Sechstes Capitel.
Ein niedergelegter Wald.

[52] In Joam Garral's Familie herrschte jetzt große Freude. Die herrliche Thalfahrt auf dem Amazonenstrome versprach unter den günstigsten Verhältnissen zu verlaufen; denn nicht allein der Fazender und die Seinigen unternahmen diese mehrmonatliche Reise, sondern es sollte sie, wie man sogleich sehen wird, auch ein Theil des Personals der Farm dabei begleiten.

Als Joam Garral alle Welt rings um sich so glücklich sah, vergaß er ebenfalls die trüben Gedanken, welche sonst in ihm aufkeimten. Von dem Tage an, da er jenen Entschluß einmal gefaßt hatte, wurde er wirklich ein anderer Mensch, und als er sich mit den Vorbereitungen zu jener Fahrt beschäftigen mußte, gewann er seine ganze frühere That- und Lebenskraft wieder. Seinen Angehörigen gereichte es zur größten Befriedigung, ihn so thätig zu sehen. Der Geist in ihm besiegte den widerstrebenden Leib, und Joam Garral wurde wieder so gesund, so stark, wie in den ersten Jahren seines hiesigen Aufenthaltes. In ihm erwachte wieder der alte Mensch, der immer in freier Luft, in der zuträglichen Atmosphäre der Wälder, der Felder und Ströme gelebt hat.

Uebrigens sollten ja nur wenige Wochen bis zur Abfahrt vergehen.

Wie schon erwähnt, durchfurchten den Amazonenstrom damals noch nicht die zahlreichen Dampfboote, welche verschiedene Gesellschaften allerdings schon auf dem Hauptstrome und mehreren seiner Nebenflüsse einzuführen gedachten. Nur Privatleute besorgten auf eigene Gefahr die Beförderung auf dem Wasser,[52] und meist dienten die Boote auf dem Strome nur einzelnen Niederlassungen am Ufer.

Unter den gebräuchlichen Fahrzeugen gab es zum Beispiel »Ubas«, eine Art Piroguen, hergestellt aus einem durch Feuer und Axt ausgehöhlten Baumstamme, die im Vordertheile leicht und spitz, im Hintertheile schwer und rund gehalten waren, etwa ein Dutzend Ruderer führten und drei bis vier Tonnen Waaren tragen konnten; ferner »Egariteas«, welche roh zusammengezimmert und schlecht gebaut, in der Mitte ein Blätterdach hatten und vorn einen Raum für die Ruderer frei ließen; endlich »Jangadas«, das sind unförmliche Flöße, getrieben durch ein dreieckiges Segel, und mit einer Strohhütte, welche dem betreffenden Indianer und seiner Familie als schwimmende Wohnung dient.

Diese drei Sorten von Fahrzeugen bildeten damals die kleine Flottille des Amazonenstromes und konnten den Transport von Reisenden und Handelsgütern natürlich nur in sehr unvollkommener Weise vermitteln

Es gab zwar auch noch größere Schiffe, die, »Vigilingas« von acht bis zehn Tonnen, mit drei Masten und rothen Segeln daran, welche bei Windstille von vier langen Pagaien gegen den Strom fortbewegt wurden, aber nur sehr schwer zu führen waren; ferner »Cobertas« von zwanzig Tonnen Gehalt, eine Art Dschonken mit Wohnhäuschen auf dem Hinterdeck, einer Cabine im Innern, mit zwei Masten mit ungleich großen, viereckigen Segeln, welche bei ungenügendem Wind durch zehn lange, auf dem Verdeck von Indianern geführte Ruder fortbewegt wurden.

Alle diese Fahrmittel paßten Joam Garral aber nicht. Von dem Augenblicke an, da er sich entschloß, den Amazonenstrom hinabzureisen, dachte er auch daran, diese Fahrt zur Beförderung einer ungeheueren Menge von Erzeugnissen der Farm zu benutzen, die er nach Para liefern sollte. Hierbei kam es nun weniger darauf an, daß die Fahrt besonders schnell ging. Eine Reise unter diesen Verhältnissen mußte den Wünschen aller Betheiligten willkommen sein, höchstens denen Manoels nicht. Der junge Mann hätte wohl einem flüchtigen Dampfer den Vorzug gegeben, und er hatte ja seine Gründe dazu.

