An Melintes

[187] Laß auf Verfolgung nicht sich ändern deine Triebe,

Noch sich in Zorn und Haß verkehren Gunst und Liebe;[187]

Thu' jetzt mit Vorsatz Das, was erstlich Neigung war,

Und mache durch Geduld die Unschuld offenbar;

Sonst würden Die, die jetzt ihr Unrecht selbst erkennen,

Das, was die Wirkung ist, verkehrt die Ursach nennen.

Quelle:
Auserlesene Gedichte von Christian Hoffmann von Hoffmannswaldau, Daniel Caspar von Lohenstein, Christian Wernike, Friedrich Rudolf Frhr. von Canitz, Christian Weise, Johann von Besser, Heinrich Mühlpforth, Benjamin Neukirch, Johann Michael Moscherosch und Nicolaus Peucker, Leipzig 1838, S. 187-188.
Lizenz:
Kategorien: