Sechstes Kapitel

[542] Vignali kam die ganze Nacht nicht ins Bette: es war für sie eine Nacht des Triumphs und des Frohlockens; und sie wachte noch, als am frühen Morgen die beiden Verirrten, in weiter Entfernung hintereinander, beschämt und verwirrt zu Hause anlangten. Bei ihrem Erwachen hatte sich Ulrike aus der Hütte herausgeschlichen und befand sich zu ihrer Befremdung nicht weit von einem bekannten breiten Wege, den vergangne Nacht, in der Angst und Berauschung einer geheimen Leidenschaft, keins von beiden gewahr wurde. Herrmann, als er sie herausgehn hörte, riß sich von der Lagerstätte der Liebe empor, erblickte mit gleicher Verwunderung den gestern übersehenen Weg und folgte Ulriken nach: nicht einen Blick wagte sie zurückzuwerfen und er nicht, einen aufzuheben: von Scham und trüber Besorgnis gefoltert, begaben sie sich auf ihre Zimmer, und Vignali wollte vor rachsüchtigem Vergnügen unsinnig werden, als sie das Geräusch ihrer Ankunft hörte. Sie hatte ihnen den Bedienten nachgeschickt, der sie in der Ferne still begleitete und schon vor etlichen Stunden mit der Nachricht von ihrer Einkehr in der Jägerhütte zurückgekommen war. Sosehr sie indessen Herrmanns und Ulrikens Fall für gewiß hielt und über die Erreichung ihres Wunsches triumphierte, so mischte sich doch in ihre Freude ein bittrer Unwille, daß sie Herrmanns Erniedrigung nicht durch sich selbst hatte bewirken können.[542]

Er wurde zum Tee gerufen, allein er wandte eine Unpäßlichkeit vor und schloß sich ein: Ulrike tat dasselbe – zween überzeugende Beweise für Vignali, daß ihr gelungen war, was sie wünschte! Sie ließ fleißig durch die Schlüssellöcher spionieren und tat, als wenn sie die Ursache der Krankheit nicht wüßte.

Indessen saß Herrmann auf Dornen da, von den schrecklichsten Empfindungen der Scham und Reue gepeinigt: er zürnte wider sich und seine Überlegung, dachte an seine Beteurungen, eine Handlung nicht zu begehn, zu welcher er sich von seiner Schwäche kurz darauf hinreißen ließ, und fluchte sich wie einem Verbrecher. – »Ach könnt ich doch«, sprach er bei sich, »tief im Schoße der Erde mein Angesicht verbergen, um von keinem Auge mehr beschaut zu werden! – Ich, ein Schänder der Tugend! ein Räuber der Unschuld! ein Mörder, der die Ehre der reinsten, geliebtesten Engelsseele würgte! – Fluche mir, Ulrike! fluche mir! ich will mir dir die schrecklichsten Verwünschungen über mein Haupt ausschütten. – Wie in diesen verbrecherischen Armen das Kostbarste dahinschwand, was ich ihr nehmen konnte! Wie noch mit dem letzten Hauche ihre Ehre durch schwaches Widerstreben den Mörder von sich abwehrte! kämpfte und ohnmächtig im Kampfe erlag! – O tausendfach heißer brenne mich, Reue, als du tust! Und würde gleich mein Herz zum Feuerpfuhl, aus welchem glühende Bäche in alle Adern ausströmten – ich hätt es verdient. – – Entsetzlich! ein Mädchen über alles zu lieben und aus Liebe sie elend zu machen! Läßt sich etwas Schwärzeres denken? – Sie in Tränen, Kummer, Jammer und Schande zu stürzen! O der verfluchten Liebe, die so barbarisch liebt! – Wehe dem unseligen Rate, der uns zu diesem Spaziergange antrieb! Wehe den Füßen, die uns zu dem Verbrechen trugen! und tausendfaches Wehe der Hütte, die sich uns zum Opferaltare der Unschuld darbot! Jedes Auge wird an meiner Stirn meine Schuld lesen; jede Zunge wird mir nachrufen: das ist er, der schändlichste Unmensch, der nicht schonte, was er liebte! – Keinen Blick werd ich wieder in ein menschliches Auge wagen können, keine Minute meines Lebens[543] ohne Vorwürfe und Qual sein. – Die Unschuld wählte mich zum Freunde, und zum Lohne ihres Vertrauens ward sie von mir vergiftet! – Aber schon verfolgt mich die Strafe: die Angst nagt wie ein Wurm in meinen Eingeweiden. – O wehe über mich Verbrecher!«

Ulrike weinte in tiefer Schwermut, und zwar am meisten über die fürchterlichen Folgen, die sich ihrer Einbildung in der schreckendsten Gestalt vormalten: sie jammerte wie eine Verlaßne, die um ihre liebste Gespielin trauert, verzieh dem Unglücklichen, der sie tötete, und klagte nur sich und die Schwäche ihres Herzens an.

