Treue

[68] Treue Liebe dauert lange,

Ueberlebet manche Stund,

Und kein Zweifel macht sie bange,

Immer bleibt ihr Muth gesund.


Dräuen gleich in dichten Schaaren,

Fordern gleich zum Wankelmuth

Strum und Tod, setzt den Gefahren

Lieb' entgegen treues Blut.


Und wie Nebel stürzt zurücke

Was den Sinn gefangen hält,

Und dem heitern Frühlingsblicke

Oeffnet sich die weite Welt.

Errungen

Bezwungen
[69]

Von Lieb' ist das Glück,

Verschwunden

Die Stunden

Sie fliehen zurück;

Und seelig Lust

Sie stillet

Erfüllet

Die trunkene wonneklopfende Brust,

Sie scheide

Von Leide

Auf immer,

Und nimmer

Entschwinde die liebliche, seelige, himmlische Lust!

Quelle:
Ludwig Tieck: Gedichte. Teil 2, Heidelberg 1967, S. 68-70.
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