

Indem streckte mir ein armer in Ruhe gesetzter Soldat seine dürre Hand nach einem Allmosen entgegen. Sein altes, offenes, ehrliches Gesicht brachte mich auf den Gedanken, ihn zu meinem Botschafter zu brauchen. Nun war er freilich auch lahm dabei, aber nicht so sehr, um einen Weg nach dem Wirthshause zu scheuen; denn er übernahm meinen Auftrag sehr gern und um so williger, da ich auf einer Visiten-Karte, von der ich ohnehin weit entfernt war in Beziers Gebrauch zu machen, für den Ueberbringer einen gleich zahlbaren Wechsel von vier und zwanzig Sous auf meinen Kammer-Kassirer trassirte.

Ich habe schon größere für kleinere Bemühungen an weit lahmere Geschäftsträger ausgestellt, ohne nur halb so viel Provision dabei zu gewinnen, als dieser mir abwarf. Das freundliche dankbare Auge des armen Invaliden für den geringen Verdienst, den ich ihm zuwendete, leitete auch das meine gen Himmel zu jenem großen Banquier, bei dem ich ja, mit Allem, was ich habe – mit dem reichlichen guten Brote, das ich verzehre, so wie mit dem wenigen schwarzen, das ich dem Hungerigen breche, in Schuld stehe.

Diese vorüberfliegende Empfindung, die eigentlich jeden Heller und Groschen begleiten sollte, den wir ausgeben, machte mich in diesem Augenblick reicher und froher, als wenn mir jemand die ächte Venus geschenkt hätte, vor der ein Beherrscher der Welt den Rücken bog. Das Fahrgeld für die erste Station nach Somailles betrug, selbst den Wechsel dazu gerechnet, so wenig, daß ich schwerlich eine andere siebenstündige Zerstreuung wohlfeiler hätte erkaufen können. Meine Unterhaltung in der ersten Stunde möchte ich gern, wenn es nicht zu eitel klänge, auch für die beste halten, denn sie entspann sich in mir selbst. Die mitschiffende Gesellschaft – aus Lappen von verschiedener Güte und Farbe zusammen gesetzt, und[202] die Du mir wohl nicht zumuthen wirst in eine Musterkarte zu bringen, warf dem Ausländer, ehe sie ihn angriff, erst Leuchtkugeln in das Nest, um ihn aufzujagen. Jedes reichte aus seinem Vorrath dem andern ein Stückchen gefärbtes Glas oder Rauschgold zu, um den Ehrenkranz des gemeinschaftlichen Vaterlands noch höher zu schmücken.

Ich gab für die Lust, die sie dadurch mir machten, ihnen dagegen auch gern mein Erstaunen zu ihrem Spielwerke preis, und so war mit wenig gesellschaftlicher Falschheit beiden Theilen geholfen.

Ein jubilirter Fähndrich eines längst verschollenen Freikorps war der erste, der mir auf der Bank mit dem Uebelgeruch seiner hörnernen Dose und einem Mißklang deutscher Worte näher rückte; die einzigen Ueberreste seiner Beute aus dem siebenjährigen Kriege. Trotz ihrer Verstümmelung gaben sie mir doch, so gut als Gresset's Vert-vert, und bestimmter als es der Redner wohl selbst glaubte, den gesellschaftlichen Ton seiner großen Verbindungen in Deutschland so treu wieder zurück, daß mir die Ohren weh thaten.

