Siebender Auftritt

[167] Michel. Christel. Marthe. Der König. Röschen.


MICHEL. Nu! Ihr werdet es nicht übel nehmen, guter Freund, daß ich Euch da bey meinem Mädchen alleine gelassen habe. Sie weiß freylich noch nicht mit Leuten umzugehn: aber ein guter Wirth muß für sein Haus zuerst sorgen!

RÖSCHEN bey Seite. Je, ja doch; die Väter denken immer, sie sind alleine klug.

MARTHE macht ihr ein Gesichte. Fein schnippsch! – – Zu Micheln. Nu, Vater, Ihr könnt essen, wenn Ihr wollt.[167]

RÖSCHEN. Wir müssen den Tisch ein bischen vorrücken, daß man darhinter wegkann. – Christel greif zu! Sie will mit Christeln den Tisch anfassen, der König will ihr helfen.

DER KÖNIG. Ueberlasse mir das Amt, Kind! Du möchtest Dir Schaden thun.

RÖSCHEN stößt ihn weg. Schaden thun – hi hi hi hi. Je, nicht doch: ich denke, wir können auf dem Dorfe besser zugreifen, als die vornehmen Herren mit ihren weichen Pfötchen. Nein, nein, bey uns lassen wir uns die Gäste nicht aufwarten.

DER KÖNIG. Laß mich doch immer –

MICHEL geht hin. Pack an, Christel. – Sie nehmen den Tisch, und tragen ihn weiter auf dem Theater hervor.[168] Nu, Marthe, Röse, geht und bringt das Essen herein. Röse und Marthe gehen ab.


Quelle:
Johann Adam Hiller: Die Jagd. Leipzig 1770, S. 167-169.
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