Im Dunkel

[78] Es schweigt die Seele den blauen Frühling.

Unter feuchtem Abendgezweig

Sank in Schauern die Stirne den Liebenden.


O das grünende Kreuz. In dunklem Gespräch

Erkannten sich Mann und Weib.

An kahler Mauer

Wandelt mit seinen Gestirnen der Einsame.


Über die mondbeglänzten Wege des Walds

Sank die Wildnis

Vergessener Jagden; Blick der Bläue

Aus verfallenen Felsen bricht.
[78]

Quelle:
Georg Trakl: Das dichterische Werk. München 1972, S. 78-79.
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Sebastian im Traum.