Herrmann hatte sich kaum von seinem Schmerze ein wenig ermannt, so schrieb er folgenden Brief an Ulriken.

›Wenn deine Augen, Ulrike, die Schrift eines Frevlers anzuschauen würdigen, der die schändlichste Untat an dir beging, so lies hier meine Reue und die Strafe, die sie mir auferlegt! Ich irre wie ein Mensch, der einen Mord begangen hat und jeden Augenblick fürchtet, entdeckt zu werden, voll Verzweiflung im Zimmer herum und kann mit Mühe meine Gedanken zu diesem Briefe sammeln.

Ich bin mir selbst ein Abscheu: meine eignen Gedanken sind mir verhaßt; und wenn ich jemals meine Ruhe wiederfinde, kann es nur in einem Falle sein – nur dann, wenn ich imstande bin, dir durch eine gesetzmäßige Verbindung die Ehre wiederzugeben, die ich dir nahm. Bis dahin soll dich mein Auge nicht sehn, oder ich will verflucht sein: ich will mich aus deiner Gegenwart verbannen, Berlin morgen verlassen und dich nicht eher wieder an mich erinnern, als bis ich jene Bedingung erfüllen kann. Begünstigt das Glück meine Absicht nicht, soll deine Schande ausbrechen und laut wider ihren Urheber zeugen, dann sehn wir uns in diesem Leben nie wieder. Wohin ich gehen werde, weiß Gott; aber weit genug, um nie wieder ein Land zu betreten, wo ich mich mit der schwärzesten Schande brandmalte, dafür steh ich.

Lebe wohl, Ulrike, so glücklich, als die entweihte Unschuld leben kann! Ich kann dir keinen Trost geben; denn ich habe selbst keinen. Meine Leiden sind unzählbar wie deine Tränen.[544] Vergieße keine um mich! ich bin ihrer nicht wert, und wenn Unglück über Unglück auf mich herabstürzte.

O Liebe! wie bitter ist dein Kelch, wenn du ihn bis auf den Boden zu leeren gibst!‹

Ohne sich zu unterschreiben, machte er das Blatt zusammen: da er wußte, daß man seine und Ulrikens Briefe während ihrer Uneinigkeit unterschlagen hatte, so traute er niemandem als der kleinen Karoline, welcher er an der Tür aufpaßte; und als sie aus Vignalis Zimmer kam, rief er sie zu sich und bat sie heimlich, ihn sogleich zu bestellen. Das Fräulein lief aus allen Kräften die Treppe hinauf und überlieferte ihn richtig: sie hatte von Vignali den Auftrag gehabt, sich bei Ulriken zu erkundigen, ob sie zu Tische kommen werde, und langte mit einem »Nein« die Minute drauf wieder bei ihr an. »Was macht sie?« fragte Vignali; und das gute Kind erzählte mit treuherziger Aufrichtigkeit, daß sie einen durch sie bestellten Brief lese. Statt des Botenlohns bekam sie einen Stoß, und Vignali eilte in einem Fluge zu Ulriken. Sie traf die arme Bekümmerte in Tränen bei Herrmanns Briefe an, den sie sogleich bei Erblickung einer so unwillkommnen Zeugin zusammendrückte und in den Busen steckte.

»Was lesen Sie da?« fing Vignali glühend an. Ulrike wollte ihr Weinen zurückhalten und schluchzte immer stärker, konnte weder reden noch die Augen aufschlagen.

»Zeigen Sie mir!« sprach die gebietrische Frau; und da Ulrike nicht gleich Anstalt dazu machte, fuhr sie ihr plötzlich mit der Hand in den Busen hinein und zog trotz alles Sträubens den Brief heraus. Ulrike warf sich mit dem Kopfe auf das Fensterbrett und verbarg ihr beträntes Gesicht in ihren Händen. Zum Unglück war der Brief deutsch, und Vignali rief also stehendes Fußes den Bedienten, der ihn, so gut er konnte, französisch verdolmetschte: so unvollkommen auch die Übersetzung war, so gab sie doch genug von dem Sinne wieder, um die Hauptsache zu verstehn. Vignali erhub das bitterste Gelächter, als sie so viel herausgebracht hatte, und der Dolmetscher stimmte mit ein. »Ich kondoliere«, begann[545] Vignali mit dem schadenfrohesten Spotte. »Ist die gute Tugend auch gestorben? Ei, Ei! Es war doch eine gar schöne Tugend. Heute Nacht ist wohl das Leichenbegängnis gewesen? – Und sie war doch so frisch und gesund! blühte wie eine Rose! Wie hinfällig doch eine Tugend ist – Weinen Sie, mein liebes Kind! weinen Sie um die Herzensfreundin! Einmal begraben, auf immer begraben! – Aber sagen Sie mir doch, wie hat denn die arme Tugend so plötzlich den Hals gebrochen? – Erzählen Sie mir doch!«

Ulrike fiel ihr um den Hals und flehte mit Tränen, ihre Leiden nicht durch einen so grausamen Spott zu verdoppeln.

