Nr. 3. Arie.

[8] ADAM.

Jüngst sprach mein Herr, der Bader

Frisch, fasse Muth!

Geh', lasse Hans zur Ader,

Und das war gut.

Ich dacht', in großen Massen

Find'st du da Blut;

Ich ließ ihm hundert Tassen,[8]

Und das war gut.

Hans entging der Athem,

Wie wunderlich!

Es war nicht mehr zu rathen,

Drum trollt ich mich.

Mein Hans drauf' mußte wandern,

Wohl ihm – er ruht!

Sein Weib nahm einen Andern,

Und das war gut.

Der Schulz der kriegte Schaden

Grad an der Hand

Ich sollt ihm etwas rathen

Wider den Brand.

Ich dacht' ist gehüpft wie gesprungen.

Weg mit dem Arm.

Der Kerl hat gräßlich g'sungen,

Daß Gott erbarm.

Er schrie voll Wuth und Jammer,

Mir starrt das Blut;

Ich schlug ihn mit dem Hammer

Auf'n Kopf und das war gut.

Was schreist Du denn Du Lümmel,

Schrie ich voll Wuth,

Du kommst ja eh'r in Himmel,

Und das war gut.

Quelle:
Johann Baptist Schenk: Der Dorfbarbier, von Joseph Weidmann, Leipzig [o. J.], S. 8-9.
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