[Die well'gen Höhn des Landes]

[91] Die well'gen Höhn des Landes

Gehn endlos bis zur Flut,

Die klar-verschleiert ruht

Im jungen Duft des Strandes.


Auf zartem Grün stehn leicht

Die Mühlen und die Bäume,

Wo flink die weiten Räume

Der Füllen Lauf durchstreicht.


Der helle, ruhevolle

Sonntag erblickt im Spiel

Der weissen Schafe viel

Sanft in der lichten Wolle.


Die See rollt weissbekränzt

Ihr brandend Flutgewimmel

Mit Flötenklang zum Himmel,

Der hell wie Milch erglänzt.

Quelle:
Verlaine, Paul: Ausgewählte Gedichte. Leipzig 1983, S. 91-92.
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