»Was ist es denn nun weiter?« unterbrach sie Vignali lächelnd. »Wer wird sich denn bei einem so kleinen Unfalle so närrisch anstellen? Haben Sie nicht vor lauter Tugend und Unschuld die Liebe lange genug hungern lassen? – Mein Kind, an der Tugend zu sterben, muß ein sehr bittrer Tod sein.«

Ulrike. Wenn man nicht besser denkt als Vignali.

Vignali. Wie denkst denn du, mein tugendhaftes Puppchen? – Du schreitest auf der Tugend wie auf Stelzen daher, siehst mit verächtlichem Stolze auf alle herab, die nur auf natürlichen Absätzen und nicht auf Stelzen gehn, und wenn die Nacht kömmt und kein Mensch mehr zusieht – hurtig werden die Stelzen weggeworfen; und die tugendbelobte Dame schläft ganz natürlich bei dem Liebhaber –

Ulrike. Ich bitte Sie, Vignali, verlassen Sie mich! Mein Kummer quält mich genug: warum wollen Sie noch mein zweiter Henker sein?

Vignali. Weil ich mich ganz unendlich über Ihre Demütigung freue: ich frohlocke, daß Sie Ihren Stolz selbst gestraft haben. – Elendes Geschöpf, verachte eine Vignali! erhebe dich mit deiner Tugend über sie! Ist sie noch die Hure, wie du sie einmal nanntest?

Ulrike. Das ist sie! und ich verachte die schnöde Spötterin, die so triumphieren kann.

Vignali. Verachtung ist mir nicht genug: fürchten sollst du mich. – Hier lies! und dann rate dir! –[546]

Sie gab ihr den Brief des Grafen Ohlau, den sie jüngst dem Herrn von Troppau abschwatzte. Ulrike las mit Zittern den heftigen Brief, worinne ihr Onkel inständigst bat, sie einsperren zu lassen, bis sie zu ihrer Bestrafung abgeholt werden könnte. Sie sank todblaß auf den Stuhl hin und bebte mit fieberhaften Verzuckungen.

Vignali. Erkennst du nun, daß du in der Gewalt der Frau bist, die du verachtest? – Vignali darf nur ein Wort sprechen, so ist deine Tür mit Wache besetzt – nur ein Wort sprechen, so wirst du in eine Kutsche geladen und zu deinem Onkel gebracht, der dich einsperren und bei Wasser und Brot deine Sünden bereuen lassen will: – aber ich will's nicht sprechen: ich will mich deiner erbarmen und den Untergang abwenden, den ich bisher durch meine Fürsprache bei dem Herrn von Troppau verschoben habe. Vignali wird dir deine Verachtung mit Großmut vergelten und dir forthelfen: verlaß heute oder morgen heimlich deinen Platz und dies Haus! Du sollst entwischen, ohne daß ich's sehe. – Verachte nun die stolze Vignali und fliehe! –

Sie sprach dies mit einem unaussprechlichen Stolze, warf den verachtendsten Blick auf sie und begab sich hinweg. Das arme Mädchen konnte weder stehen noch sitzen: ihr Herz faßte ihre Leiden kaum.

Vignali drängte sich unmittelbar darauf in Herrmanns verschloßnes Zimmer mit dem Hauptschlüssel ein und trat mit schreckender, strafender Miene vor ihm hin. »Unglücklicher!« rief sie, »was hast du getan? die Unschuld betrogen! die Ehre eines schwachen Mädchens geraubt! O du verruchter Heuchler! warst du darum gegen meine Proben so standhaft, um das ärgste Bubenstück zu begehn? verschmähtest du darum meine Anerbietungen, um auf die Tugend einer unschuldigen Taube zu lauschen?«

Hermann. Vignali, Sie sind ein Teufel: erst reizen Sie zum Verbrechen, und dann quälen Sie den Verbrecher mit Vorwürfen.

Vignali. Ich möchte, daß ich einer wäre: es sollte mir eine Wonne sein, dich für deine Untat zu peinigen.