So ursprünglich und einfach das von Joam Garral erwählte Beförderungsmittel auch erschien, so sollte es doch zur Aufnahme vieler Personen eingerichtet werden, um stromabwärts unter ganz ausnahmsweise günstigen Bedingungen bezüglich der Bequemlichkeit und Sicherheit zu reisen. Mit demselben löste sich gleich ein Theil der Fazenda von Iquitos vom Ufer des Amazonenstromes los,[53] der das ganze Hauswesen des Fazenders, Herrschaft und Dienstboten in ihren Wohnungen, Zelten und Hütten den Fluß hinabtrug.

Die Farm von Iquitos enthielt ein großes Areal jener herrlichen Wälder, welche in dem centralen Theile Südamerikas geradezu unerschöpflich erscheinen.

Joam Garral verstand sich vortrefflich auf die Bewirthschaftung dieser Urwälder, welche reich an kostbaren Holzarten sind, die sich zur gewöhnlichen, wie zur Kunsttischlerei, zum Schiffsbau wie zu Zimmerarbeiten gleichmäßig gut eignen, und er bezog daraus auch jährlich nicht unbeträchtliche Einkünfte.

Der Strom bot sich ja so zu sagen ganz von selbst als das eigentliche Transportmittel für diese Erzeugnisse der demselben benachbarten Urwälder an und führte sie sicherer und jedenfalls billiger als ein Schienenweg ihrem Bestimmungsorte zu. So ließ Joam Garral jedes Jahr einige hundert Bäume fällen, verband sie zu den dort gebräuchlichsten ungeheueren, aus Pfosten, Planken und roh bearbeiteten Stämmen gezimmerten Flößen, welche er unter Leitung erfahrener, mit der Tiefe des Flußbettes und den verschiedenen Strömungen desselben bekannter Schiffer nach Para hinunter sendete.

Genau dieses Verfahren sollte denn auch jetzt wieder eingehalten werden; nur gedachte er, nach Herrichtung des Flosses, die Durchführung des wichtigen Handelsunternehmens diesesmal Benito anzuvertrauen. Uebrigens war keine Zeit zu verlieren; den Anfang des Juni kannte man als die günstigste Zeit, da die von dem Hochwasser des oberen Beckens geschwollenen Fluthen von da ab bis zum October beständig abnehmen.

Die Vorarbeiten sollten also sofort in Angriff genommen werden, da der Holztrain diesesmal auf außergewöhnliche Dimensionen berechnet wurde. Zu dem Ende sollte eine halbe Quadratmeile Waldung nahe der Vereinigung des Nanay mit dem Hauptstrome, das heißt also an dem nach der Wasserseite vorspringenden Winkel des Gebietes der Fazenda, gefällt werden, um daraus eine jener Jangadas oder Stromflöße zu bilden, welche hier schon mehr die Dimensionen einer kleinen Insel erreichte.

Auf dieser Jangada, welche mehr Sicherheit bot, als irgend ein anderes landesübliches Fahrzeug, und mehr Raum, als hundert verkoppelte Egariteas oder Vigilingas, sollte sich Joam Garral mit seiner Familie, seinen Leuten und der Ladung jeder Art einschiffen.

»Ein prächtiger Gedanke! rief Minha jubelnd und in die Hände klatschend, als sie die Absicht ihres Vaters vernommen hatte.[54]

– Gewiß, sagte auch Yaquita, da wir auf diese Weise Para ohne Gefahr und Ermüdung erreichen werden.

– Und während der Zeit, wo wir unterwegs anhalten, kann ich in den Uferwäldern jagen gehen! meinte Benito.

– Die Sache dürfte nur etwas lange Zeit in Anspruch nehmen, bemerkte Manoel; sollten wir nicht lieber ein anderes Beförderungsmittel wählen, um schneller den Strom hinab zu gelangen?«

Etwas lange mußte die Fahrt zwar währen; der im Grunde doch selbstsüchtige Einwurf des jungen Arztes wurde aber von Niemand gebilligt.

Joam Garral ließ einen Indianer rufen, den ersten Aufseher seiner Fazenda.

»In einem Monate, sagte er, muß die Jangada im Stande und fertig zur Abreise sein.

– Wir gehen noch heute an's Werk, Herr Garral,« antwortete der Aufseher.

Es war eine harte Arbeit. Gegen hundert Indianer und Schwarze verrichteten in der ersten Hälfte des Mai wahrhafte Wunder. Manche, an die Niedermetzlung solcher Massen von Bäumen weniger Gewöhnte würden vielleicht geseufzt haben, wenn sie die stolzen, Jahrhunderte alten Waldriesen binnen wenigen Stunden unter der Axt der Holzfäller dahinsinken sahen; solche Bäume gab es aber flußaufwärts auf den Strominseln, so weit das Auge auf beiden Seiten des Wassers reichte, in so großer Menge, daß die Niederlegung einer halben Quadratmeile Wald kaum eine merkbare Lücke hinterlassen konnte.


