Elftes Capitel.
Worin die Frage wegen eines Unterkommens so gut wie gelöst wird.

[94] Der Tag war schon vorgeschritten; Godfrey verschob es also bis zum nächstfolgenden, eine Unterkunft zu suchen. Auf die dringenden Fragen, welche der Professor über die Erlebnisse seiner Nachforschungen an ihn richtete, antwortete er aber endlich, daß es eine Insel – die Insel Phina – sei, auf welche sie Beide geworfen worden wären, und daß es nothwendiger sei, an die Beschaffung von Nahrungsmitteln, als an ein Verlassen ihres Aufenthaltsortes zu denken.

»Eine Insel! rief Tartelett.

– Ja, das ist eine Insel!

– Welche das Meer rings umgiebt?

– Natürlich.

– Aber welche?

– Ich hab's schon gesagt, die Insel Phina, und Sie werden begreifen, warum ich ihr diesen Namen beizulegen wünschte.

– Nein, das begreife ich allerdings nicht, antwortete Tartelett mit seiner gewöhnlichen Grimasse, und sehe gar keine Veranlassung dazu. Miß Phina ist zunächst von Land umgeben!«

Nach diesen melancholischen Betrachtungen trafen die beiden Schiffbrüchigen Vorbereitungen, um die Nacht so gut wie möglich zu verbringen. Godfrey begab sich noch einmal nach dem Riff, einen weiteren Vorrath von Eiern und Schalthieren zu holen, mit denen sie eben vorlieb nehmen mußten; dann schlief er ermüdet sehr bald am Fuße eines Baumes ein, während Tartelett, dessen Philosophie sich mit einem derartigen Zustand der Dinge nicht zu vereinigen vermochte, sich den bittersten Grübeleien überließ.

Am folgenden Tage, dem 28. Juni, waren Beide auf den Füßen ehe der Hahn ihren Schlaf unterbrochen hatte.

Zuerst gab es ein einfaches Frühstück – dasselbe wie Tags vorher; nur wurde das frische Wasser aus einem Bache durch ein wenig Milch ersetzt, welche von einer der Ziegen gewonnen wurde.[94]

O, würdiger Tartelett, wo waren nun jene »Mint-julep«, »Portwine sangrie«, »Sherry-Cobblers« oder »Sherry-Cocktails«, wovon er zwar kaum trank, die er sich doch aber jede Stunde in den Hôtels und Restaurants von San Francisco serviren lassen konnte? Er war nahe daran, das Federvieh, die Agutis, die Lämmer zu beneiden, welche ihren Durst löschten, ohne eine Vermischung des frischen Quellwassers mit Zucker oder Alkohol zu beanspruchen. O, diese glücklichen Geschöpfe! Sie brauchten kein Feuer, ihre Nahrung zu kochen; Wurzeln, Kräuter, Gräser genügten ihnen, und ihr Frühstück stand auf jeder grünen Tafel fertig aufgetragen.

»Vorwärts!« drängte Godfrey.

So brachen Beide auf, begleitet von ihrem Gefolge von Hausthieren, welche sie offenbar nicht verlassen wollten.

Godfreys Plan ging dahin, im Norden der Insel jenen Theil der Küste zu durchsuchen, in welchem sich die Gruppe größerer Bäume erhob, die er von dem Gipfel des Kegels wahrgenommen hatte. Um dorthin zu gelangen, mußten sie dem Strande folgen. Vielleicht hatte die Brandung nun irgend eine Trift vom Schiffbruche an's Land gespült. Vielleicht fand er auch auf dem Sande des Vorlandes einige seiner Gefährten vom »Dream«, die noch unbestattet lagen und denen er ein christliches Begräbniß zukommen lassen konnte. Dagegen hegte er, sechsunddreißig Stunden nach der Katastrophe, keine Hoffnung mehr, etwa einen Matrosen, der sich gleich ihm gerettet hätte, noch lebend anzutreffen.

