Bildung in der Fremde

[250] Weit hinaus treibt mich das Sehnen,

Wundervolles Land zu schauen:

Keiner darf sich selbst vertrauen,

Oder sich als weise wähnen;

Das erfordert manche Künste,

Mancherlei muß man erfahren,

Und oft sieht man erst nach Jahren,

Alles waren eitle Dünste.

Darum will ich in die Weite,

Manches Glück wird mir begegnen,

Auch mag's manchmal Schläge regnen,

Meist folgt Morgen auf das Heute.

Jeder führt etwas im Schilde,

Und umsonst ist nichts auf Erden,

Darum acht' ich nicht Beschwerden,

Wenn ich mich nur etwas bilde.

Quelle:
Ludwig Tieck: Gedichte. Teil 2, Heidelberg 1967, S. 250-251.
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