Bald war nichts mehr übrig, als die ihres Gipfels beraubten Stämme.
Bald war nichts mehr übrig, als die ihres Gipfels beraubten Stämme.

Unter Leitung des Aufsehers hatten die Leute, nach erhaltener Instruction von Joam Garral, zuerst den Erdboden von Lianen, Gestrüpp, Strauchwerk und baumartigen Pflanzen, die denselben gänzlich bedeckten, zu säubern. Bevor sie Säge und Beil zur Hand nehmen konnten, arbeiteten sie mit dem sogenannten »Abatis«, dem für Jeden unentbehrlichen Werkzeuge, der in die Waldmassen des Amazonenstromes eindringen will. Dieser Abatis besteht aus einer langen, leicht gebogenen, breiten, flachen und zwei bis drei Fuß langen Klinge, welche in einem festen Handgriffe steckt und von den Indianern mit merkwürdiger Sicherheit gehandhabt wird. Mit Hilfe derselben legen sie den Erdboden in wenigen Stunden bloß, entfernen das Unterholz und brechen sie weite Gänge durch das verwirrteste Dickicht. So geschah es auch hier. Der Boden ward für die Thätigkeit der Holzfäller von der Farm vorbereitet, die steinalten Stämme[55] legten ihr Gewand aus Lianen, Cacteen, Moosen und Bromelien ab. Die Rinde derselben trat zu Tage, um bald darauf von dem lebenden Schafte abgelöst zu werden.

Darauf kletterte die Arbeiterschaar, vor der unzählige Affengesellschaften entflohen, die jene kaum an Gewandtheit übertrafen, in das Astwerk der Bäume, und sägte dort alle Nebenäste und Zweige zum Verbrauch an Ort und Stelle ab. Bald war von dem betreffenden Walde nichts mehr übrig, als die altersgrauen, ihres Gipfels beraubten Stämme, und mit der Luft drängte sich nun


Das Fahrzeug lief unter einem Bogen prächtiger baumartiger Farren ein. (S. 60.)
Das Fahrzeug lief unter einem Bogen prächtiger baumartiger Farren ein. (S. 60.)

auch der Sonnenschein bis zu dem feuchten Boden, den er sonst vielleicht niemals erwärmt hatte.

Unter den Bäumen befand sich keiner, der nicht zu den verschiedensten Holzarbeiten und zur Zimmerei geeignet gewesen wäre. Hier wuchsen, gleich elfen[56] beinernen, braun beringten Säulen, hundertzwanzig Fuß hohe, dicht über der Wurzel vier Fuß dicke Wachspalmen, welche ein sehr haltbares Holz liefern; Kastanienbäume mit sehr zähem Splint und Früchten in Form der dreieckigen Nüsse; ferner, »Murichis«, die als Bauholz geschätzt werden; »Barrigudos« von[57] zwei bis drei Toisen Umfang an der ausgebauchten Stelle des Stammes, die sich wenige Fuß über der Erde befindet, Bäume mit röthlicher, glänzender, mit grauen Knoten bedeckter Rinde, deren Schaftspindel einen wagrechten Sonnenschirm trägt; endlich der Woll- oder Ceibabaum mit weißem Stamme. Außer diesen prächtigen Vertretern der Flora des Amazonengebietes fielen unter den Streichen der Axt auch »Quatibos«, deren rosenrother Wipfel alle umstehenden Bäume überragte, und welche Früchte in Form von Vasen tragen, in denen sich eine Art Kastanien wie aufgereiht vorfinden, während das hellviolette Holz derselben mit Vorliebe zu Schiffsbauzwecken verwendet wird. Ferner fanden sich da und dort einzelne Eiseneichen, vorzüglich die sogenannte »Ibiriratea« mit fast schwarzem Holze und so fest, daß die Indianer daraus ihre Keulen verfertigen; »Jacarandas«, welche noch höher geschätzt werden als Mahagonibäume; »Cäsalpinas«, welche man nur in jungfräulichen Urwäldern antrifft, denen die Axt der Holzfäller noch fern geblieben ist; hundertfünfzig Fuß hohe »Sa pucaias«, welche gleichsam von natürlichen Gewölben gestützt werden, die zwei bis drei Meter über dem Erdboden ausgehen und sich in der Höhe von dreißig Fuß vereinigen, und deren Wipfel in einem Strauße köstlicher Blumen endigt, den Schmarotzerpflanzen gelb, purpurfarbig und weiß ausschmücken.