Godfrey und sein Begleiter überschritten also die erste Dünenreihe, gelangten bald nach dem Anfang des Riffgürtels, fanden denselben und überhaupt die ganze Bank aber eben so öde wie vorher. Aus Vorsicht erneuerten sie hier ihren Vorrath an Eiern und Muscheln, da es ihnen im Norden der Insel ja auch an diesen mageren Hilfsquellen fehlen konnte. Dann begaben sie sich, der Tanglinie, welche die letzte Fluth zurückgelassen hatte, folgend, auf den Weg und überblickten sorgsam den Theil der neben ihnen verlaufenden Küste.


Während Tartelett sich den bittersten Grübeleien überließ (S. 94.)
Während Tartelett sich den bittersten Grübeleien überließ (S. 94.)

Nichts – immer nichts!

Wenn ein unglückliches Geschick aus den beiden Ueberlebenden vom »Dream« ein Paar Robinsons gemacht hatte, so müssen wir dabei leider constatiren, daß es sich ihnen noch weit weniger entgegenkommend gezeigt hatte, als ihren Vorgängern. Diese besaßen wenigstens stets noch das oder jenes von ihrem gescheiterten Schiffe. Wenn sie aus demselben eine Menge Gegenstände für den ersten Bedarf entnommen hatten, waren sie doch in der Lage, die Trümmer des Fahrzeuges nutzbar zu verwenden.[95] Sie besaßen meist Lebensmittel für einige Zeit, Kleidungsstücke, Werkzeuge, Waffen, mit einem Worte Verschiedenerlei, um den einfachsten Lebensbedürfnissen zu genügen. Hier war nichts von Allem vorhanden. In tiefdunkler Nacht versank das Schiff in das unergründliche Meer, ohne daß nur ein Stückchen von ihm übrig blieb. Nichts konnte von demselben gerettet werden, nicht einmal ein Streichhölzchen, und gerade ein solches fehlte hier recht schmerzlich.[96]

Wir wissen recht wohl, daß viele Leute, wenn sie gemächlich in ihrem Zimmer vor einem guten Kamine sitzen, in dem ein Haufen Kohlen glüht oder Holzscheite flammen, sagen werden:

»Aber mein Gott, es ist doch nichts leichter, als sich Feuer zu verschaffen! Dazu giebt's doch tausend Mittel! Zwei Kieselsteine... etwas dürres Moos... ein wenig verkohlte Leinwand... aber wie diese Leinwand verkohlen?... Ferner eine Messerklinge, welche als Stahl zum Anschlagen dient... oder zwei Stücke Holz, die nach polynesischer Methode einfach tüchtig gerieben werden!«


Dort erhoben sich etwa zwanzig riesenhafte Bäume. (S. 99.)
Dort erhoben sich etwa zwanzig riesenhafte Bäume. (S. 99.)

Recht schön, aber die Rathgeber mögen es nur selbst versuchen!

Der Art waren die Gedanken, welche sich Godfrey[97] unterwegs aufdrängten und ihn mit Besorgniß erfüllten. Wahrscheinlich hätte auch er, wenn er etwa bei der Lectüre von Reisebeschreibungen den mit glühenden Coaks bedeckten Rost schürte, dieselben Gedanken gehabt, wie jene guten Leute. Beim eignen Versuche war er freilich von denselben zurückgekommen und es bereitete ihm eine gewisse Unruhe, kein Feuer, dieses unentbehrliche Element, welches durch kein anderes zu ersetzen ist, zur Hand zu haben.

So ging er in Nachsinnen verloren vor Tartelett her, dessen einzige Sorge darin bestand, die Heerde von Lämmern, Agutis, Ziegen und Geflügel durch seine Zurufe zusammen zu halten.

Plötzlich wurde sein Blick durch die lebhafte Farbe einer Menge kleiner Aepfel angezogen, welche an den Zweigen gewisser Sträucher hingen, die hundertweise auf der Düne verstreut standen. Er erkannte darin sofort jene »Manzanillas«, deren Früchte die Indianer in gewissen Theilen Californiens mit Vorliebe als Nahrung verwenden.

»Endlich, rief er, doch etwas, in unsere einfachen Mahlzeiten von Eiern und Muscheln einige Abwechslung zu bringen.

