XXXV.

[153] Und aus diesen Ursachen / ist in denen drey Ertz-Narren / ein Judicium hinten angefügt / daß man keine grössere Fantasten in der Welt antreffen würde / als wen jemand des Zeitlichen Gutes wegen / die Ewige Seligkeit; einer vergänlichen Lust wegen / seine Zeitliche Ehre / und einer eingebildeten Freude wegen seine Gesundheit in die Schantze schlagen wolte. In den Klügsten Leuten wird der Epictetus meistentheils übersetzt / damit also durch fremde Testimonia die Lehre zur Klugheit desto mehr Auctorität erlangen möchte. Endlich im Politischen Näscher ist so eine Beschreibung der wahren Glückseligkeit beygefüget / daran einer genug hat / der sich den Weg zu der rechten Ethica wil führen lassen. Daß dannenhero die Censur gar zur Unzeit angebracht ist / welche mit diesen unschuldigen Büchern / nicht anderes als mit einer Schrifft von lauter unnützen Worten / hat verfahren wollen.

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Christian Weise: Kurtzer Bericht vom politischen Näscher, Leipzig 1680, S. 153-154.
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