Einundzwanzigstes Capitel.
Sehr kurz, dafür aber höchst beruhigend für die Zukunft dieser Welt.

[192] Für später können die Bewohner der Erde ruhig schlafen! Der Präsident Barbicane und der Kapitän Nicholl werden ihr so schmählich gescheitertes Unternehmen nicht wieder aufnehmen. J. T. Maston klügelt nicht wieder über Berechnungen, wenn sie gewiß auch fehlerlos ausfielen. Die Arbeit wäre nutzlos. Die Notiz des Ingenieurs Pierdeux enthielt die Wahrheit. Die Mechanik lehrt, daß es, um eine Veränderung der Achsenlage im Betrage von 23°27' zu erzielen, einer ganzen Trillion solcher Riesenkanonen bedürfte, wie hier eine einzelne in der Gesteinsmasse des Kilimandjaro hergestellt worden war, – selbst wenn man sich des geheimnißvollen Meli-Melonits zur Ladung bedienen könnte. Zu Obigem wäre aber unser ganzes Sphäroïd – seine Oberfläche überall als solid angenommen – noch zu klein.

Es scheint also, daß die Bewohner der Erdkugel in Frieden schlummern können. Die Bedingungen, unter denen die Erde sich bewegt, zu verändern, das übersteigt weit die menschlichen Kräfte, es kommt dem Menschen eben nicht zu, an der Ordnung der Dinge, die der Schöpfer für das Weltall festgestellt hat, etwas zu verändern.


Ende.

Quelle:
Jules Verne: Cäsar Cascabel. Berlin [o. J.].
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