– Wie, das kann man essen? fragte Tartelett, der seiner Gewohnheit gemäß wieder anfing, ein saures Gesicht zu machen.

– Das werden Sie gleich sehen!« antwortete Godfrey.

Er pflückte also einige der Manzanillas und biß gierig hinein.

Es waren das zwar nur wilde Aepfel und ihr herber Geschmack nicht besonders angenehm. Der Professor zögerte nicht, es seinem Begleiter nachzuthun, und zeigte sich nicht allzu unzufrieden mit dem Funde. Godfrey dachte mit Recht, daß sich aus diesen Früchten ein gegohrenes Getränk werde herstellen lassen, welches doch dem bloßen Wasser vorzuziehen wäre.

Sie setzten ihren Weg fort. Bald ging das Ende der sandigen Düne in grünes Wiesenland über, das ein munterer Bach mit plätscherndem Gewässer durchzog. Das war derselbe, den Godfrey vom Gipfel des Kegels gesehen hatte. Die großen Bäume erhoben sich noch ein Stück weiter im Norden, und die beiden Wanderer kamen, nach einem Marsche von ungefähr neun Meilen, sehr ermüdet von dieser vierstündigen Promenade, gegen Mittag bei denselben an.

Die Gegend hier bot einen prächtigen Anblick, der es verdiente, sie zu sehen, zu besuchen und als Wohnstätte zu wählen.[98]

Dort am Rande einer geräumigen Wiese, auf welcher da und dort Manzanillas und andere Gesträuche standen, erhoben sich etwa zwanzig riesenhafte Bäume, die einen Vergleich mit denselben Arten der californischen Wälder nicht zu scheuen brauchten. Sie nahmen einen Halbkreis ein. Der grüne Teppich, der sich zu ihren Füßen ausdehnte, zog sich noch einige hundert Schritte an dem Bache hin und machte dann einem mit Felsstücken, Strandkieseln und Seeeichen überstreuten Vorlande Platz, das sich als spitzere Landzunge von der Nordküste der Insel in's Meer hinaus verlängerte.

Diese Riesenbäume, diese »Big-trees« (das ist die großen Bäume), wie man sie gewöhnlich im westlichen Amerika bezeichnet, gehörten der Gruppe der Mammuths, das sind Coniferen aus der Familie der Fichten, an. Fragte man einen Engländer, welchen speciellen Namen er denselben gäbe, so würde er »Wellingtonias« antworten; fragte man aber einen Amerikaner, so würde dessen Antwort »Washingtonias« lauten.

Der Unterschied liegt klar vor Augen.

Ob sie jedoch das Andenken an den phlegmatischen Sieger von Waterloo oder das an den berühmten Gründer der Freistaaten Amerikas auffrischen, es bleiben immer die allergewaltigsten Erzeugnisse, welche man in der Flora von Californien und Nevada kennt.

In einzelnen Theilen der genannten Staaten giebt es nämlich ganze Wälder dieser Bäume, von denen z. B. aus der Mariposa- und Calaveragruppe einige bei einer Höhe von dreihundert einen Umfang von vierundsiebzig Fuß aufweisen. Einer derselben am Eingange des Thales von Yosemiti hat sogar hundert Fuß Umfang; während seines Lebens – denn er ist jetzt niedergelegt – hatten seine obersten Zweige die Höhe des Münsters zu Straßburg, das heißt über vierhundert Fuß, erreicht. Man erwähnt noch die »Mutter des Waldes«, die »Schönheit des Waldes«, die »Hütte des Pionniers«, die »Beiden Schildwachen«, den »General Grant«, »Mademoiselle Emma«, »Brigham Young und seine Frau«, die »drei Grazien«, den »Bär« und andere, welche alle wahrhafte vegetabilische Phänomene darstellen. Auf dem an seiner Basis durchsägten Stamme eines dieser Bäume ist ein Kiosk errichtet worden, in dem sechzehn bis zwanzig Personen bequem Quadrille tanzen konnten. Der Riese aller Riesen aber befindet sich inmitten eines, den Vereinigten Staaten gehörigen Waldes, etwa fünfzehn Meilen von Murphy entfernt, das ist der »Vater des Waldes«, ein gegen viertausend Jahre alter Mammuthbaum; er erhebt sich vom Boden[99] vierhundertzweiundfünfzig Fuß, höher als das Kreuz der Peterskirche in Rom, höher als die große Pyramide von Gizeh, und höher endlich als der eiserne Glockenthurm, der jetzt von dem einen der beiden Thürme der Kathedrale von Rouen emporsteigt und gegenwärtig als das höchste Bauwerk der Welt gilt.

Wie erwähnt, fand sich hier eine Gruppe von etwa zwanzig dieser Kolosse, von der Laune der Natur an dieser Spitze der Insel zu einer Zeit gesäet, wo Salomon vielleicht den Tempel von Jerusalem erbaute, der niemals wieder aus seinen Ruinen auferstanden ist. Die größten mochten gegen dreihundert Fuß messen, die kleinsten zweihundertfünfzig. Einige, welche vom Alter hohl geworden waren, zeigten an ihrem Fuße einen gewaltigen Thorbogen, durch den ein Reiter bequem in das Innere hätte gelangen können.

Godfrey verstummte vor Verwunderung angesichts dieser natürlichen Phänomene, welche im Allgemeinen nur in Höhen von fünf- bis sechstausend Fuß über dem Meere angetroffen werden. Er meinte, dieser Anblick allein wäre die Reise hierher werth gewesen. In der That läßt sich nichts mit diesen gewaltigen Säulen vergleichen, die sich ohne bemerkbare Verminderung ihres Durchmessers von der Wurzel bis zur ersten Gabelung erheben. In der Höhe von achtzig bis hundert Fuß über der Erde zertheilen sich die cylindrischen Schäfte dann in starke Zweige, welche noch so dick sind, wie sonst ganz enorme Bäume, und die also einen ganzen Wald in der Luft tragen.

Eine dieser »Sequoia gigantea« – es war eines der größten Exemplare der Gruppe – zog vor Allem die Aufmerksamkeit Godfrey's auf sich.

Am Fuße ausgehöhlt, zeigte der Baum eine vier bis fünf Fuß hohe Oeffnung, durch welche man leicht in den Innenraum gelangen konnte. Der Kern des Riesen war verschwunden und der Splint als zarter, weißlicher Staub verstreut. Doch wenn der Baum also auf seinen mächtigen Wurzeln nur mittelst der festen Rinde ruhte, so konnte er in dieser Weise jedenfalls noch manches Jahrhundert hindurch leben.

»In Ermangelung einer Höhle oder Grotte, rief Godfrey, bietet sich hier eine vortreffliche Wohnung, ein hölzernes Haus, ein Thurm, wie es in bewohnten Ländern keinen giebt. Dort sind wir unter sicherem Schutz. Kommen Sie, Tartelett, kommen Sie!«

Der junge Mann zog seinen Begleiter mit sich fort und führte ihn in das Innere der Sequoia.[100]

Der Boden war hier mit seinem vegetabilischen Staube bedeckt und dessen unterer Durchmesser betrug wenigstens zwanzig englische Fuß. Die Höhe, bis zu welcher sich die Decke erhob, ließ sich infolge der Dunkelheit nicht abschätzen. Aber kein Lichtstrahl trat durch die Rindenwand dieser Art Höhle. Hier existirten keine Sprünge, keine Gesteinsgänge, durch welche Regen oder Wind hätten Eingang finden können. Gewiß befanden sich unsere beiden Robinsons hier unter ganz erträglichen Verhältnissen, um ungestraft allen Unbilden der Witterung zu trotzen. Eine Höhle wäre weder fester, noch trockener oder abgeschlossener gewesen. In der That, es wäre schwierig gewesen, etwas Besseres ausfindig zu ma chen.

»Nun, Tartelett, was meinen Sie zu dieser natürlichen Wohnung, fragte Godfrey.