Drei Wochen nach Beginn der Arbeit stand von den Bäumen, die sonst auf dem Winkel zwischen dem Nanay und dem Amazonenstrome emporstrebten, kein einziger mehr. Alles war niedergeschlagen. Joam Garral brauchte sich um die Bewirthschaftung des Waldstückes, das nach zwanzig bis dreißig Jahren wieder in gutem Bestande sein konnte, nicht mehr zu kümmern. Nichts war verschont, kein Eckbaum übrig gelassen worden, der später hätte als Merkzeichen der Abholzung dienen können. Es war ein vollständiger »Kahlschlag«, wo alle Stämme dicht über dem Erdboden abgesägt waren und auch die Wurzeln später entfernt werden sollten, welche der nächste Frühling jedoch noch einmal mit grünenden Reisern schmücken sollte.

Die Bodenfläche, welche das Ufer beider Wasserläufe bildete, war nämlich bestimmt, urbar gemacht, bearbeitet, bepflanzt und besäet zu werden, und schon zum Herbste des folgenden Jahres wogten hier voraussichtlich Maniocfelder, Kaffeeplantagen, Zuckerrohrdickichte, und bedeckten Arrow-root, Mais und Wassernüsse den Erdboden, den bisher der üppige Wald beschattet hatte.

Noch war die letzte Woche des Mai nicht herangekommen, als alle Stämme, nach ihrer Schwimmfähigkeit gesondert, symmetrisch am Ufer des Amazonenstromes[58] geordnet lagen. Hier sollte die ungeheuere Jangada zusammengestellt werden, die mit den Wohnstätten der Reisenden und den für die Flößer nothwendigen Baracken vollständig ein schwimmendes Dorf bildete. Zur bestimmten Zeit sollten dann die durch das Hochwasser des Hinterlandes geschwellten Fluthen des Stromes den Apparat flott machen und ihn Hunderte von Meilen bis nach der Küste des Atlantischen Oceans tragen.

Während der Bauzeit hatte sich Joam Garral ausschließlich mit dieser Arbeit beschäftigt und dieselbe in eigener Person geleitet, wobei er sich meist an der abgeholzten Stelle und dann an dem flachen geneigten Uferland vor der Fazenda, auf dem die einzelnen Theile des Floßes verbunden wurden, aufhielt.

Yaquita bemühte sich im Vereine mit Cybele die sonstigen Vorbereitungen zur Reise zu beenden, obwohl die alte Negerin niemals begriff, warum man von dem Orte weggehen wolle, an dem sich Alle so wohl befanden.

»Du wirst aber Dinge sehen, redete ihr Yaquita immer zu, die Dir noch niemals vor Augen gekommen sind!

– Schönere und bessere, als wir täglich zu sehen gewöhnt sind, doch nicht!« erwiderte stets Cybele.

Minha und deren Favoritin kümmerten sich nur um das, was sie speciell anging; bei ihnen handelte es sich ja nicht um eine gewöhnliche Reise, sondern um einen Abschied für immer; da kamen tausenderlei Dinge in Frage. Wegen der späteren Einrichtung in fremdem Lande, wo die junge Mulattin auch ferner an der Seite der Herrin bleiben sollte, an die sie sich schon längst so innig angeschlossen hatte. Minha wurde freilich das Herz manchmal schwer, die lustige Lina machte sich aber keine Sorge darum, Iquitos zu verlassen. Sie blieb ja bei Minha Valdez dieselbe, die sie bei Minha Garral gewesen war. Ihr Lachen würde nur dann verstummt sein, wenn man sie von ihrer Herrin getrennt hätte; das fiel aber keinem Menschen ein.

Benito unterstützte seinen Vater nach Kräften in allen vorliegenden Arbeiten. Er machte gleichsam eine Lehrzeit als Fazender durch, um sich zu seinem wahrscheinlichen späteren Berufe vorzubereiten, wie er sich während der Reise auf dem Strome als Kaufmann vorbilden sollte.

Manoel endlich theilte seine Zeit soviel als möglich zwischen dem Wohnhause, wo Yaquita und ihre Tochter walteten, und dem Holzschlage, wohin ihn Benito, mehr als ihm lieb war, zu bringen suchte. Doch diese Theilung der Zeit fiel selbstverständlich ziemlich ungleich aus.[59]

Quelle:
Jules Verne: Die Jangada. Bekannte und unbekannte Welten. Abenteuerliche Reisen von Julius Verne, Band XXXIX–XL, Wien, Pest, Leipzig 1883, S. 52-60.
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