Phaethon an Theodor

[96] Theodor, ach tausend kleine Wonnen knüpfen sich wie Blumen zu einem Kranze zusammen zu einer großen allbeseligenden Wonne! Und kann ich sagen, meine Brust ist reif, zu tragen diese Fülle wie der Baum die Früchte? Mein Leben ist ein göttlicher Genuß.

Laßt mich nur schwelgen! Ich kann, ich mag kein Maß halten. Ganz, ganz will ich glücklich sein, bis auf den Grund hinunterstrudeln den schäumenden Becher, und wenn ich dann taumle und mich verliere, und mein Dasein mir zum Traume wird, ach, dann, dann wird mir einmal wohl werden. Aber das begreift Ihr nicht!

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Wilhelm Waiblinger: Phaeton. Teil 1 und 2. Dresden 1920, S. 96-97.
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