– Ja, wo ist denn der Schornstein derselben? erwiderte Tartelett.

– Ehe wir einen Schornstein beanspruchen, antwortete Godfrey, warten Sie wenigstens, bis wir uns Feuer verschafft haben!«

Das war gewiß so logisch als möglich.

Godfrey nahm die Umgebung der Gruppe in näheren Augenschein. Wie schon gesagt, erstreckte sich die Wiese bis zu diesem ungeheueren Gehölz von Mammuths, welches die Grenze derselben bildete. Der durch den grünen Teppich sich hinschlängelnde Bach verbreitete inmitten des etwas warmen Landes eine angenehme Frische; Sträucher verschiedener Art, wie Myrthen, Mastix und daneben eine große Menge jener Manzanillas, welche immer hinreichenden Vorrath an wilden Aepfeln zu liefern versprachen, erhoben sich längst seines Uferrandes.

Unfern, auf etwas ansteigendem Boden des Wiesenbereichs, grünten noch andere Bäume, wie Eichen, Buchen, Sycomoren und Zirbel- (oder Nessel-) Bäume; doch obgleich auch diese groß waren, erschienen sie nur wie Gebüsche gegen diese »Mammoths-Trees«, deren lange Schatten bei aufgehender Sonne sich bis zum Meeresstrand verlängerten. An der entgegengesetzten Seite der Wiese bildeten noch andere üppige Gebüsche Bogenlinien, und Godfrey nahm sich vor, am nächsten Tage darüber nähere Kundschaft einzuziehen.

Wenn die Gegend ihm gefallen hatte, so schien sie auch den Hausthieren nicht zu mißfallen. Agutis, Ziegen und Lämmer hatten von dem Gebiete Besitz ergriffen, das ihnen Wurzeln genug zum Benagen und Gras zum Abweiden mehr bot als sie bedurften. Die Hühner pickten munter nach Körnern oder Würmern am Rande des Baches – kurz es entwickelte sich schon ein fröhliches Treiben, hier liefen die einen, dort hüpften die anderen hin und her, wieder andere flogen[101] blökten, grunzten, glucksten, wie es auf diesem Fleckchen Erde noch niemals gehört worden war.

Nach den Mammuthbäumen zurückkehrend, untersuchte Godfrey genauer den Stamm, den er als spätere Wohnstätte erwählt hatte. Es erschien ihm, wenn auch nicht unmöglich, so doch sehr schwierig, bis an dessen erste Aeste hinauf zu gelangen, wenigstens an der Außenseite, welche keinerlei Vorsprünge zeigte; inwendig mochte eine Ersteigung vielleicht eher auszuführen sein, vorausgesetzt, daß die Aushöhlung bis nach jener Gabelungsstelle hinausreichte.

Es konnte von Nutzen sein, bei drohender Gefahr Zuflucht in dem dicken Geäst zu suchen, welches sich über dem gewaltigen Stamme ausbreitete. Doch auch diese Frage wurde späterer Lösung vorbehalten.

Jetzt näherte sich die Sonne schon dem westlichen Horizonte, so daß die Vorbereitungen für den dauernden Aufenthalt in dem Baume verschoben werden mußten.

Doch wie konnten die beiden Verlassenen nach ihrer Abendmahlzeit, deren Dessert aus wilden Aepfeln bestand, die Nacht besser zubringen, als auf dem vegetabilischen Staube, der den Boden im Innern der Sequoia gleichsam polsterte?

Hier legten sie sich denn auch unter dem Schutze Gottes nieder, nachdem Godfrey zur Erinnerung an seinen Onkel Kolderup den riesenhaften Baum »Will Tree« getauft, wie überhaupt alle besonders hervorragenden Exemplare solcher in den Wäldern von Californien und den Nachbarstaaten den Namen irgend eines großen Bürgers der amerikanischen Freistaaten tragen.

Quelle:
Jules Verne: Die Schule der Robinsons. Bekannte und unbekannte Welten. Abenteuerliche Reisen von Julius Verne, Band XLI, Wien, Pest, Leipzig 1887, S. 94-102.
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