Sittliche Grazie

[216] Clorinde sagt nicht oft, was sie nicht sagen soll;

Doch was sie sagt und thut, wird durch die Art beschönet,

Mit der sie Alles thut. Es steht ihr Alles wohl,

So daß die Tugend selbst ihr keinen Zierrath lehnet,

Den ihre Schönheit nicht der Tugend wiedergiebt:

Sie macht die Tugend so, wie diese sie beliebt.

Quelle:
Auserlesene Gedichte von Christian Hoffmann von Hoffmannswaldau, Daniel Caspar von Lohenstein, Christian Wernike, Friedrich Rudolf Frhr. von Canitz, Christian Weise, Johann von Besser, Heinrich Mühlpforth, Benjamin Neukirch, Johann Michael Moscherosch und Nicolaus Peucker, Leipzig 1838, S. 216-217.
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