[547] Herrmann. Sie tun es: aber fahren Sie fort! Eine Hölle voll Vignalis wäre noch nicht Strafe genug für mich. – Warum lachen Sie nicht über mich? Ihr Herz grinst doch vor Freuden, daß ich zum Verbrecher wurde: woher wüßten Sie es so schnell, wenn Ihnen nicht daran läge? – Ich bin's und triumphiere bei allen meinen Leiden, daß ich's nicht an Ihnen wurde: aber wisse, wollüstiges Weib! auf dein Haupt muß die Strafe meines Verbrechens doppelt fallen: du hast mich die Wollust gelehrt, du meine Begierden angeflammt, du Leidenschaften in mir aufgeregt und die Vernunft eingeschläfert, die vorher über sie wachte. Dein Werk ist es, Ungeheuer: genieße deines Werks und freue dich, daß ich nicht besser bin als du!

Vignali. Elender! ist das die Sprache der Dankbarkeit, in welcher du mit mir sprechen mußt?

Herrmann. Die Sprache des Hasses, des glühendsten Hasses, den du verdienst! Was prahlst du mit Wohltaten, die doch nur der Köder an der Angel sein sollten? Hast du nicht, mitten unter allen falschen verdammten Liebkosungen, in Vertraulichkeit an meinem Kummer gearbeitet? – denn wer anders als du kann meine und Ulrikens Briefe unterschlagen haben? Kein Mensch auf der Erde ist einer solchen Falschheit und Bosheit fähig wie Vignali: – Und nun soll der Fisch es dem Fischer als eine Wohltat verdanken, daß er ihm einen Regenwurm an der Angel reichte?

Vignali. Herrmann, Sie werden mich zwingen, meinen ganzen Zorn über Sie auszuschütten –

Herrmann. Schütte ihn aus, Weib! Gieße deine ganze Galle über mich her, die du so lange zurückhieltest – den ganzen Groll, daß ich deine buhlerischen Foderungen ausschlug! Entlade dich deines Gifts, Viper!

Vignali. Weißt du, daß du in meiner Gewalt bist? daß ich nur einen Wink zu tun brauche, um dich auf Befehl des Grafen Ohlau gefangennehmen zu lassen?

Herrmann. Tun Sie den Wink! mir liegt fürwahr wenig daran, ob ich mich im Gefängnis oder in Freiheit quäle! – Ich bin ein Elender, aber kein Schwachkopf, der ein Märchen fürchtet.

[548] Vignali. Da! lies das Märchen! –

Sie gab ihm den Brief des Grafen: er las ihn, erschrak und schleuderte ihn in den Winkel hin. – »Tun Sie, was Sie wollen!« setzte er trotzig hinzu.

»Verblendeter, jachzorniger Mensch!« sprach Vignali mit gezwungner Güte. »Glaubst du, daß ich eine solche Grausamkeit an dir begehen könnte? An dir, der meine ganze Liebe besaß?«

Herrmann. Schweigen Sie von Liebe! In Ihrem Munde ist sie mir verhaßt.

Vignali. Schmähe mich und meine Liebe! und bei aller Undankbarkeit sollst du sie doch empfinden, erkennen und dich schämen. Du kannst ungehindert mein Haus verlassen: durch meine Hülfe sollst du der Nachstellung des Grafen entfliehen.

Herrmann. Ihre Hülfe kommt zu spät: meine Abreise war heute früh beschlossen.

Vignali. Und ich will den Entschluß nicht hindern.

Herrmann. Hindern Sie ihn, damit ich keine Verbindlichkeit gegen Sie mit mir hinwegnehme. – O daß ich jemals eine von Ihnen empfing! Sie haben den Frieden aus meiner Seele gescheucht und sie mit ewigem Kriege erfüllt. – Vignali! Vignali! die Rechnung Ihrer Sünden ist während meines Aufenthalts bei Ihnen stark angewachsen: wenn einst so viel Strafen auf Sie warten –

Vignali. Wir wollen nicht in den erbaulichen Ton fallen. – Ich liebte in Ihnen einen Unwürdigen, der für meinen Zorn zu klein ist.

Herrmann. Und ich liebte in Ihnen eine Falsche, eine Verführerin –

Vignali. Stille! Wir wollen uns nicht schimpfen, sondern auf eine anständige Art brechen. – Reisen Sie glücklich und vergessen Sie Vignali nicht!

Herrmann. Ja, um ihr zu fluchen.

Vignali. Und ich will mich Ihrer erinnern, um Ihnen zu verzeihen.

Hermann. Das tu ich Ihnen itzt. –

Vignali ging voller Unmut hinweg, daß er ihre verstellte[549] Großmut überbot. Um nicht den Anschein zu haben, als ob sie im Zanke mit ihm gebrochen habe, und vielleicht auch aus einem Rest von Liebe schickte sie ihm des Nachmittags zehn Louisdor Reisegeld, meldete ihm in einem sehr höflichem Billett, daß sie auf morgen früh Post für ihn habe bestellen lassen, und wünschte, daß er im stillen, ohne Abschied zu nehmen, abreisen möchte. Herrmann wurde bei allem Unwillen wider sie, der ohne ihre vormittägigen Vorwürfe nicht ausgebrochen wäre, durch so viele Güte empfindlich gerührt und sahe mit Beschämung, daß sie großmütiger handelte, als er nach seiner itzigen Vorstellung verdiente: er verachtete sich selbst als einen Unwürdigen, der sich von Zorn und Unmut zur Undankbarkeit hinreißen ließ, dankte seiner großmütigen Freundin, wie er itzt Vignali nannte, schriftlich für die gegenwärtige Verbindlichkeit und für alle vergangne, empfahl ihr Ulriken auf das angelegenste und bat, sie vor den Nachstellungen ihres Onkels zu sichern, bis ihm sein Schmerz und bessere Umstände erlaubten, sich ihrer anzunehmen.

Vignali hatte vor Freuden, sich an den beiden Verliebten gerächt und von einer gefährlichen Nebenbuhlerin so schnell erlöst zu sehn, wirklich die gutgemeinte Absicht, sie beide auf der ersten Station zusammenzubringen, als ob es vom Zufalle geschähe, und riet deswegen Ulriken, in der Nacht heimlich mit einem für sie bestellten Fuhrmanne abzufahren, und gab ihr einen Brief nach Leipzig an eine Freundin, die vor einem paar Jahren ihr Mädchen gewesen war, wegen einer Ungelegenheit Berlin verlassen hatte, itzt als Putzmacherin in Leipzig lebte und noch mancherlei Aufträge für ihre ehemalige Herrschaft besorgen mußte: diese Umstände erfuhr freilich Ulrike nicht, sondern wurde bloß versichert, daß es eine sehr gute Frau sei, die ihr auf Vignalis Verlangen allen möglichen Beistand angedeihen lassen werde. Die niedergeschlagne Ulrike faßte wieder einiges Zutrauen zu Vignali, da sie so lebhaft für ihre Entfliehung aus der Gefahr sorgte, und nahm den Vorschlag mit Vergnügen an, um nur nicht in die Hände ihres Onkels zu geraten. – »Bleiben Sie[550] bei dieser Frau«, setzte Vignali hinzu, »bis Sie Herrmann abholt: ich habe meiner Freundin den Auftrag gegeben, dafür zu sorgen, daß Sie mit ihm auf einem Dorfe getraut werden und von dem wenigen, was Sie beide haben, so lange dort leben, bis sich eine Gelegenheit zu Ihrem Unterkommen zeigt; denn nunmehr ist doch wahrhaftig nichts Besseres für Sie zu tun, als daß Sie sich von einem schwarzröckichten Manne zusammenbinden lassen. Vergessen Sie die Baronesse und werden Sie beizeiten Madam Herrmann, damit nicht ein Monsieur Herrmann – was weinen Sie denn nun gleich wieder? Geschehen ist geschehen. Liebes Kind! wenn jede so viel weinen wollte wie Sie, so wären wir nicht vor einer zweiten Sündflut sicher. Mut gefaßt! Lafosse, an die ich Sie empfehle, wird Ihnen mit Ehren unter die Haube helfen; und dann sorgen Sie weiter für sich! Wenn Sie ein Anliegen haben und ich kann Ihnen dienen, so wenden Sie sich dreist an mich!«

Ulrike hielt diese Sprache ganz für Güte, da sie es doch höchstens nur zur kleinsten Hälfte und die größte eignes Interesse war: sie bat Vignali wegen ihres Mißtrauens um Verzeihung und glaubte im ersten Anfalle der Dankbarkeit, daß die Frau wirklich besser sei, als sie ihr geschienen habe. Der Abschied war auf beiden Seiten rührend und zärtlich, und des Nachts ging die Reise fort. Das verliebte Mädchen war durch die Aussicht auf eine nahe Verbindung wieder so leidlich aufgeheitert worden, daß sie nur mit halber Betrübnis an ihren Fall zurückdachte.

Auch Herrmann, der von allem diesen nichts erfuhr, empfing einen Brief an Madam Lafosse, doch ohne von seiner nahen Trauung unterrichtet zu werden, sondern Vignali setzte bloß in ihrem Billett die Worte hinzu: – ›Lassen Sie sich nicht durch falsche Scham, wie Sie bereits geäußert haben, abhalten, Ihre Pflicht gegen Ulriken zu tun! Wenn Sie dies nach dem, was gestern zwischen Ihnen beiden vorgefallen ist, nicht verstehn, so wird Ihnen Madam Lafosse auf meinen Befehl sagen, was Sie zu tun haben. Ein Mensch von so vielen Grundsätzen wie Sie wird doch wohl nicht zaudern,[551] einem unschuldigen Mädchen wiederzugeben, was er ihr genommen hat?‹

Er reiste in aller Frühe ab und glaubte Ulriken noch im Hause, und sein Herz wurde deswegen so viel schwerer, als das ihrige durch Vignalis tröstende Vorspiegelungen leichter geworden war: er verließ, nach seiner Meinung, sein Liebstes im Hause des Vergnügens und der Gefahr. Erst unterwegs, da sich das Gewühl seiner schmerzhaften Empfindungen ein wenig zerstreute, überlegte er sich Vignalis Ermahnungen, seiner Pflicht gegen Ulriken nicht zu vergessen und sich von Madam Lafosse belehren zu lassen, wie er sie erfüllen sollte: er schloß daraus, daß er sie dort finden oder von dieser Frau erfahren werde, wo sie ihn erwarte: Vignalis letzte Güte brachte ihn in seinen guten Mutmaßungen so weit, daß er gar Veranstaltungen zu seiner Verbindung mit Ulriken argwohnte; und er freute sich schon halb über die Nähe seines Glücks, allein der traurige Gedanke, ›wovon soll ich mit ihr leben?‹ tötete seine Freude wie ein giftiger Mehltau. Ohne zu wissen, was er wünschen, hoffen und tun sollte, langte er in Zehlendorf an.

Ulrike hatte auf Vignalis Veranstaltung den nämlichen Weg genommen, war wirklich schon im Wirtshause, als Herrmann abstieg, und rettete sich bei seiner unvermuteten Erblickung durch die Flucht, ließ sich ein Stübchen allein geben und verschloß sich. Die guten Kinder hatten beide Vignalis Vertröstung, daß Madam Lafosse ihre Verheiratung besorgen sollte, angehört, ohne in der Verwirrung zu bedenken, daß sie also einen Weg nehmen müßten: Ulrike hätte sich durch alle Reichtümer der Welt nicht bewegen lassen, sich ihm zu zeigen, und tröstete sich dafür mit der gewissen Hoffnung, ihn in Leipzig wiederzufinden, um durch Madam Lafosse mit ihm vereinigt zu werden: die süße Erwartung zerstreute fast ihren ganzen Kummer.

Herrmann, ohne zu vermuten, daß ihn nur eine Leimendecke von Ulriken schied, überließ sich finstern Gedanken und zweifelhaften Hoffnungen, frühstückte wenig und saß mit der traurigsten Melancholie im Winkel. Ihm gegenüber[552] Befand sich an einem kleinen Tischchen voller Viktualien ein kleiner, dicker, runder Pommer, der sich mit stiller Selbstgelassenheit von dem reichlich aufgetragenen Vorrate nährte: mit ernster Bedachtsamkeit steckte er jede Minute einen Bissen in den Mund, seufzte vor Sättigung und fuhr immer in gleichem Takte zu essen fort. Herrmann hatte ihn bei dem Hereintritte in der Zerstreuung gar nicht wahrgenommen und bemerkte ihn auch nicht, da er ihm gegenübersaß, weil sich an der dickgestopften Figur kein Glied regte als der Arm, wenn er den Lippen einen neuen Bissen überlieferte. Herrmann dachte über die Unmöglichkeit, Ulrikens Ehre zu retten, bei sich nach, glaubte, allein zu sein, und fuhr in der Düsternheit seiner Träumerei auf: "O Gott! Stehe mir bei! Was soll ich anfangen?" – Indem er es sagte, ging er in dem Stübchen auf und nieder, stund still, vor sich hinsehend – auf einmal zupfte ihn jemand etlichemal am Ärmel; er blickte um sich, und siehe! Da stund der kleine, dicke, runde Pommer mit dem originalsten Gesichte voll treuherziger Einfalt, ein kleines ledernes Beutelchen in der Hand, das er mit ganzer Seele darbot. Der gutherzige Junge kannte aus eigner Erfahrung keine andre Not als Geldmangel und bildete sich also ein, als Herrmann mit gerungnen Händen seine Ausrufung tat, daß es ihm an Barschaft fehle, besonders da er sich ein so elendes Frühstück geben ließ. – »Ich habe noch acht Groschen«, sagte er, indem er das Beutelchen darreichte, »da! Ich will mit Ihm teilen.« – Herrmann mußte erst einige Fragen tun, un hinter die Veranlassung einer so originalen Dienstfertigkeit zu kommen, und ward so entzückt von ihr, daß er den Jungen in die Arme drückte und die angebotnen vier Groschen aus dem Beutelchen nahm: der Bube verließ Umarmung und Beutelchen und kehrte, um nichts zu versäumen, zum Essen zurück. In der Zwischenzeit steckte ihm Herrmann statt der vier Groschen zwei preußische halbe Taler hinein und gab es mit feurigem Danke zurück – »Es will nicht viel sagen«, sprach der Bube in seiner platten Sprache, »steck Er mir nur das Säckel in die Ficke!« – Herrmann tat es, und sein Wohltäter schmauste ungehindert fort.[553]

»Wo willst du hin?« fragte Herrmann.