Er gedächte noch mit Entzücken, schwor er mir zu, seiner Rasttage zu Meißen, Dresden, in dem Plauischen Grunde und auf dem weißen Stein. Desto unerwarteter, obgleich sehr lieb, war es mir, von jemanden, der die Vergleichung machen konnte, zu erfahren, daß ich mich ganz in der Nähe einer Augenweide befände, die nicht nur jene, wie er sich ausdrückte, nicht übeln Gegenden meines Vaterlands, sondern die prächtigsten sogar seines eigenen, weit hinter sich ließe, die malerische nemlich – unglaublich schöne Aussicht, die ein Bischof von Beziers auf der Terrasse seiner herrlichen Residenz genösse. »Das ist viel gesagt,« entwischte mir, indem ich im Geiste jene Prunkgefilde der Natur und mein unvergeßliches Sonnenthal überblickte. »Nun so gebe ich mich,« erklärte er mit militärischem Anstand, »nicht eher zufrieden, bis Sie mir Ehre und Augen verpfänden, daß Sie Sich selbst überzeugen wollen, wie viel zu wenig ich noch gesagt habe.« Um so ein Versprechen lasse ich mich nicht lange bedrohn. Ich wiederholte es ihm in der Folge noch einmal, weil mir sein fortwährender Bombast über denselben[203] Gegenstand in der Länge verdrießlich ward. »Morgen, wenn ich von meiner Spazierfahrt zurückkomme,« sagte ich, »soll gewiß mein erster Gang nach der bischöflichen Burg seyn.« »Setzen Sie ihn nur noch einen Tag weiter hinaus,« suchte er mich zu bereden, »so bin auch ich wieder zu haben, begleite Sie, und besuche zugleich den dortigen Kastellan, meinen leiblichen Vetter, der sein Trinkgeld sauer verdienen soll, dafür stehe ich.« Es that mir wohl leid, daß mir meine ohnehin zu lange verschobene Abreise von Beziers nicht erlaubte, sein höfliches und so vortheilhaftes Erbieten anzunehmen; beinahe aber thut es mir noch weher, der schönen Natur eine neue Gunstbezeugung abzulocken, die den Eindruck aller jener verwischen soll, an denen mein Herz noch jetzt mit der treuesten Leidenschaft hängt; indeß tröste ich mich mit meinen unersättlichen Augen, die noch überdieß zu Pfand stehen. Williger stimmte ich in die Lobrede ein, die der Schwätzer dem Kanal hielt, gab gern zu, daß Deutschland dergleichen nicht aufzuweisen habe, und fand wirklich die Stellen, die er mir im voraus mit Wortgepränge ankündigte, trotz der dadurch gestörten Ueberraschung, jedesmal merkwürdiger noch, als ich erwartete. Das erste Wunder, das ich anstaunte, war ein ausgebrochener Felsen, Malpas genannt, über dessen Rücken Lastwagen rasselten, während die Barke unter seinem kühlen, dämmernden, hohen Gewölbe hundert und zwanzig Toisen auf das lieblichste fortschlüpfte. Einige Stunden nachher warf sich ein reizendes Thal, wie eine große Smaragdschaale, meinen frohen Blicken entgegen. Aus seiner Tiefe stiegen drei ungeheure Bogenmauern in die Höhe, die das Schiff und den Kanal gleichsam in der Luft forttrugen, indeß senkrecht unter uns ein Fluß rauschte, eine Heerde Schafe an seinem Ufer weidete, und eine Gruppe lustiger Mädchen sich, ohne Furcht vor unsern Ferngläsern, zum Baden anschickte.

Das süße Lebensgefühl, das in dem Herzen eines auch noch so Unempfindlichen aufwallen muß, der dieß fortlaufende reiche Natur- und Kunstgemälde zum erstenmal erblickt, und das jetzt glänzend aus meinen Augen hervorleuchtete, machte mir die ganze Gesellschaft geneigt, so wenig meine Bewunderung auch Bezug auf[204] sie hatte. Alle setzten bei mir voraus, daß ich von Barke zu Barke bis nach Toulouse fahren, und auf der Route bei St. Feriol aussteigen würde, um den größten bekannten Trichter der Welt zu betrachten. Er schwebe, erklärten sie mir, zwischen drei Bergen, wie aus Felsen gegossen, und enthalte anderthalbmal die ganze Masse Wassers des, vierzig deutsche Meilen durchfließenden Kanals, um ihn nach den sechs Ablaß und Feier-Wochen, die man jährlich seiner Reinigung und Ausbesserung widme, wieder zu füllen. Diese Mittheilung werde mit Hülfe dreier metallnen Hähne bewerkstelliget, die, wie an einer Theeurne, sich aufdrehen ließen, und jenem Wassermagazin der erlittene Abgang durch mehrere ihm zugeleitete Bäche in einigen Tagen wieder ersetzt. »Und wer,« fragte ich, »war der Erfinder und Schöpfer dieses erstaunlichen Menschenwerks?« »Ein Landsmann und Zeitgenosse des berühmten Pelisson, und nicht nur zur Ehre, sondern auch zum glücklichen Gewinnst für uns,« riefen sie alle mit innigem Wohlbehagen, »ein gemeiner Gärtner von Beziers, denn der brave Mann ließ absichtlich den Kanal einen Umweg nehmen, um seiner Vaterstadt ein großmüthiges Andenken zu hinterlassen. Wäre er gleich nicht in Narbonne geboren worden, werfen ihm die dortigen neidischen Einwohner vor, so konnte er doch als Bürger des Staats, dem er zuerst angehörte, ihm mehrere Millionen ersparen, wenn er dem Wasser, das er in Beziers gezwungen war durch Kunst in die Höhe zu treiben, ein neben uns, schon von den alten Römern hierzu eingerichtetes Flußbette angewiesen hätte. Das ist wohl wahr, stimmten sie alle ein, aber was geht einen Bezierser der Staat an?« »Ach!« seufzte ich heimlich, »so hat denn auch jenes große Genie, das nur zufällige Geburt in diesen Winkel verschlug, der kleinstädtischen Denkungsart untergelegen, die hier lokal ist! – Auch Fauquets Freund – ist es möglich,« verwunderte ich mich etwas zu laut, »der rechtschaffene Pelisson wäre hier geboren?« »Ja wohl,« übernahm der Fähndrich die Antwort, »das hiesige Klima scheint ganz besonders geeignet, vorzügliche Menschen zu entwickeln.« Ich sah ihn bedenklich an, dachte an den Notar, an den Wirth zum Ortolan, und schwieg.[205]

