Gesang

[22] Wann du erhebst den lichten Ton zum Singen,

Und den tiefen goldnen Klang drein giesset,

Von Clara's Zaubermund ein Feuer fließet,

Seh ich die Himmelsgeister lieblich ringen.


Bald wollen die Gespielen dich bezwingen,

Von deiner Süsse wird ihr Zorn versüsset,

Doch wie der lichte Ton wie Morgen grüsset,

Muß ihn das klingende Meer in Wellen schlingen.


Bald schwimmt er oben wieder wie die Blume,

Die Wogen kämpfen, und er wird ein Strahlen,

Er zuckt wie Liebesblitze in den Wellen,


Krystalle leuchten freundlich, in den hellen

Spiegeln muß sich dein herrlich Bildniß mahlen,

Maria steht gekrönt im Heiligthume.

Quelle:
Ludwig Tieck: Gedichte. Teil 2, Heidelberg 1967, S. 22-23.
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