Der Pommer. In die Fremde.

Herrmann. Mit vier Groschen?

Der Pommer. Die Leute werden mir ja geben, wenn's alle ist.

Herrmann. Du guter Junge! aus welcher Welt kömmst du?

Der Pommer. Aus Pommern.

Herrmann. O so gehe den Augenblick wieder nach Hause, wenn die Menschen dort so gut sind, wie du sie in der Fremde erwartest! Warum bliebst du nicht zu Hause?

Der Pommer. Vater ist zu böse; er schlägt mich.

Herrmann. Was willst du aber in der Fremde anfangen?

Der Pommer. Was der liebe Gott beschert.

Herrmann. O du weiser Pommer! komm mit mir! du sollst mich lehren, wie man mit vier Groschen ohne Sorgen durch die Welt kömmt. –

»Das kann ich wohl!« antwortete der Bube und nahm die Partie an. Er ruhte nicht, bis das ganze aufgetragne Frühstück verzehrt war, und dehnte sich ächzend, nachdem er das Messer eingesteckt hatte, als wenn er sich von einer schweren Arbeit erholen wollte. Die Bezahlung des Frühstücks nahm gerade sein übriges Vermögen hin: da er bei dieser Gelegenheit die zwei halben Talerstücke gewahr wurde, legte er sie auf Herrmanns Tisch. »Mein Säckel ist ledig«, sagte er äußerst zufrieden und wickelte das Beutelchen zusammen: Herrmann nötigte ihn, das Geld zurückzunehmen, allein er verlangte, daß er es tragen möchte, da sie doch miteinandergingen. Der Bursch in einem kurzen, blauen Jäckchen und einer Pelzmütze, ob es gleich mitten im Sommer war, barfuß, Schuh und Strümpfe unter dem Arme, setzte sich ohne Bedenken auf den Wagen und fuhr davon, ohne zu wissen wohin.

In Beeliz hielt es Herrmann für ökonomischer, die ordentliche Post zu erwarten, und verkündigte seinem Pommer, daß er ihm keinen Platz werde verschaffen können. »So geh ich zu Fuße nebenher«, sprach der Junge, mit allem zufrieden, wenn er sich nur nicht von ihm trennen durfte. Ulrike kam erst in der Dunkelheit an, schlich hurtig und ungesehen[554] in ein Stübchen und verschloß sich. Ihr Fuhrmann war nur bis dahin gedungen: zur Extrapost schien ihr kleiner Geldvorrat nicht hinlänglich: sie entschloß sich also auch zur ordentlichen; allein da man ihr berichtete, daß unten auch ein Herr auf die Post wartete, und da sie aus der Beschreibung Herrmannen erkannte, den sie schon wieder abgereist glaubte, verschob sie ihre Entschließung und blieb nach langem Wanken bis zum folgenden Posttage hier: nach seinem letzten Billett besorgte sie, ihn zu beleidigen, wenn sie ihn plötzlich auf dem Postwagen mit ihrer Gegenwart überraschte. ›Finden wir doch einander gewiß bei Madam Lafosse‹, dachte sie freudig und ließ ihn reisen. Herrmann merkte abermals nicht, daß er eine Nacht und einen Tag in einem Wirtshause mit ihr zubrachte: er setzte seinen Weg fort, sein getreuer Pommer zu Fuß nebenher: der Bube war durch eiserne Banden an ihn geknüpft und hätte auf dem nächsten Dorfe vor Leipzig beinahe die Freundschaft mit seinem Blute besiegelt.