Desto tiefer bückte sich mein zagender Genius vor jenem Muthigen, der diesen künstlichen Strom ausgoß. Der Gedanke an den Umfang, an die Schwierigkeiten seines herrlich ausgeführten Plans, spannte meine Neugier nur noch höher auf diesen seltenen Sterblichen. Der Freibeuter empfahl sich dadurch sehr bei mir, daß seine geläufige Zunge mir so viel von dessen Geschichte, als er nur selbst wußte, mittheilte. Wie rührte es mich, alle die Kräfte in dem Kopfe eines Mannes ohne gelehrte Erziehung vereinigt zu sehen, die erforderlich waren, um das Zutrauen des klugen behutsamen Colbert zu diesem ungeheuern Unternehmen – die Zustimmung des Königs zu zwanzig Millionen Aufwand, und einen so vollkommenen Sieg über ein Heer von Gegnern und Neidern zu gewinnen. Der Edelsinn Ludewigs erhob mir das Herz, der den Erfinder nicht würdiger zu belohnen wußte, als mit dem vollendeten Werke selbst, das seinen Nachkommen, den jetzigen Grafen von Caraman, jährlich eine halbe Million Einkünfte abwirft.

Dieß thatenvolle Leben beschäftigte meinen Enthusiasmus selbst noch in Somailles, wo wir zur gesetzten Zeit anlangten.


Es segne, es segne sein dankbares Land

Den Namen Riquet – und Welt und Nachwelt verehre

Den Helden, dessen wohlthätige Hand

Zwei ferne, fremde, tobende Meere

Friedlich mit einander verband!

Die aufgeschreckte Natur warf mit gigantischem Zorne

Felsen, Wälder und Seen in seine romantische Bahn;

Das scheue Chor der Oreaden entrann,

Als er das große verworrene

Räthsel zu lösen begann.

Auf dreißig Stufen vom Manne zum Greise

Erschritt er den letzten entscheidenden Tag,

Er rief dem Wasser – es kam, es floß im sichersten Gleise,

Und Gondeln flogen zum Ziel der neu erfundenen Reise,

Berg auf und Berg unter, dem Boot ihres Anführers nach.

Da blickte sein Auge zu Gott, und sieh! dem menschlichen Fleiße

Ward göttlicher Lohn; es blickte noch einmal, und brach.


Ja, Freund, es brach, kurz nachher, als er von seiner ersten Probefahrt zurückgekommen war, und die meinigen feuchteten sich an, als ich's hörte.[206]

Sollte wohl für Reisende irgendwo in der Welt besser gesorgt seyn, als auf diesem prächtigen Kanal? Ich glaube kaum. Denn ungerechnet, daß man hier keinen Staub zu verschlucken, für grundlose Wege kein Pflastergeld zu bezahlen, die Grobheiten der Postknechte, den Umsturz des Fuhrwerks und Langeweile so wenig zu befürchten hat, als Zeitverlust, so irrt noch überdieß Dein Auge, wie in einer Gallerie von Claude Lorrain, von einer schönen Landschaft zur andern. Dein Körper schwimmt in dem behaglichsten Gefühl. Für Deinen Gaumen wird schon von weitem das beste Geflügel mürbe gekocht, und geistiger Balsam für Deine arme Seele. Jeder Schuh Wasser, über welchen die vor Wind und Wetter geschützte Barke sanft hingleitet, scheint zu dem Wege, den sie zurücklegen soll, so genau berechnet zu seyn, als die Kette einer Minuten-Uhr.

Wenn Du früh abfährst, siehest Du Dich in eine, zu einem Zweck vereinte, oft sehr gemischte, aber immer muntere Gesellschaft eingereiht, bist der Sorge für den Mittag überhoben, des Empfangs eines freundlichen Wirths an einer schon gedeckten Tafel für festgesetzten mäßigen Preiß, und bei der Landung am Abend, außerdem noch, eines reinlichen Bettes gewiß. Vom Anfang bis ans Ende der Fahrt harren in den Wirthshäusern, bei denen Du anhältst, nicht nur körperlich frische Pferde zum Ziehen des Schiffs – sondern auch untergelegte, geistige, ehrwürdige Kapuziner, die beordert sind, Gott für Deine glückliche Ueberkunft zu danken, und für Dein weiteres Fortkommen bis zur nächsten Kapuzinade Messe zu lesen.

Höher, als bei dieser, ist wohl in keiner öffentlichen Post-Anstalt die Vorsorge getrieben worden. Auch bewies mir der Mönch, der unserm heutigen Abendmal vorstand, die Wirksamkeit des angeordneten Gebets durch einen längeren als hundertjährigen glücklichen Erfolg; denn, sagte er, obschon der Kanal täglich und stündlich hin- und herwärts befahren wird, so hat man doch kein Beispiel, daß auch nur ein Boot seitdem verloren gegangen sei, da hingegen unzählige Schiffe verunglückt sind, als sie noch genöthiget waren, ihren Lauf durch die Straße von Gibraltar, aus[207] dem Aquitanischen – in das Mittelmeer zu nehmen. Ich erregte nicht den geringsten Zweifel dagegen. Die Bewirthung hier gefällt mir so wohl, daß ich den Ortolan keinen Augenblick vermisse.

Quelle:
Moritz August von Thümmel: Werke, 4 Bände, Band 4, Stuttgart 1880, S. 193-208.
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