Ein Schwarm berauschter Musensöhne focht hier einen alten Groll aus, einen vieljährigen Zwist mit den Gesellen verschiedener Zünfte, der schon bei mancher Dorflustigkeit die schmutzigen Dielen mit Blute gefärbt hatte, wenn es auch nur blutende Nasen waren: an diesem Tage war ein entscheidendes Treffen geliefert worden. Die schlauen Zünftler, die es vermuteten, versammelten sich sehr früh und zahlreich und nahmen mit ihren Nymphen den Tanzplatz ein: nicht lange darauf langten die Vortruppen der akademischen Armee an und suchten durch feine Neckereien den ruhenden Zwist in Bewegung zu setzen: ihre gelehrten Hälse ertönten von platten Schimpfwörtern, ihre Ellenbogen bestürmten die Flanken der friedfertigen Handwerker: noch immer wollte der Streit nicht Feuer fangen. Endlich versuchten die Angreifer das letzte gewaltsame Mittel: sie begingen einen Sabinerraub, entführten den Zünftlern ihre Schönen, eroberten den Tanzplatz und tummelten sich mit ihnen in fröhlichen, triumphierenden Schwenkungen herum. Gelassen ertrug lange das feindliche Chor Unrecht und Hohn[555] und regte sich nur durch leises Murmeln dagegen; doch itzt konnten sie länger nicht: pathetisch trat ein Schneidergesell, ein großer Redner, der bei den hohen Festtagen seiner Zunft schon manchen Lorbeer durch seine Beredsamkeit errungen hatte, ein zweiter Demosthen, mit edlem Anstande hervor, erzählte Punkt für Punkt mit fruchtbarer Kürze die Beschwerden seines Ordens und bat – doch ohne seiner eignen Ehre etwas zu vergeben – um Einstellung der Feindseligkeiten: wider alles Völkerrecht verachteten die Söhne der Musen seine gesandtschaftliche Würde, höhnten den Redner und prellten ihn mit einem unvermuteten Kniestoße, daß er stotternd in die Arme seiner Kameraden zurücktaumelte. Über eine so offenbare Beleidigung der geheiligten Gesandtschaftsrechte schwoll allen die Galle empor, schwarze Wut sprach aus den braunen Gesichtern, Rachsucht blitzte aus den wäßrigen Augen, und die Hände ergriffen die Waffen: sie verschwuren sich, einen solchen Schimpf mit akademischem Blute auszulöschen. Mutig brachen sie auf die schwächeren Feinde los, doch kaum fiel der erste Schlag auf sie herab, so stürzte sich die ganze Hauptarmee der Musensöhne mit blinkenden Degen und knotichten Prügeln herein, sie schwangen unter kriegerischem Jauchzen die Waffen hoch in die Luft und ließen einen Platzregen von Wunden auf die Köpfe der umzingelten Feinde herabfallen, die bald der eindringenden Macht weichen mußten: hier lag einer und glaubte sich tot; dort untersuchte ein andrer seinen Kopf, ob er noch festsitze; ein dritter kroch krächzend und hustend unter den schwerausgeholten Hieben hindurch; wimmernde Mädchen weinten um ihre zerprügelten Liebhaber; andere wuschen den ihrigen den Heldenschweiß und die blutigen Wunden; einige heroische Nymphen wagten sich sogar in den Streit, um ihre Seladons anzufrischen oder aus dem Gedränge herauszureißen, und wurden so tief in das Getümmel verwickelt, daß ihre goldnen Häubchen über die Haufen der Geschlagnen dahinrollten und ihre glattgeschnürten Leiber über ihre Freunde herpurzelten. Der Sieg war so unzweifelhaft, daß die Zünftler um Frieden baten und voll Beulen und[556] Wunden das Feld räumten. Die Sieger trugen Tisch und Stühle in die freie Luft und besangen hier bei dem vollen Glase mit lauten Jubelliedern die großen Heldentaten des Tages. Dem Landesvater zu Ehren stachen die patriotische Löcher in die Hüte und vertranken die lang erwarteten Wechsel zur Erhaltung der akademischen Freiheit.

In diesem Zeitpunkt des Triumphs und des Jubels langte Herrmanns getreuer Pommer neben dem Postwagen an: man hielt, weil der Postknecht Geschäfte im Wirtshause hatte. Einige unter den Triumphierenden, von Sieg und Biere trunken, nahten sich den Pferden, um die armen, müden Tiere die Ausgelassenheit ihrer Freude empfinden zu lassen. Der kleine Pommer, dem dieser Wagen mit allem Zubehör so nahe wie sein Leben anging, weil Herrmann auf ihm fuhr, hatte das Herz, ihn wider die Anfälle der Betrunknen zu verteidigen: sie verstunden seine gutgemeinte Herzhaftigkeit so übel, daß sie mit geballten Fäusten auf ihn hereinstürzten und das arme Geschöpf zu zermalmen drohten. Mit Mühe konnte ihn Herrmann nebst der übrigen Gesellschaft von ihrer Wut retten: er floh ins weite Feld hinaus, und die Trunknen wurden von einigen weniger Trunknen zum Glase zurückgeholt. Kaum war der Wagen wieder in Bewegung, so kam er von der Flucht zurück, hielt als Herrmanns Begleiter seinen Einzug in Leipzig und ließ wie ein Pudel Tag und Nacht nicht von ihm ab, aß fleißig, wo er nur etwas erwischen konnte, und gehorchte auf den Wink.[557]

Quelle:
Johann Karl Wezel: Hermann und Ulrike. Leipzig 1980, S. 542-558.
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